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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0035

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Die 13 cm dicke Tischplatte ist achteckig und messen deren Seitenlängen 64 cm.
Der Fuss von quadratischem Querschnitt hat 52 cm Seitenlänge. Auf der Platte befindet
sich folgende Aufschrift:

Ao Domini 1729
den 17. Juny
Hier muss der dunkle Wald
Prinz Friedrich's Aufenthalt
und dieser Wildnus finstere Erden
zum Paradies der Fremden werden.
Doch da der Himmel jetzt
Die Jagdlust sehr benetzt,
Soll dieser Ort, wer solchen kennt,
zur nassen Kuchen sein benennt.
Der Tischfuss trägt das badische Wappen mit Krone in erhabener Arbeit und
jeder Sitz hat einen einfachen Wappenschild mit abgefassten Kanten, etwa 33 cm gross,
aber ohne Inhalt. (Nach For sehn er. D.)

KIRCHEN

Schreibweisen: villa qui dicitur Chirichheim 815 (S. Gallen ÜB. I 204) 1886;
curtis Ch. S94; Chirchheim curtis regia. 887; Chilcheim 1168; Kilchein 1244 f.

Litteratur: Fecht Sdw. Schwarzw. II 364.

Kircheil. Im Ort selbst und an mehreren Stellen in der Umgegend landen sich
zu verschiedenen Zeiten (1830, 1880, 1882) alamannische Plattengräber mit
geringfügigem Inhalt. (W.)

Pfarrkirche (evangel, eccl. Chilheim 1169; plebanus in Kilchain in decanatu
Wisental 1275; in decanatu Schophein eccl. K. est quartalis 1324; ecc!. K. in decanatu
Warembach sive Richein zw. 1360 bis 1370 Lib. marc.). Einschiffiger, spätgothischer
Bau. Grosse, spitzbogige Fenster. An einem spitzbogïgen Seitenportal das Datum
16\?. Hoher, vierstöckiger Thurm, ebenfalls der Gothik angehörend, mit Satteldach.
Im dritten und vierten Geschoss grosse, spitzbogige Fenster ohne Masswerk. Der aus
drei Seiten des Achtecks geschlossene Chor hat eine rundbogige Seitenthüre. Der
Kirchthurm hat unten goüiische Mauerschlitze, die Schiffsfenster sind an der Nordseite
ausgebrochen und modern erneuert, ebenso die Steinwand der Chorfenster. Rundbogiges
Westportal. Im Chor noch der alte Ziegelplattenbelag. Im Innern der Kirche
zwei Grabsteine von 1763 und 1670. Neben der Seitenthüre des Chors eine
unleserlich gewordene Grabschrift des 17.JI1S. Neben der Seitenthüre des Schiffes eine
Gedenktafel von 1673.
» Auf dem Kirchenspeicher zwei Hùlzshilpturen: Jesus segnend, wohl von einer

Krönung der hl. Jungfrau, und die stehende Figur einer heiligen Jungfrau.

Ehemalige Zehntscheuer des Klosters S. Peter in Basel. An der Front und an
der Gartenseite gut erhaltene gothische Kreuzstücke und rundbogiges Portal.

Im Jahre 1007 schenkte Kaiser Heinrich I den in comitatu Adelberonis comitis ge-
legenen Ort dem Kloster ruxta ripam Rheni situm Steine (Stein a. Rh., Kanton Schaffhausen)
voritatum (Neugart C. D. II23). Später gehörte er der Herrschaft Rötteln (Baden-Durlach).
 
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