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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,1): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Wertheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.1371#0140
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j 2 2 KREIS MOSBACH.

XI. Jahrhundert zurückzureichen. Neben dem Versuch, ihr Vorkommen im vorliegenden
Fall durch eine ja im Lauf der Zeiten leicht nöthig gewordene Erneuerung der alten
Bedachung zu erklären, darf aber gewiss auch die Wahrnehmung nicht ausser Acht
gelassen werden, dass eine thatsächlich vorgefundene gewisse Intaktheit der oben erwähnten
Thürschwellen und der Treppe, die mit einem jahrhundertelangen Gebrauch nicht wohl
vereinbar wäre, in Verbindung mit der auffällig geringen Menge von in überwiegender
Zahl gleichartigen Gefässscherben auf einen eben nicht sehr langen Bestand unserer Berg-
veste hinzudeuten scheint. Die Entstehungszeit der letzteren wird desshalb nicht wohl
vor die spätkarolingische Periode zurückversetzt werden dürfen.

Jedenfalls bietet aber das »Räuberschlösschen« eine höchst interessante, in ihrer
Art einzig dastehende Befestigung dar, deren Einzelheiten dringend näherer Untersuchung
und Feststellung bedürfen.

[Kreisrichter a.D. Conrady in Miltenberg, dem die vorstehende Beschreibung zu
verdanken ist, hat zum Zweck dieser Untersuchung bereits seit einer Reihe von Jahren
umfassende Ausgrabungen veranstaltet. Die Veröffentlichung der Ergebnisse seiner
Forschung wurde aber bis jetzt hintangehalten, weil die Untersuchung eines von ihm
entdeckten Burgsitzes in Bürgstadt, mit welchem das Räuberschlösschen im Zusammen-
hang zu stehen scheint, noch nicht zum Abschluss gebracht werden konnte.]

GAMBURG

Aeltere Schreibweise: Gaminburch, Gamburc, Gamenburg, Gambergk, Gamburch etc.
Theils vom althochdeutschen gaman = sich freuen, theils von gam-hom = Höhe abgeleitet.

Quellen und Litteratur.

Im Besitze der Gräfl. Ingelheim'schen Familie befindet sich eine Handschrift, die
unter der Ueberschrift: Historische und Ausführliche Beschaffenheit Von
Gamburg pp. auf 48 Folio-Seiten und in 29 §§. eine offenbar aus guten Quellen
geschöpfte kurze Geschichte der Herrschaft Gamburg enthält. Der Verfasser nennt sich
 
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