Ltegelitz
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alterliche Giebelschräge, in seiner Mitte eine
kleine runde Öffnung. Das Dach der südlichen
Vorhalle ein Satteldach, das der beiden nörd-
lichen Anbauten abgeschleppt. Der Gruftanbau
stammt wohl aus dem 18.JH. Am mittelalter-
lichen Mauerwerk der Ostwand und der Süd-
wand ist teilweise ein oben abgeschrägter Sockel
zu erkennen. Das Hauptgesims besteht aus Zie-
geln und hat Putzprofile.
Inneres: Von der Turmvorhalle führt ein
zum großen Teil vermauerter Spitzbogen in
die eigentliche Kirche. Diese wird durch zwei
achtseitige Pfeiler in zwei Schiffe mit je drei
Jochen geteilt. Sie ist gewölbt mit einem unregelmäßigen Kreuzgewölbe, an das beiderseits zweifach z?i
gekehlte Rippen in der Art eines Kreuzrippengcwölbes angefügt sind. Die Kämpferzone der Pfeiler besteht
aus zwei Platten und dazwischenliegendem Wulst, darauf ruhen unmittelbar die Rippen, an den Wänden
verlaufen sie. Das Alter des Gewölbes ist schwer festzustellen. Da cs an der Ostwand an der Stelle des
vermauerten mittelalterlichen Fensters ansctzt und im Westen unmittelbar über dem Scheitel des vermau-
erten Schwibbogens liegt, kann cs nicht in der ersten Bauzeit entstanden sein. Der Altar von 1598 nimmt
jedoch in seiner Höhe Rücksicht auf das Gewölbe; vielleicht wurde es gleichzeitig mit ihm geschaffen. Nach
der Form der Rippen kann es auch dem 15. oder dem Anfang des 16. Jh. angehören. Die Wände verputzt
und getüncht. Hinter dem Altar an der inneren Ostwand der Kirche die Buchstaben S. S. mit der Jahres-
zahl 172g. Die vom Innern der Kirche zur Gruft führende Tür ist vermauert.
Dach: Zweigeschossiges Kehlbalkendach, jedes zweite Gespärre ein Binder, unten liegender Stuhl, unter- 42z, 424, 425
stützt durch von Stielen getragene Mittelpfette (die Stiele auf den Pfeilern), oben kein Stuhl, nur große
Fußbänder. Im Westteil dicht über den Gewölben noch ein Zugbalken.
Einbauten: Altar mit der Inschrift: „Anno 1598 haben wir die ehrwürdige edele gestrenge und ehrenveste g2g—Z26
Herr Johann der Primat erzbischöflichen Kirche zu Magdeburg Dohm Herr und Christopf Gevettern von
Arnim auff Gerswalde und Stegelitz erbsessen diesen Althar zu Gottes Ehre und der christlichen Kirchen zur
Zier machen lasen". Architektonischer Aufbau. Das Hauptgeschoß dreiteilig, in der Mitte die figurcnreiche
Krcuzigungsgruppe, links das Abendmahl, rechts die Geißelung. In der Predella vier Felder mit „Eng- zaz
lischem Gruß", Christi Geburt, den heiligen drei Königen, der Taufe Christi. Über dem Hauptgesims zwei Z24, Z25
fast gleich breite Geschosse, im unteren die Auferstehung, im oberen die Himmelfahrt Christi, seitlich zwei
weibliche Tugenden, in der Bekrönung die Dreieinigkeit, über den Seiten Pelikan und Phönix. Das Figür-
liche vollplastisch oder in kräftigem Relief. Auf den Gesimsen und Sockelfeldern Beschlagwerkzier, da-
zwischen Bibelsprüche, in den Seitenwangcn die vier Evangelisten. Die Fassung scheint zum größten Teil
noch ursprünglich zu sein. Kanzel, erste Hälfte des 18. Jh., verziert mit Blatt- und Blütengehängcn,
der Schalldeckcl gekrönt durch Voluten und eine flammende Vase. Emporen auf der Süd- und West-
seite im Anschluß an die geschlossene Patronatsloge von 1728 mit dem Allianzwappen der Arnim und
Löben. Die Vergitterung des Orgelblascbalgs unter der Westempore datiert von 17Z7, aus der gleichen
Zeit wohl auch das Gestühl. Die Türen aus dem 18. Jh. mit Ausnahme der Tür des vermauerten Schwib-
bogens, die gotische (?) Beschläge zeigt. Z5
Ausstattung: a. An der Nordwand das künstlerisch sehr hochstehende Grabdenkmal für Georg Abraham Z22
v. Arnim aus farbigem Marmor, das er sich 17^4 gesetzt hat, mit der vollplastischen lebensgroßen Figur
des Verstorbenen in Hoftracht, über ihm die Rüstungs- und Waffenembleme, dahinter an der Wand ein
gemalter Vorhang. Nach Dehio (Kohte) vielleicht von G. Glume, Berlin.
