Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0484

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AMT STÄUPTEN. — SCHLATT.

461

in terminis Brisgaudie Constantiensis dyocesis cum iure patronatus, quod ab antiquo
dinoscebatur pertinere ad manus Heinrici dicti de Amperingen, fratribus et domui
s. Lazari Jherosolimitani ordinis beati Augustini duxerunt conferendam ac imperpetuam
possidendam, Z. NF. I 468). Die erste Erwähnung dieses Lazaritenhauses (fratres ordinis
s. Lazari in Slatte) fällt 1271 (Fontes rerum Bernensium III 6), dann wird ihrer im I,ib.
dec. 1275, ferner 1286, 1298, 1332 gedacht. Im J. 1362 beurkunden frater Cünradus
de Friesen ordinis s. Lazari hospitalis Jerosolimitani gubernator seu preceptor domus in
Schlat site in Brisgaugia, necnon ceteri fratres et sorores domus ehisdem (die Nieder-
lassung war also ein Doppelkloster) den Verkauf ihres Hauses an die Johanniter in Freiburg:
seither heisst dasselbe erst cenobium in Schlatt
ordinis s. Lazari Johannitarum (Lib. marc). Das
Verzeichniss der Vorsteher dieses Hauses etc. giebt
Krieger S. 665; zur Geschichte vergl. ausser
A. Schulte a. a. O. A. Poinsignon Die heil-
kräftige Quelle und das Haus des h. Lazarus zu
Schlatt (Schau ins Land XI 9—17; dazu ebenda ,
III 44, VIII 20, XX 71, XXIV 18). — Die :
S. Sebastianskirche wird noch zw. 1360 bis 1370
als ecclesia Slatt in decanatu Gündlingen erwähnt;
1384 unser frowen altar ze Slatt in der kilchen;
ein plebanus 1312,

Das Leprosenhaus der Lazariten in
Schlatt wurde s. Z. noch von Poinsignon (Schau
ins Land XI 15) als die älteste Leproserie der
Landschaft bezeichnet, indem die Anfänge der
Freiburger Leproserie, welche 1291 ebenfalls in
den Händen der Lazariten erscheint (Uned. Urk.
des Stadtarchivs), erst 1245 fallen. Nachdem
aber die Schlatter Urkunde von 1220 sich als
Fälschung herausgestellt hat, wird wohl das Frei-
burger Guthleuthaus als das älteste Spital für
die an der Miselsucht Erkrankten im Breisgau
zu erachten sein.

Das Sigill des Schlatter Lazaritenhauses, wie diejenigen des Edel-
knechtes Härtung von Slatte 1382 und des letzten Komthurs Conrad v. Friesen 1362
theilt A. Poinsignon a. a. O. S. 11, 15) mit. Jenes zeigt den auf seinem Grabe
stehenden, auferstandenen Erlöser mit der Kreuzesfahne. (K.)

Die Pfarrkirche zum h. Sebastian (Abbild. Schau ins Land XI 8) liegt am Berg-
abhang nahe der heilkräftigen Quelle, die am Fusse einer steilen Felswand aus gelblich-
braunem Juragestein mit grosser Mächtigkeit aus dem Schosse der Erde hervordringt
(FiS-195)- Von weit her wurden kranke Kinder zu diesem Bom gebracht, dann mit einem
Gebete im Namen der heiligen Dreifaltigkeit durch das Wasser gezogen und schliess-
lich in der Kirche, auf dem Altar des h. Apollinaris, später in der im Chor seitlich
angebrachten Nische niedergelegt (cfr. Holzhausen Amt Emmendingen, Kapelle zu
Buchswü).

Fig. igs- Schlaft. Kirche. Grundrh
 
Annotationen