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biorrkelde

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88, 8y. Herzfelde. Kirche.

Querschnitt, Grundriß und Einzelheit vom Rundfenster



Angerdorf 11 km nördlich von Templin.
iZ7; hatte „Hertzvelde" 64Hufen; das Gut sowie die Rechte und Einkünfte des Dorfes gehörten dem Ritter „Henninguö
de Berlyn" (Landbuch S. 157). Spater zum Kloster Seehausen, 1429 bis etwa i8zo im Besitz derer von dem Berge
(Riedel 2L XIII Z47,495; 2L XXI 270). Zu H. gehört die wüste Feldmark Groß und Klein Dolgen. — Mutterkirche
(Tochterkirchen Blankensee, Klosterwalde, Mittenwalde, Petznick).
Schrifttum: Fidicin IV iz4f, — Kunstdenkmaler der Prov. Brandenburg III z (Kreis Angermünde) S. ZZ7. —
Kreiskalender 19z; S. iz.
Kirche
Patron: Gut Herzfelde. Kirchenbücher (seit 1805) und Pfarrakten im Pfarrhaus.
Schrifttum: Bekmanns Nachlaß (GStA. Rep. 92 VE 1a). — Jahrbuch der Synode, Templin 1910 S. 74/75-
Lage: Inmitten des Friedhofes, auf dem ehemaligen Anger in der gegabelten Dorfstraße.
89 Baugefüge: Viereckig angelegter turmloser Feldstcinbau mit Satteldach von 1690—1710. Wiederherstel-
lung 1870.
Äußeres: Um den Bau ein leicht vorkragender Sockel, der des Geländes wegen mehrfach gestuft ist.
Im Nordosten die Fundamente eines Anbaues, anscheinend im Mauerverband mit der Kirche, aber ohne Zu-
gang von ihr. Die Fenster und Portale sind spitzbogig und wohl noch sämtlich mittelalterlich, auch die runde
Z4 Giebelöffnung der Ostwand. In der Südwand zwei Steine mit eingemeißelten Zeichen in Form eines von
einem Kreis umgebenen Kreuzes, dessen Arme wiederum in Kreuzen endigen. In den Mauerfugen der Ost-
wand noch die mittelalterlichen eingeritzten Doppellinien zu erkennen. Der nördliche der mittelalterlichen
Eingänge ist vermauert.
Inneres: Eine Fachwerkwand trennt einen schmalen Eingangsraum im Westen von der eigentlichen Kirche
ab. Diese ist verputzt, auch die flache Decke. In der Ostwand unter dem Mittelfenster eine Sakramentsnische.
88 Die innere östliche Giebelwand sorgfältig verputzt, das Rundfenster umgeben von einer farbig angelegten
doppelten Zickzacklinie mit eingeritzten Umrissen. Das Ganze wohl noch ig. Jh. und anscheinend ein Beweis
dafür, daß die Kirche einst keine flache Decke hatte und der obere Teil der Ostwand mit ihren Giebelfenstern
von innen aus zu sehen war. Der obere Abschluß der verputzten Fläche ist korbbogenförmig. Die Frage muß
 
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