Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0200

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AMT EBERBACH.

HAAG. MICHELBACH.

177

gesimses verschwunden zu sein. Ausser der 2,80 m weiten spitzbogigen Eingangs-
Oeffnung, die nur Gitterverschluss enthalten hat, diente je ein zweigetheiltes Fenster der
Langseite und ein ebensolches Chorfenster in der Hauptachse zur Belichtung. Oben an
einem der Seitenfenster (s. Fig. 117) findet sich die Jahreszahl 1516. Das elegante Fisch-
blasen-Masswerk der zweigetheilten Fenster ist gut erhalten, im Uebrigen aber der Bau
völlig schmuck- und kunstlos.

Steinmetzzeichen: "T r ~~I. )K , das erste am häufigsten sich wiederholend.

v

Vorn an einem der Eckquader steht nachträglich eingemeisselt: \ ~J ) ( <-) Q.

HAAG

Schreibweisen: Hag 1496, 1504 und so fort.

Geschichtliches: Der Ort gehörte als Lehen des Hochstiftes Worms mit der Burg Geschichtliches
Schwarzach den Herren von Weinsberg, von welchen er 1319 an die Pfalz kam, in
deren Oberamt Heidelberg er bis 1803 verblieb, (v. W.)

Die alte, z. J. 1496 urkundlich erwähnte Pfarrkirche (tit. S. Lamberti) ist abgerissen Kirche
und Anfangs der fünfziger Jahre des XVIII. Jhs. durch einen kleinen kunstlosen Barock-
bau ersetzt worden. Als Urheber nennen sich am seitlichen Chorfenster inschriftlich:

IOH • W • H • M • MEISTER •
I • P • H ■ SCHVLTHEIS
An dem Hauptportal der Vorderfront ist die Jahreszahl 1751, am Chorfenster hinter dem
Altar 1753 eingemeisselt. Als einziger Rest des alten Baues findet sich beim Durchgang
vom Dachboden in den Thurm ein spitzbogiges Thürgewände wieder verwendet mit
der Jahreszahl 1X66.

Hinter dem Altar liegt der Grabstein (r. S.) eines 1543 •{" Pfarrers, der in ganzer
Figur in Amtstracht mit Kelch in der Rechten unterhalb spätgothischen naturalistischen
Masswerkes ausgehauen erscheint.

Von den drei Glocken sind zwei von Anselm Franz Speck aus Heidelberg
(1770 und 1773) gegossen, die dritte stammt von Jacob Normann in Heidelberg
(i753)-

Grabstein

Glocken

MICHELBACH

Schreibweisen: Stets so.

Geschichtliches: Der Ort war pfälzisches Lehen der Grafen von Löwenstein Geschichtliches
und der Herren von Helmstadt. 1624 wurde die Reformation eingeführt. Bis 1803
kurpfälzisch, zum Oberamt Heidelberg gehörig, (v. W.)

Beim Neubau der jetzigen kunstlosen, barocken evang. Kirche in der Mitte des
XVIII. Jhs. wurde, wie so häufig, der Thurm der bereits 1496 erwähnten Marienkirche
wieder verwendet. Noch ist die Jahreszahl 1X81 daran zu lesen, ein gothisches Fenster
gut erhalten.

Von den beiden Glocken stammt die eine aus dem J. 1738.

Band IV«. 12

Kirche

Glocken
 
Annotationen