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Lrok Völln, 6rob fredcnwalde

S7

Schrifttum: Fidicin IV izo. — Rob. Schmidt, Brandenburgische Gläser, S. 114. — Schulze, Statistik, 78.—
Rud. Schmidt, Wir reisen durch das Amt Zehdenick (Kreiskalender 19)5 S. szff.). — Sorge S. 51, ;8. — Rud.
Schmidt, Jur Entwicklungsgeschichte von Groß Dölln (Kreiskalcnder 19)7 S. 5 7 ff.).
Kirche
Patron: Regierung. Kirchenbücher (seit 1759) und Pfarrakten im Pfarrhaus.
Einfacher Backstcinbau von 1849 als Ersatz für die 184z abgebrannte Fachwerkkirche.
VorfAnlAge
Im GStA. (Karten der Potsd. Reg., Kreis Templin, Nr. 98) hat sich noch der alte Siedlungsplan von 1748
erhalten, nach dem das Dorf überaus regelmäßig angelegt worden ist. Ein weiterer Plan bei der Potsdamer
Regierung (Kreis Templin, Nr. go6) zeigt die Umgestaltung des Dorfes nach dem Brand von 184z und gibt 224
im wesentlichen den noch heute erhaltenen Bestand wieder. Trotzdem viele Häuser des Dorfes in ihrer
äußeren Gestaltung aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. stammen, ergeben sie zwei sehr geschlossene und
ansprechende Straßcnzüge. Der nordsüdliche zeichnet sich durch besondere Breite und durch alten Baum-
bestand aus.

20 km östlich von Templin.
„Vredcnwalde" wird in der Stiftungsurkunde des Klosters Marienpforte von 1269 erstmals erwähnt (Riedel
XXI 1): für den Fall, daß die Mühlen „Sukowc" und „Savin" verfielen, sollte deren Roggenzins hier, in Flieth
oder in Stegelitz, vom Kloster erhoben werden. Unter den Zeugen der Urkunde erscheint der Pfarrer des Ortes,
der Pleban „M. Albertus" (Riedel XXI 1 f.). Erst nach mehr als 100 Jahren hören wir wieder von Freden-
walde. Nach dem Landbuch von 1Z75 zählte das Städtchen (opidum) „Vredevolde" 56 Hufen. 20 waren für drei
Jahre von den Abgaben befreit, andere lagen wüst. Acht Hufen gehörten zur Pfarre „zu 2 Messen". An Geschoß
wurden 20 Talente erhoben, beim Ausschank fremden Bieres „Bierpfennige", und zwar 6 Pfennige für jedes halbe
Faß, z für ein Viertel, doch nichts für die ganze Tonne. Schließlich wird der „Bcrndessee" in der Nachbarschaft
mit zwei Garnzügen genannt, ferner der See „Pluckenogel" mit einem Garnzug, der Werner und Friedrich v. Stege-
litz gehörte (Landbuch S. 16z). Ein „Henningk van Stegelitz, wonaftich to Fredenwolde", begegnet dann 1444 (UB
Arnim I 12z). Am 6. Dezember 147z belehnte Kurfürst Johann Cicero die Brüder Wilke und HanS v. Greiffen-
berg mit dem halben Städtchen „Fridenwolde", das ihnen Henning v. Stegelitz verkauft hatte (ebda. 2Z4). 1496
erscheint Berndt v. Arnim „to Fredenwolde" (ebda. zz8 und ZZ9). 1498 belehnte der Kurfürst die v. Arnim mit dem
„stettichen Fredewald" mit allen Rechten (ebda. Z45), ähnlich 1602 (ebda. 658) und 1717 (Kirchner, Boytzenburg,
S.416). Im i8.Jh.wurde der Besitz geteilt. Willmine (Roter Hof) gehörte zur einen. Groß und Klein Fredcnwalde,
Wilhelmshof, Albertinenhof und Arnimswalde zur anderen Hälfte. 1847 starb die Fredenwalder Linie der
v. Arnim aus.
Nach der Reformation wurde die ehemalige Mutterkirche Fredenwalde Tochterkirche von Flieth, 1728 von Gers-
walde und 17Z8 von Fergitz. Nach Groß Fredcnwalde eingepfarrt sind heute Willmine, Klein Fredenwalde, Ar-
nimswalde und Alt Temmensche Mühle.
Schrifttum: Berghaus II zzo, Z40 f. — Riehl-Scheu S. 250. — Fidicin IV 11z f. — I. O. v. d. Hagen, Der
F..'der Wallberg (Mitt. d. Uckerm. Mus.- und Gesch.-Vereins, V. Bd., 1912 S. i ff.). — Rud. Schmidt, Vor 70
Jahren im Kreise T. (Kreiskalender 1928 S. 19). — M. Henning, Eine Wanderfahrt im Templiner Kreise (Kreis-
kalender I9Z4 S. 81 ff.). — Rud. Schmidt, Aus der Gerswalde-Fredenwalder Ecke (Kreiskalender 19Z6 S. 2off.).
Kirche
Patron: v. Arnim in Goslar. Kirchenbücher (seit 1719) und Pfarrakten in Flieth.
Schrifttum: Bekmannö Nachlaß (GStA. Rep. 92 VE 7).
Lage: Nördlich an der Dorfstraße, hoch gelegen.
Baugcfüge: Feldsteinbau des iz. Jh. mit Satteldach, Fachwcrkturm über dem Westteil und Sakristeianbau. 82
Um 17Z5 durchgreifend wiederhergestellt (Bckmann).
 
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