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AMT BRETTEN — DIEDELSHEIM 43

Pfarrkirche. Ad Inventionem S. Crucis. Schlichter Bau, errichtet 1772, Pfarrkirche

1902 restauriert.

Beichtstühle in einfachem Rokoko. Hauptaltar in plumpen Formen um 1780. Beichtstühle
Monstranz mit Rokoko Verzierungen, teilweise restauriert. Monstranz

Steinkruzifix vor der Kirche in barockem Aufbau. Inschrift: HIC Ipse Kruzifix

Vir DoLorVM LangVores popVLI sVI portaVIt (= 1786).

Fachwerkhäuser. Meist einstöckig und noch verputzt.

DIEDELSHEIM

Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 25 (1903), 64.

J. G. Widder, Beschreib, der Churpfalz II, 219 f. — Feigenbutz, Kraichgau, 109 f.
Geschichte. Thitinesheim in pago Salzgowe 772 ; Teutinsheim 783; Dyidens- Geschichte
heim 1309; Dydersheyin 1446. — Schon 766 im Cod.Lauresh. als Ditinesheimgenannt.
Als älteste Lehnsherren sind bekannt die Grafen von Katzenellenbogen und das Bis-
tum Speier. Pfalz übertrug seine vogteilichen Gerechtsamen an adelige Geschlechter,
zuletzt an die Kechler von Schwandorf, die heute noch in Württemberg blühen.
(Über die Kechler von Schwandorf vgL v. Alberti, p. 391.) — Oberamt Nagold.
Burg und Rittergut jetzt noch im Besitz der Familie. Wappen: Pfahlweise gestellter
Fisch; Helmzier: Ebenso belegter Mannsrumpf. Erstes Vorkommen des Geschlechts
1270. Das Epitaph Heinrich Friedrich Kechlers von Schwandorf in der Kirche.
Franz Maximilian von Schwandorf verkaufte 1748 sein Lehen und Eigentum um
70000 Gulden an Kurpfalz. Durch Vertrag derselben mit Bischof Franz Christoph
von Hütten trat das Domstift seine lehensrechtlichen Ansprüche gegen ein Drittel
an Oberöwisheim, das damals Damian Hugo von Helmstadt von Kurpfalz zu Lehen
besaß, an das Kurhaus für immer ab.

Ev. Pfarrkirche. Titel verschollen. Um 1340 erwähnt, als der Ritter Johannes Kirche
von Flehingen von Speier mit dem Patronat belehnt wurde. Später (1413) hatten die
>Sternenfels den Pfarrsatz. Erneuerung und Erweiterung des baufälligen Langwerkes
der Kirche 1508. (Akten der ev. Pfarrei, s. Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. 1. c.
p. 64.) Das Domkapitel Speier gibt dazu 85 rhein. Gulden. 1753/55 »Reparirung
der ev. luth. Kirche«. (Pfarreiakten I.e. 1766 fr. »Bau des Kirchturms und die Er-
weiterung der Kirche«.)

Die Kirche ein schlichter Dorfbau mit romanischen, gotischen, spätgotischen,
barocken Teilen und einer verständnislosen modernen Vergrößerung. Fast genaue
Ostorientierung (Plan in Fig. 20. — Eine Abbildung der Kirche vor der Erweiterung
im Wörnermuseum zu Bretten.)

Chor. Wenig eingezogen mit dreiseitigem Schluß und vorgelegtem Doppel-
joch. An den Chorecken wie an der Mitte der nördlichen Wand fünf Strebepfeiler,
einmal abgetreppt, mit schräger Deckplatte. Das Kaffgesims läuft um Strebepfeiler
und Chorwände herum und bricht am Langhaus stumpf ab. Fenstergewände der vier .
Öffnungen mit Schrägprofil, noch nicht gekehlt wie am I,anghaus. Bauzeit: Erste
Hälfte des 15. Jhs. Anfang des 16. Jhs. wurde das jetzige Maßwerk der Fenster ein-
 
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