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Wingenroth, Max; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 7): Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg — Tübingen, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.1370#0773

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AMT WOLFACH. — KALTBRUNN. (WITTICHEN.)

629

An Epitaphien enthält die Kirche eine größere Anzahl. Zunächst ist die Gruft Epitaphien
der Stifterin mit einer Platte geziert, auf der in flachem Relief ihre Figur ausgehauen ist,
der leere Raum zu ihren Füßen mit Maskarons und Beschlägornament ausgefüllt (17. Jh.),
die Umschrift lautet:

S • LEUDTGARD • STIFTERIN DISES GOTTSHAUS WITTICHEN.

Darunter angebracht ein kleiner Steinsarkophag mit der Aufschrift 1629, der das
Gehirn der Heiligen enthalten soll. Über der großen Platte ein Ölgemälde, wohl aus
der gleichen Zeit," auf dem die Heilige dargestellt ist und die Klostergebäude, wie sie bis
1855 noch bestanden.

An der Wand daneben zwei Grabplatten, die beide in Umrißlinien eingeritzt die
Figur eines Priesters mit Kelch zeigen in eleganter Zeichnung des 14. Jhs. Leider sind
die Steine sehr abgetreten, so auch die Umschriften. Von der einen ist entzifferbar:

ncis ©bjs. aicoiijiaß. ©e. ß.:. '■.£ß ßao.

von der anderen:

+ . pxmo x>m ....... imo (?) ajo^saaß eß© cax^jio

oe ß............viciiii... io$£.. eriiß . jrve.

Weiterhin die Grabplatte der Gräfin Barbara von Fürstenberg, geb. Montfort, oben
das Allianzwappen, darunter von zwei Gerippen gehalten ein Schild, auf dem ein Kruzifix
zwischen zwei Leuchtern auf einer Tumba dargestellt ist; die in sehr schlechter Kapitale
gehaltene, durch Abtreten zudem stark verwischte Umschrift, in zwei Reihen über-
einander, lautet:

DEN IZ DECEMBRIS ANNO + 15 + 91........DIE HOCHWOLGEBORNE

FRAW BARBARA GEBORNE GRAEVIN ZU MUNTFORT • EGWEIL UND
.... DES HOCHW .... HERREN CHRISTOFFEN ZU FÜRSTENBERG •

C • C • W . SELIGEN ANGEDE.....GEWESENE EHLICHE GEMAHLIN

E>EREN DER ALLMECHTIG GOTT GNEDIG UND BARMHER.........EN.

Von dem folgenden Grabstein ist nur noch der Topfhelm erhalten, dessen Helm-
kleinod einen bärtigen Männerkopf mit phrygischer Mütze hat, auf der drei Schildchen.

Kleinere Grabplatten von 1751 und 1757, sonst abgetreten, auf dem Boden der
Kirche, vor dem Altar die des Pater Melch von 1762 und des Hyazinth Neef von
Offenburg, gestorben 1773.

In der Kirche noch Holzfigur des Heilandes in Ketten, Durchschnittsarbeit von Hokfigur
1700; Kruzifix, neben ihm Sebastian und Wendelin. Der h. Sebastian, eine mittlere,
oberdeutsche Schnitzarbeit, mit dem beliebten, perückenartigen Haar, ca. 1,15 m hoch,
am Sockel steht IX9A, das Kruzifix Durchschnittsarbeit aus der "Mitte des 16. Jhs., der
h. Wendel desgleichen aus dem 17. Jh.

Auf dem Altar holzgeschnitzte Leuchter mit Puttenköpfen, gute Arbeiten des Leuchter
beginnenden 18. Jhs.

Eine Tür mit Flachschnitzerei, Rankenwerk (um 1700), führt in die Sakristei. Tür

Zwei Glocken sind 1789 von Matthäus Edel in Straßburg gegossen. Glocken

In der Sakristei und im ehemaligen Klostergebäude werden noch eine stattliche
Anzahl alter Kirchengeräte und Kirchengewänder aufbewahrt: Kirchengeräte

Monstranz, silbervergoldet, getrieben, in der Sonnenform, mit schönen Ranken vor Klrchensewander
den Strahlen, in ihnen die getriebenen Halbfiguren von fünf Franziskanerheiligen sowie
 
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