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Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,4): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Mosbach und Eberbach — Tübingen [u.a.], 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.3997#0201

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178 KREIS MOSBACH.

NECKARGERACH

Schreibweisen: Geraha 976; Gerach 1325, 1330 etc.
Geschichtliches Geschichtliches: Gehörte im 1 o. Jh. dem Hochstift Worms, später unter pfälzischer

Oberhoheit bis 1803 zur Zehnt und Kellerei Eberbach. (Kr.)

Der alte Ort hat so gut wie nichts alterthümliches bewahrt. Die älteren Fachwerk-
häuser sind überputzt und modemisirt.
Hochaltar Die alte, bereits 1330 erwähnte Pfarrkirche (tit. S. Afrae) ist i. J. 1849 durch einen

Neubau ersetzt worden, der als einziges bemerkenswerthes Kunstwerk den aus dem Franzis-
kanerkloster in Mannheim stammenden, barocken, prunkhaften Hochaltar enthält mit den
Statuen der Heiligen Franziskus, Fidelis, Sebastian und Rochus und zweier das Rauch-
fass schwingender Engel. Das Altarbild, ebenso wie der ganze Altar i. J. 1871 restaurirt,
stellt die Gloria des h. Franziskus dar. Alles gute Durchschnittsarbeiten in flotter Stil-
gebung.

NEUNKIRCHEN

Schreibweisen: Nuonkirchen 1369; Newkirchen 1504.
Geschichtliches Geschichtliches■: Der Ort wird i. J. 1369 als zur Minneburg gehörig erwähnt und

ist bis 1803 kurpfälzisch (Oberamt Heidelberg) geblieben.
Litteratur Litteratur: Der Aufsatz von Reinh. Steig: Frau Auguste Pattberg, geb. v. Kettner.

Ein Beitrag zur Gesch. der Heidelberger Romantik, in den Neuen Heidelberger Jahr-
büchern (VI, 62 ff.) enthält mancherlei Nachrichten über Neunkirchen, den Geburtsort
der gen. Dichterin.

Pfarrkirche Die alte gothische, bereits 1496 erwähnte Pfarrkirche (tit. S. Bartolomaei) hat in

den fünfziger Jahren des XVIII Jh. einem stattlichen barocken Neubau weichen müssen,
an dem das Giebel-Portal besonders bemerkenswerth ist. Der schöne, in 3 Stockwerken
sich aufbauende Glockenthurm an der Südseite, hatte früher, als Rest des alten gothischen
Baues, ein Gegenstück auf der andern Seite, das aber gelegentlich der letzten Restauration
(in den 80er Jahren) zum Abbruch gelangt ist.

Grabplatten Aus dem alten Gotteshause stammen auch noch drei schmucklose Grabplatten

im Boden aussen vor der Sakristei. Bei der einen ist noch die Jahreszahl IÄA^, bei
der andern MDCII zu lesen.

Taufbuch Im Pfarrhause altes Taufbuch, mit dem Jahre 1569 beginnend.

OBERSCHÖNBRUNN

Schreibweisen: Schönbrunnen 1262; Schoenenbrunnen 1369; Schönborn 1496;
Schenpronn 1504.
Geschichtliches Geschichtliches: Die beiden Dörfer Ober- und Nieder- (oder Unter-) Schönbrunn

gehörten 1369 »gen Minnenberg« und kamen mit dieser Burg im XV. Jh. an die Pfalz,
bei der sie bis 1803, zum Oberamt Heidelberg gehörig, verblieben sind. (Kr.)

Die alte, bereits z. J. 1496 erwähnte ecclesia parrochialis (tit. S. Egidii) ist 1839
durch einen Neubau ersetzt worden, der z. Z. (Sommer 1905) in Erneuerung sich befindet.
 
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