Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0224

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AMT EMMENDINGEN. -

Münzen aufbewahrt, die einen Zeitraum von 400 Jahren, von der Zeit der Republik
(Münzmeister Julius Lepidus) bis zu Theodosius I ziemlich vollständig darstellt.

Der sogen. Monchshof, das ehemalige Absteigequartier des Abtes von Ettenheim,
wurde vor wenigen Jahren abgerissen.

Das Haus No. 22, ein Theil des früheren Amtshofes, zeigt am Sturz des Portals
einen Wappenschild mit den Abzeichen des Bauern und der Jahreszahl 1601. Hinter
dem Amtshofe steht ein einpfostiger Galgen-Ziehbrunnen (gleich dem beim Hause No. 23),
dessen oberer Arm von einem Obelisken bekrönt wird.

Fig. 86. Riegel.

Das Haus No. 23 besitzt ein hübsches Renaissanceportal mit dreieckigem Sturz,
dessen Feld durch Maske und Blattwerk geschickt ausgefüllt ist (s. Fig. 86). Daneben
befindet sich ein alter einpfostiger Ziehbrunnen.

'"Das Haus No. 2J9, das ehemalige Schlösschen, in dem der Verweser der Guts-
herrschaft zu wohnen pflegte, erscheint jetzt ziemlich verbaut; ein geschweifter Barock-
giebel und ein hübsches, einfaches Portal mit Oberlichtgitter sind Reste des alten
Bestands.

Die Häuser No. 2gj und No. 2pS, die jetzige Kaplanei, sollen ehemals als Theater
gedient haben; doch lässt sich davon baulich nichts mehr nachweisen.

Die bereits oben erwähnte S. Michaelskapelle, auf dem Michelsberge an Stelle
der dortigen Burg erbaut, stammt in ihren älteren Theilen aus dem 15. Jh. Vielleicht
ist der Chor noch der Rest der alten Burgkapelle, vielleicht auch nur an ihrer Stelle
errichtet. Er wird aus fünf Seiten des Achtecks gebildet, die in ein Rechteck einge-
schrieben sind, das an der dem Triumphbogen gegenüber liegenden Seite von zwei
Strebepfeilern gestützt, dem Chor seine äussere Form giebt.

Band VI. 14
 
Annotationen