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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0008

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AGLASTERHAUSEN

Schreibweisen: Agelesterwilare 1150; Ageleisterenhusen 1161; Agelsterhusin 1224;
Agileisternhusen 1226; Agrelesternhusen 1243 u. s. w.; Aglasternhusen 1504. (Von
agalastra ahd. die Krähe, die Elster.)

Litteratur: Historisch - topographisch - statistische Beschreibung des Amtsbezirks
Mosbach, herausgegeben von der Freien Lehrer-Conferenz Mosbach 1884; redigirt von
Jacob Hoffmann. Bühl 1885. S. 99 ff. (in Folgendem mit H. bezeichnet).

Geschichtliches: Eigener Adel seit Mitte des Xu. Jhs. nachweisbar. 1254 schenkten Geschichtliches
Wernher, Propst von Wimpfen, und Conrad von Horneck das Patronatsrecht
dem Stifte Wimpfen; diese Schenkung wurde 1266 von Bischof Eberhard von Worms
bestätigt. Später trugen die Dynasten von Hirschhorn den Ort zu Lehen. 1416
verpfändete ihn Johann von Hirschhorn an Kurpfalz. Nach dem Aussterben
der Herren von Hirschhorn (1632) fiel das Wormser Lehen heim. Die Zehnt- und
Landesobrigkeit besass Kurpfalz. Die Bewohner nahmen die reformirte Lehre an,
1699 wurde aber den Katholiken das Mitbenutzungsrecht der Kirche eingeräumt. Bis
1803 kurpfälzisch (Oberamt Heidelberg). (Br.)

Die Burg, »von welcher vor 50 Jahren noch Spuren aufgefunden wurden, stand Ehemalige Burg
oberhalb der Weilermühle, etwa \ Stunde vom Ort entfernt, an der Stelle, die heute
noch der »Schlossbuckel« heisst«. {H.)

Die gleichzeitig i. J. 1807 gebauten beiden Kirchen stehen im rechten Winkel
neben einander, durch den beiden gemeinsamen Glockenthurm getrennt. Letzterer
ist der einzige Ueberrest des älteren Gotteshauses, dessen noch mit dem alten
Tonnengewölbe bedecktes Untergeschoss einst den Chor des Baues gebildet hat, wie
die noch vorhandene Sakramentsnische mit ihren spätgothischen Details (rohe Arbeit)
beweist.

Der ehemalige Triumphbogen hat nur eine Weite von 2,15 m. Es muss somit
eine recht unscheinbare alte Kirche gewesen sein, die seit dem J. 1699 (s. oben) von
beiden Konfessionen gemeinsam benutzt worden ist.

Reste von alten eisernen Beschlägen an der kleinen spitzbogigen Seitenthür.

Spuren von Wandmalereien überall noch sichtbar.

In dem alten Friedhofe, jetzt Vorplatz der Kirche, an einem Hause zwei einfach
verzierte Grabsteine (r. S.) aus der Mitte des XVIII. Jhs.

Das evang. Pfarrhaus ist 1756 durch das Ritterstift Wimpfen erbaut worden.

Von den drei Glocken ist eine neu (1860); die zweite, älteste, trägt folgende
Aufschrift:

* m 1 fat 1 tur 1 marr i matljeuä % unb i fät i toljaneg j ttt i
Sitog 1 nmfj 1 mcinftcr i lenljart i fcifcr i glotfmigißer i bnn i IjcibElücrg i

\+5+22 *

Kirchen

Beschläge
Wandmalereien

Grabsteine

Glocken
 
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