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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim (Kreis Mosbach) — Freiburg i.Br., 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1372#0073

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AMT TAUBERBISCHOFSHEIM. — KLEPSAU.

57

aimo Öfti HI ttCC Ü£////// zu lesen ist. Ebenso finden sich einige Grabsteine des vorigen
Jahrhunderts, meist sehr verdorben, an die Rückwand des Thurmes angelehnt.

Vier Würzburger Glocken, die älteste von 1708, die zweite von 1794, die beiden Glocken
andern aus diesem Jahrhundert.

Den Hauptschmuck der Dorfstrassen bildet eine Anzahl monumentaler Hofein- Thorbauten
gänge, wie solche in dieser Gegend bei reicheren Anwesen häufig zu finden sind. So
das Haus des Georg Meder, Hauptstrasse Nr. 80, welches neben dem grossen, im
Rundbogen geschlossenen Hauptthore die übliche, gleichfalls rundbogige Nebenpforte mit
schönen Renaissance-Ornamenten aus dem Anfang des XVII. Jhs. aufweist. Das anstossende
Giebelhaus zeigt als einzigen Rest der ehemaligen Pracht an der Seite ein vermauertes,
schönes Fenstergewände, während die Schnitzereien des Oberstockes, wie gewöhnlich,
unter der Tünche verborgen stecken.

Weiter hinauf im Dorfe zeigt das Haus Nr. 57 eine doppelte Thoranlage
dieser Art vom Jahre 1722, aus zwei grössern Mittelbogen und zwei seitlichen Neben-
thüren, mit Diamantquadern ringsum, bestehend. Die Bogen ruhen auf drei hübsch
profilirten Zwischenpfeilern. Auch am Ausgange nach Würzburg zu in der Haupt-
strasse an Nr. 93 eine sehr reich verzierte Thoranlage dieser Art und weniger prächtig
am gegenüberliegenden Hofe Nr. 98 (beide aus dem XVII. Jh.).

Zahlreiche Bildstöcke in und vor dem ;Orte; so am nördlichen Ausgange ein Bildstöcke
solcher von 1606, auf dem Wege nach Werbach einer von 1664 (Relief der Kreuzigung
auf Säule), von 1707 (rep. 1856), von 1745 (S. Nepomuk auf Säule) u. s. f.; in der Nähe
des Friedhofes an der Strasse ein Bildstock von 1698.

Aussen an der Friedhofsmauer, links vom Eingang, ein Sandsteinrelief Friedhof
von 1755, die Seelen im Fegefeuer darstellend; rechts ein barocker Crucifixus in
Relief. Die leidlich guten Figuren des Oelbergs (r. S.) weiss angestrichen. Unten an
der Brüstung ein Vronik-Relief von 1597. Auf dem Gottesacker steht ein Kruzifix
von 1784.

KLEPSAU

Schreibweisen: Clepphesheim 1239, Clepshain 1245, Kiepshein 1378, Clepseni438,
Klepsa 1573, Klepsaw 1687.

Als erster der Herren von Kiepsau tritt Leigast von Cleppsheim in einer
Schönthal er Urkunde vom Jahre 1212 auf. Kiepsau gehörte zur Herrschaft Krautheim.
Da Konrad von Krutheim 1239 eine Anzahl seiner Güter an Gottfried von
Hohenlohe verkaufte, behielt er die gegen Kiepsau liegenden Wiesen für sich, die
bald darauf an das (württembergische) Kloster Hohebach verschenkt wurden. Auch
Kloster Gnadenthal hatte hier Weinberge. Später (vor 1378) erwarben sich die
Johanniter zu Klepsau Besitzungen, danach der Deutsch-Orden. Landeshoheit
Mainz. Von 1803 bis 1806 zur Herrschaft Salm-Krautheim gehörig. (E.)

Die Pfarrkirche (tit. S. Georgii) wurde an Stelle einer älteren Anlage — die Kirche
Kirche hatte bereits vor 1438 einen eigenen Kaplan — von Juni 1716 bis Juli 1717
durch den Baumeister zu Schönthal neu errichtet. Nur der neben dem Chor stehende
Thurm gehört, in den unteren Theilen wenigstens, noch dem älteren Bau an. Schmuck-
loses, aber freundliches Gebäude.


 
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