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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0170

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148

KREIS MOSBACH.

Kanzel

Glocken

Auf demselben Altar vor dem Schrein eine kleine Pietä aus Holz. In einer Nische
links vom Triumphbogen eine ebensolche aus Thon; beides barocke Arbeiten, letztere
aber künstlerisch weit besser gelungen.

Von den .beiden kleinen Holzfiguren oberhalb des nördlichen Seitenaltars ist
S. Wendelin eine moderne, S. Georg dagegen anscheinend eine Arbeit aus spätgothischer
Zeit mit vortrefflichem Kopfe.

Die alte hölzerne Kanzel auf Steinpfeiler an der Nordseite zeichnet sich durch
schön geschnitzte spätgothische Flach-Ornamente an den Brüstungen aus.

Von den beiden Glocken ist nur die eine grössere alt (XV. Jh. ?). Sie trägt
folgende Inschrift:

S • LVC.AS + S • IÖ6S + S • 0)ARCVS + S • CDATVS +

NÜSTENBACH

Schreibweise: Neistenbach 1504.
Geschichtliches Geschichtliches: Der nordwestlich von Mosbach gelegene kleine Ort war von

jeher mit Lohrbach vereinigt, gehörte bis 1803 zu dieser kurpfälzischen Kellerei und von
da bis 1806 zum Fürstenthum Leiningen.
Kirche Die kleine evangelische Kirche aus dem J. 1759 (Filial zu Neckarelz) bietet im

Aeussern und Innern nichts bemerkenswerthes.
Brunnenstock Ein alter Brunnenstock mit Inschrift aus dem XVI. Jh.

OBERSCHEFFLENZ

Schreibweisen und Geschichtliches s. oben (S. 49) unter Mittelschefflenz.
Römisches Römisches: Am »Heunehaus« in der »Kellerreuthe« Reste von römischen

Gebäuden (1898) gefunden.

Im »Römergrabschlag« des Weidachwalds Grabhügel. (W.)
Kirche Die Kirche (tit. S. Kiliani), 1795 erbaut, ist ein einfacher Barockbau gewöhnlichen

Schlages, mit stilloser Bemalung im Innern.
Votivstein Aussen am Chor der Kirche (früher am Rathhause) ist ein römischer Votivstein

eingelassen mit folgender Inschrift:
SACRVM

EX VOTO Darunter in kleinerer Schrift:
GIMILLIVS
ILNVAR
IVS • V • S •
L • L • M
Dieser (nach Mittheilung von A. Domaszewski) bisher unbekannte Inschrift-
stein enthält den auch sonst vorkommenden Namen keltischen Ursprungs Giamillius,
verderbt in Gimillius; der Name des zweiten Konsuls v. J. 193 n. Chr.: Claro fehlt.
Schöne tiefe Schrift.

falcone coss

VLL

Die drei letzten Buchstaben stehen auf dem Sockel-Profil.
 
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