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AMT WERTHEIM.

'5i

An die Kirchhofswand angelehnt 3 einfache Grabkreuze (r. S.) von 1682,
1684 und 1685.

Zahlreiche , e i s e r n e Oefen mit gegossenen Relief-Platten (wie in Boxthal),
theils noch in Benutzung, theils auseinandergenommen im Ort herumliegend. Der
schönste Ofen bei Anton Goldschmidt: gleiche Vorder- und Hinterplatte mit Aufer-
stehung und Himmelfahrt, Schmalseite mit Nassau-Weilburg'schem Doppelwappen und
der Jahreszahl 1577. An Stelle des üblichen Blech-Aufsatzes erscheint hier der Ober-
theil aus einfach verzierten Kacheln hergestellt.

Ofen

NASSIG

Aeltere Schreibweisen: Nazza, Nazzahe, Natzach, Nafsawe, Nafsach, Nassauwe etc.
Nach Krieger abgeleitet vom ahd. naz = nass und aha (vgl. Aach).

Bereits z. J. 1218 ein dominus Gerardus miles de Nazza erwähnt. 1298 schenkt
Bela, die Wittwe des Ritters Boppo von Durne, ihre Güter in Nazzahe dem Kloster
Bronnbach, welchem Graf Rudolf von Wertheim ebenfalls zwei Jahre darauf seine
dortigen Güter kaufsweise überlässt. Alter Wertheimischer Ort.

Evang. Pfarrkirche v. J. 1858 in gothischem Stile.

Aussen am Chor die einfachen Grabsteine (r. S.) des
Joh. Heinr. Luz (•{• 1678) und des Joh. Samuel Luz (-{• 1704),
sowie ein sehr schönes, sarkophagartig im Empire-Stil gehaltenes
Epitaph, dem Franz Merinus Stephanus (•}• 1803) von dessen
sieben Kindern errichtet.

In die Chorwand eingelassen ein neuerdings restaurirtes
schönes spätgothisches Sacraments-Gehäuse (r. S.) mit reichen
Thürbeschlägen und vergitterter Mittelöffnung; aus der frühern
Kirche stammend.

Hostienbüchse und Kelch, Silber vergoldet, aus
vorigem Jahrhundert ohne bes. Kunstwerth.

Hübscher silberner Krankenkelch (im Schulhause des
Filialdorfes Sonderrieth aufbewahrt) in spätgothischen Formen
v.J. 1568.

Von den 3 Glocken die eine modern (1809), die andere
etwas älter, beide ohne Inschrift, die dritte (XVII. Jh. ?) mit der
Inschrift: CONSOLOR • VIVA • FLEO • MORTVA •
PELLO • NOCIVA • OSANNA •

Im Pfarrgarten der barocke Tauf st ein (r. S.) der früheren Kirche. Derbe
Granatäpfel und Blätter, mit Engelsköpfen abwechselnd umgeben, Bauch und Fuss.

Ebenda, i. J. 1866 (vom Pfarrer Bach) ausgegraben, eine kleine, 0,90 m hohe
Stele aus grauem Sandstein. An der Vorderseite ein roh gearbeitetes menschliches
Antlitz mit stilisirten Haaren, worunter eine kreisrunde gezahnte Scheibe mit einem
Loch in der Mitte zur Anbringung einer Bronze (?)-Scheibe; auf den Seiten je ein von
einer Rosette ausgehender gedrehter Zopf oder Strick mit einer Kugel unten daran;

Kirche
Grabstein

Sacraments-
Hans

Kirchenschatj

Fig. 61. Aus dem Pfarr-
garten zu Nassig.

Glocken

Taufstein
 
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