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alterliche Giebelschräge, in seiner Mitte eine
kleine runde Öffnung. Das Dach der südlichen
Vorhalle ein Satteldach, das der beiden nörd-
lichen Anbauten abgeschleppt. Der Gruftanbau
stammt wohl aus dem 18.JH. Am mittelalter-
lichen Mauerwerk der Ostwand und der Süd-
wand ist teilweise ein oben abgeschrägter Sockel
zu erkennen. Das Hauptgesims besteht aus Zie-
geln und hat Putzprofile.
Inneres: Von der Turmvorhalle führt ein
zum großen Teil vermauerter Spitzbogen in
die eigentliche Kirche. Diese wird durch zwei
achtseitige Pfeiler in zwei Schiffe mit je drei
Jochen geteilt. Sie ist gewölbt mit einem unregelmäßigen Kreuzgewölbe, an das beiderseits zweifach z?i
gekehlte Rippen in der Art eines Kreuzrippengcwölbes angefügt sind. Die Kämpferzone der Pfeiler besteht
aus zwei Platten und dazwischenliegendem Wulst, darauf ruhen unmittelbar die Rippen, an den Wänden
verlaufen sie. Das Alter des Gewölbes ist schwer festzustellen. Da cs an der Ostwand an der Stelle des
vermauerten mittelalterlichen Fensters ansctzt und im Westen unmittelbar über dem Scheitel des vermau-
erten Schwibbogens liegt, kann cs nicht in der ersten Bauzeit entstanden sein. Der Altar von 1598 nimmt
jedoch in seiner Höhe Rücksicht auf das Gewölbe; vielleicht wurde es gleichzeitig mit ihm geschaffen. Nach
der Form der Rippen kann es auch dem 15. oder dem Anfang des 16. Jh. angehören. Die Wände verputzt
und getüncht. Hinter dem Altar an der inneren Ostwand der Kirche die Buchstaben S. S. mit der Jahres-
zahl 172g. Die vom Innern der Kirche zur Gruft führende Tür ist vermauert.
Dach: Zweigeschossiges Kehlbalkendach, jedes zweite Gespärre ein Binder, unten liegender Stuhl, unter- 42z, 424, 425
stützt durch von Stielen getragene Mittelpfette (die Stiele auf den Pfeilern), oben kein Stuhl, nur große
Fußbänder. Im Westteil dicht über den Gewölben noch ein Zugbalken.
Einbauten: Altar mit der Inschrift: „Anno 1598 haben wir die ehrwürdige edele gestrenge und ehrenveste g2g—Z26
Herr Johann der Primat erzbischöflichen Kirche zu Magdeburg Dohm Herr und Christopf Gevettern von
Arnim auff Gerswalde und Stegelitz erbsessen diesen Althar zu Gottes Ehre und der christlichen Kirchen zur
Zier machen lasen". Architektonischer Aufbau. Das Hauptgeschoß dreiteilig, in der Mitte die figurcnreiche
Krcuzigungsgruppe, links das Abendmahl, rechts die Geißelung. In der Predella vier Felder mit „Eng- zaz
lischem Gruß", Christi Geburt, den heiligen drei Königen, der Taufe Christi. Über dem Hauptgesims zwei Z24, Z25
fast gleich breite Geschosse, im unteren die Auferstehung, im oberen die Himmelfahrt Christi, seitlich zwei
weibliche Tugenden, in der Bekrönung die Dreieinigkeit, über den Seiten Pelikan und Phönix. Das Figür-
liche vollplastisch oder in kräftigem Relief. Auf den Gesimsen und Sockelfeldern Beschlagwerkzier, da-
zwischen Bibelsprüche, in den Seitenwangcn die vier Evangelisten. Die Fassung scheint zum größten Teil
noch ursprünglich zu sein. Kanzel, erste Hälfte des 18. Jh., verziert mit Blatt- und Blütengehängcn,
der Schalldeckcl gekrönt durch Voluten und eine flammende Vase. Emporen auf der Süd- und West-
seite im Anschluß an die geschlossene Patronatsloge von 1728 mit dem Allianzwappen der Arnim und
Löben. Die Vergitterung des Orgelblascbalgs unter der Westempore datiert von 17Z7, aus der gleichen
Zeit wohl auch das Gestühl. Die Türen aus dem 18. Jh. mit Ausnahme der Tür des vermauerten Schwib-
bogens, die gotische (?) Beschläge zeigt. Z5
Ausstattung: a. An der Nordwand das künstlerisch sehr hochstehende Grabdenkmal für Georg Abraham Z22
v. Arnim aus farbigem Marmor, das er sich 17^4 gesetzt hat, mit der vollplastischen lebensgroßen Figur
des Verstorbenen in Hoftracht, über ihm die Rüstungs- und Waffenembleme, dahinter an der Wand ein
gemalter Vorhang. Nach Dehio (Kohte) vielleicht von G. Glume, Berlin.