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Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,1): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bretten (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1368#0050
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42

AMT BRETTEN — BÜCHIG

Privathäusei

Melanchthon-

straße

Befestigung

im
Burgwäldle

Lohgasse. Haus Nr. 7. Dreistöckiges verputztes Fachwerkhaus, Erdgeschoß
massiv mit sorgfältigen Spiegelquadern an den Ecken. Im Innern Kamin mit Inschrift
am Bogen: i6go und H- G-D.

Haus Nr. 1 8. Erdgeschoß massiv, darüber Riegel-
bau mit Holzverscbränkungen. Die alten breiten Re-
naissancefenster, mit Vorkragungen auf Konsolen, ver-
mauert. Am Eckpfeiler in Stein gemeißelt: Wir bauwen
alle feste / und sindt nur frembte geste j und do wir ewig
soltenn sein j bauwenn wir gar wenig hinein ■ 1603 ■ Len-
hart Schwod Barbar Heidin sei hausfrä. Über der Tür:
L • S ■ 1603. Auf der Rückseite rundbogige, gekehlte
Tür, gleichzeitig, mit Hausmarke und L ■ S- im Schluß-
stein.

Burgstadel. Nahe der Bahnlinie nach Maul-
bronn, 2 km südlich von Bretten, befindet sich ein gegen
das Saalbachtal steil abfallender Bergvorsprung, das
»Burgwäldle« genannt. Durch künstliche Gräben ist
die Anlage nach der Seite der Bergkuppe geschützt.
Die früh zerstörte Befestigung bietet geringe Reste.
Bis jetzt wurde sie als Sitz der Kraichgaugrafen erklärt.
Es war aber wohl nur ein Refugium für die Landbevöl-
kerung der Umgebung, bevor Bretten schützende
Mauern erhielt. Der Burgsitz ist an der Stelle des Brettener Kirchplatzes und des
anstoßenden ehemaligen Steinhauses, des heutigen Amtshauses, zu suchen.

Fig. 19. Eckständer am Haus Nr. 46
in der Openlochgasse zu Bretten.

BÜCHIG

Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 25 (1903), 61.

Feigenbutz, Kraichgau, 105 ff. — Erzbist. Freiburg, 118 f.

Ortsplan von 1759, gez. von Georg Hoffmann, bisch, speier. Geometer.
Karlsr. GLA. Plansamml. B. 126.
Geschichte Geschichte. Buchech zwischen 1336 und 1363. Büchech 1500.—- Zuerst

erwähnt um 1296 als »Buche«. Gehörte bereits 1300 den Grafen von Eberstein,
nachher dem Hochstift Speier als weltliches Gebiet zusammen mit Neibsheim (Vize-
domamt Bruchsal) bis 1803. Hatte 1550 eine besondere Dorfordnung. Bis 1761
mit Neibsheim vereinigt. Die Gewannamen Burgstädtle, Seeteich, Seebuckel, Seedam,
Schloßbuckel, Schloßbrunnen gehen zurück auf dort befindliche römische Anlagen.
Eine mittelalterliche Burg ist weder urkundlich noch monumental nachweisbar.
Römisches Römisches. »In der Fürt« beim Schloßbuckel nordwestlich vor dem Dorf

1845 und .1846 römische Baureste aufgedeckt, wohl einer villa rustica, mit dem
Torso einer kleinen Epona, einer reliefierten Sandsteinplatte, weibliche Köpfe in den
Ecken diagonal sich zugekehrt. 1891 dicht neben der Stelle weitere Funde, wie
Messer, Sporn, große zweihenkelige Amphore. Auf dem etwas nördlich gelegenen
Schloßbuckel römisches Mauerwerk und Brenneisen mit Buchstaben A S ausgegraben.
Weitere amtliche Untersuchung 1892. (Wagner II, 104 fr., mit Abbild.)
 
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