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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0322
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AMT FREIRURG. — KIRCHZARTEN.

3°7

Näher dem Chor führt in das durch sechs breite, spitzbogige, aber masswerklose
Fenster erhellte Langhaus (bei den Emporen noch zwei weitere zweitheilige Masswerk-
fenster) eine besonders reich profilirte Thüre (s. Fig. 119), auf deren Sturz die Jahres-
zahl 1509 eingehauen ist. Vor
diese Pforte ist eine Vorhalle,
ein sogen. ' Vorzeichen', vor-
gebaut {s. Fig. 120), ein quad-
ratischer Raum von einem
reichen Steragewölbe über-
deckt mit durchsteckten Rip-
pen und aufgelegten Wappen- 4
Schilden an den Kreuzungs- "il|
punkten. jF^

Der Raum öffnete sich ehemals
nach dem Friedhofe auf zwei Seiten
in zwei spitzbogigen, reich profilirten
Arkaden, die gemeinschaftlich an
der Ecke auf einer niederen gewun-
denen Säule (s. Fig. 121) ohne Kapital
aufruhen. Die eine dieser Arkaden
Öffnet sich nach dem Langhause zu
durch das oben erwähnte Portal
mit üppigem Ast- und Stabwerk.
Aussen am Sockel der Schiffswand,
an den Strebepfeilern und sonst
an verschiedenen Stellen des Chors
Steinmetzzeichen, s. Schau ins Land
VII S. 89. (Ueberhaupt sei auf die
dortigen Abbildungen ausdrücklich ver-
wiesen.)

Am Schlussstein der Arkade
ein Wappen (gelbes Kreuz in rothem Wappen

Feld). Zu der Arkade führt ein
spitzbogiges Portal mit übergreifen-
dem Stabwerk und der Jahreszahl
15* o 1 daneben kleine gekuppelte '',;>/■■'',: /

Rundfenster, an dem Thürpfosten
ein groteske?- Kopf, welche Skulptur
geschickt aus dem Rand der Säule
zu der scharfen Mauerecke über- Vorhalle: Sank undGewölbeanßngerfi»* w*trüngi.Zmtendj_.
leitet. Ueber dem Eingang der Halle
eine verblasste Wandmalerei, die Verkündigung; erträgliche Arbeit des 16. Jhs. Wundmale«

Der andere Bogen ist durch einen späteren hässlichen Anbau vermauert, in dem
ein werthloser Oelberg steht, dem gegenüber in der Wand eine Nische mit steinerner
Sit/.bank sich findet.

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Fig. [31. Kirchzamn. Kirche.
 
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