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GOCH. - WISSEN. — CALCAR. 23

zeichnete sich aus durch ihre blühende Industrie. 1473 ward sie von Burgund an Cleve
abgetreten.

12.

In die Wand eingelassenes Sacramentshäuschen aus Sandstein aus dem löten Jahr-
hundert. 26' hoch, 4i/2/ breit.

13.

Darstellung der Trinilät, in Eichenholz geschnitten, aus dem Ende des 15ten Jahr-
hunderls. Die Gruppe hat ungefähr 17" Höhe und Breite. Jetzt in Münster befindlich.

WISSEN,

Dorf an der Strasse von Geldern nach Goch, mit dem Schlosse der Grafen Loo in der Nähe.

14.

Löwenkopf als Thürverzierung, angeblich daher. Messingguss. Ende des 12ten
Jahrhunderts. Ungefähr V im Durchmesser.

Aehnliche Thürverzicrung mit stilisirtem Haarwuchs aus etwas früherer Zeit zeigt

Nro. 9.

CALCAR,

Stadt, eine Stunde vom linken Rheinufer und zwei Stunden von Cleve entfernt. Ihre Grün-
dung soll 1230 vom Grafen Dietrich von Cleve vollzogen sein und der Name von einem
stehenden Gewässer Colk herrühren.1 Als Ort wird Calcar zuerst in einer Urkunde vom
Jahre 1269 genannt.2 Die Pfarrkirche zu S. Nicolai erbaute Graf Arnold IV. um 1211;
indess ward die Weihe erst 1344 vom Erzbischof Walram von Cöln vollzogen und die
Kirche mit dem vom nahen Monreberg, der früheren fränkischen Feste Munna, nach Cleve
verlegten Canonicat-Collegium verbunden.3 Nach einzelnen Mauertheilen an der Nordseite
ist zu schliessen, dass diese erste Kirche eine Tuffkirche war. Der Umbau derselben in
die jetzige Ziegelkirche ward wahrscheinlich durch eine Eeuersbrunst im Jahre 1409 und
eine Ueberschwemmung im Jahre 1464 bedingt. Zur Zeit, als Eugen IV. dem Herzog-
Adolf von Cleve die geistliche Gerichtsbarkeit in seinen Landen übertrug und ihm einen
eigenen Bischof für seine Lande zu halten erlaubte, ward Calcar Sitz dieses Bischofs.4
Heinrich Marienheun, seit 1439 Weihbischof von Osnabrück, war der erste und Johann
Carcagensis der zweite und letzte clevische Bischof. Zwanzig Jahre später, 1464, ward

S. Lacomblet III. 360.
4. Lacomblet IV. 252.
 
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