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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0258

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AMT EMMENDINGEN. — WINDENREUTHE. WUNNENTHAL. WYHL.

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Ortsadel (fideles comitis de Urach et domini in Friburch zw. 1242 bis 1408
urkundl. gen. Die Burg urkundl. erw. 1349, wo sie als Strassburger Stiftslehen von den
Uesenbergern besessen wird. Sie kam dann mit dem Ort 1369 an Hachberg, 1415 an
Baden.

WINDENREUTHE

Schreibweisen: Winedoriuti 1094; Windarüti 1341; Windenruti 1366 f.; Winden?
reuthin 1570 u. s. w.

Der Ort, der nichts Erwähnenswerthes enthält, war baden-durlachisch (Markgraf-
schaft Hachberg). (Wth.)

WUNNENTHAL

(s. Emmendingen).

WYHL

Schreibweisen: villa Vvila 994; Wilo 1178; Wile 1312 f.

Römische Reste: hertacker 1341 (Mone UG. I 145).

Der Thurm der katholischen Pfarrkirche ad. s. Blasium (plebanus in Wile in
decanatu Endingen 1275 Lib. dec; in eccl. Wile in decanatu Endingen zw. 1360 bis
1370 Lib. marc.; durch den Kardinal von S. Stephan in Celimonte der Abtei S. Märgen
1381 incorporirt. GLA.) scheint in den unteren Geschossen bis zu dem achteckigen
Glockenhause sehr alt zu sein. Architekturtheiie oder sonstige Details, die eine Datirung
gestatteten, haben sich jedoch nicht erhalten; nur am oberen Abschluss der alten Thurm-
mauern an den Stellen, an welchen der neue achteckige Glockenraum aufsitzt, sind vier
rohe, auf rechteckige Hausteine eingemeisselte Fratzen eingemauert, deren ursprünglicher
Zweck ebenso wie die Zeit ihrer Entstehung unklar ist, die aber vielleicht als Ecksteine
eines der Gesimse des alten Thurms dienten.

In der Sakristei wird ein silbervergoldeter Kelch noch in spatgothischen Formen
mit Knauf aufbewahrt, auf dessen Fuss ein in Silber gravirtes Wappen mit der Bezeichnung
I- C. A. 1646 aufgelegt ist.

Auf dem sehr abgeschliffenen unteren Rande ist das Jahr 1716, wahrscheinlich das
Datum einer Reparatur eingekratzt.

Von den Glocken ist eine (Durchmesser 0,78 m) älter und von Mathaeus Edel zu
Strassburg 1771 gegossen worden. (B.)

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