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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0417

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3°5

KREIS OFFENBURG.

Kirchengeräte -

Innenausstattung Innenausstattung: Kanzel aus der Mitte des Jahrhunderts mit sehr origineller

Rocailletreppenwange; Empore, später eingezogen, im Zopfstil.

Der Hauptaltar in dem barocken Aufbau von Säulen (Stuckmarmor) mit ver-
kröpftem Gebälk umschließt ein Gemälde, darstellend den h. Michael, der den Drachen
tötet; auf den ähnlich ausgestalteten beiden Seitenaltären ebenfalls Gemälde, rechts
Kruzifixus, links eine Madonna rosarum.

Auf jeder Seite des Langhauses je ein ca. i m hohes, gut gearbeitetes Rocaille-
Hoizskuiptmen sandsteinpostament. Auf dem einen die holzgeschnitzte Gruppe der h. Anna selbdritt
aus dem Anfange des 16. Jhs., gute Arbeit (neu gefaßt), auf dem anderen eine Immaculata
in der geschwungenen Haltung des i 8. Jhs.

Neben der nördlichen Eingangstiir schlichter Grabstein mit Kelch des »Thadaeus
Jaeger der hochw. Abtey Allerheiligen regulierter Chorherr und Pfarrer allhier gestorben

den VIII. Juni 1772 seines
Alters 39 Jahr, seines Pfarramts
im 4 Mohnat«. Dazu ein Vers:
Hier liegt ein Hirt der Geist

und Leben
Voll Eyfer für sein Herd ge-
geben etc.
In der Sakristei einige
Kirchengeräte: ein Kelch,
silbervergoldet, Anfang 18. Jh.,
mit getriebenen Mönchsinsig-
riien; ein Speisekelch, silber-
vergoldet, im gleichen Stil mit
aufgelegten silbernen Blumen
r -; an der Cuppa, Zeichen: Zirbel-
. nuß und S R; eine große
Monstranz in der Sonnen-
form mit gutem Rocailleorna-
ment, silbervergoldet, getrieben,
Zeichen: Augsburg und P ?; eine kleinere ähnliche mit Augsburger Zeichen und EF,
Kirchengewändei kleine Nische in der Wand mit Rocaillemadonna. — Einige Kirchengewänder des 18. Jhs.:

M T
eine weiße Casel mit Goldbrokat und gepreßter Samtverzierung und den Buchstaben T77-r;

ein einst vorhandener Rauchmantel von gleichem Stoff ist früher einmal zerschnitten
worden.

Drei Glocken, alle wohl aus einer Zeit; nur einer konnte ich nahe kommen, sie
ist von Matthaeus Edel 1751 gegossen.

Vor der Südseite der Kirche auf Rocaillepostament mit zwei Armen ein Kruzifixus
mit Maria, Magdalena und Johannes, Sandstein, laut Aufschrift 1773 von Sebastian und
Maria Anna Wiedemer gestiftet.

Ein diesem nachgebildetes Kruzifix, durchaus noch in Rocailleformen, steht auf
dem Friedhof, laut Inschrift erst 1830 gesetzt.

Fig. 1J4. Haus in Appenweier.

Glocken

Kruzifixus
 
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