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VORWORT

y^ER vorliegende Band iß der zweite in der Reihe der Bände, die die Kunßdenk-
A J mäier der Stadt und des Kreifes Mainz behandeln [ollen. Ein erßer Band wird
eine kritißhe Überßcht über die ältere Literatur zur Geschichte des Kreifes, der Stadt
und ihrer Denkmäler, weiter die geographische und die geschichtliche Einleitung, eine
Überßcht über die Entwickelung des Stadtbildes (die Topographie) und die Geßhichte
und Beschreibung der Stadtbefeßigung bringen. Der zweite Teil unferes zweiten
Bandes wird die übrigen Kirchen, der dritte Band — wiederum in zwei Teilen, falls
es erforderlich iß — die weltlichen Denkmäler der Stadt und des Kreifes Schildern.
Die Änderung des bisherigen Haupttitels erfolgte auf Anordnung des Landesamtes
für das Bildungswefen.
Die Vollendung diefes unferes Teilbandes hat ßch außerordentlich verzögert. Die
Schuld daran trägt nicht nur der Umßand, daß wir unfere Aufgabe eine Aufgabe, die
man nicht am Schreibtißh löfen kann — neben unferer reichlich bemeffenen Berufs-
arbeit bewältigen mußten, durch unvorhergefehene Umßände noch beSchwert und in
den leßten Jahren durch den Krieg in der Drucklegung außerordentlich behindert. Die
Urfache liegt auch in der Art der Aufgabe felbß. Als wir vor nunmehr zwölf Jahren
unfer Werk begannen, ahnten wir nicht, daß es folche Schwierigkeiten bieten könnte.
Um es mit ein paar Worten zu fagen: der Grad der Zerßörung am und im Mainzer
Dom und der Mangel an zuverläfßgen Vorarbeiten iß viel größer, als man zunächß
anzunehmen geneigt iß. Dabei erschwert der gewaltige Maßßab des Baues und feiner
Ausßattung, das Schlechte Licht und noch mancher andere, hier nicht zu erörternde Um-
ßand die Unterfuchung ebenfo, wie der Zußand der Schriftlichen Überlieferung die
Kontrolle: allerwichtigße Quellen wie die Domkapitelprotokolle, das Inßhriftenwerk
Bourdons ßnd noch nicht gedruckt, ermangeln erßhöpfender Regißer ufw.
In die Arbeit haben wir uns geteilt. R. Kaußfch hat den größten Teil der Bau-
geSchichte und -beßhreibung und die Denkmäler des Mittelalters und der Renaiffance
(bis 1648) bearbeitet, E. Neeb die Herßellung des Domes im 18. Jahrhundert und die
Denkmäler der Barodezeit, des Rokoko und des Klafßzismus. Jeder der beiden Be-
arbeiter trägt die Verantwortung für feinen Anteil felbßändig, für die Einleitungen
und die allgemeinen Abßhnitte ßnd wir gemeinfam verantwortlich. Die Grundfäße,
die uns bei unferer Arbeit geleitet haben, ßnd diefe. Zunächß und vor allem foll unfer
Buch ein Inventar fein. Darum haben wir uns bemüht, den heutigen Zußand des Baues
und feiner Denkmäler möglichß beßimmt zu beßhreiben. Dabei ßnd wir fehr weit
gegangen; manche werden finden: zu weit. Allein wenn auch wir der Meinung ßnd,
daß fehr genaue Aufnahmen beffer wären als langatmige Beßhreibungen, fo konnten
wir doch auf diefe nicht verzichten. Denn erßens war es nicht möglich, fo viele und
fo gute Aufnahmen zu beschaffen, daß ße das Wort erfeßt hätten; fodann zwingt die
Beßhreibung wenigßens den aufmerkfamen Lefer, ßch genaue Rechenschaft von dem
zu geben, was er ßeht; und endlich ßnd Einzelheiten, z. B. Profile, oft genug Beweis-
mittel für irgendeine Behauptung und müffen ßhon deshalb genau bezeichnet werden.
Kurzum, wir hoffen, man wird diefer Ausführlichkeit ihr Recht laffen, zumal wenn
man in Betracht zieht, daß unfer ausdrücklicher Auftrag uns verpflichtete, ein lesbares
Buch zu ßhreiben, nicht einen Katalog im Telegrammßil. Billigen wird man unein-
 
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