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Kerschensteiner, Georg
Die Entwickelung der zeichnerischen Begabung: neue Ergebnisse auf Grund neuer Untersuchungen — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.27816#0013
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Vorwort.

IE Untersuchungen über die Art und die Höhe der zeich-

nerischen Ausdrucksfähigkeit des Kindes sind bis heute auf
dem Punkte stehen geblieben, wo sie anfangen würden, praktische
Bedeutung für unsere Unterrichtsmassnahmen zu gewinnen, wo
sie neben dem Psychologen auch den Erzieher interessieren. Eine
leicht zugängliche Zusammenfassung dessen, was hier geleistet
worden ist, linden wir zunächst am besten bei James Sully, Studies
of childhood, 1895 (Deutsche Übersetzung von Dr. Stimpfl, Unter-
suchungen über die Kindheit, Leipzig, Wunderlich 1897, Seite 287
bis 370). Diese Untersuchungen sind an verschiedenen Punkten

etwas weiter geführt durch die jüngst erschienene fleissige, wenn
auch häufig nicht einwandfreie Arbeit von Siegfried Levinstein, Kinder-
zeichnungen bis zum 14. Lebensjahr, Leipzig, Voigtländer, 1905. Sie
ist leider erst nach Abschluss des Druckes meiner Untersuchungen
veröffentlicht worden. Ich konnte daher nicht mehr auf sie eingehen,
wiewohl ich vielfach dazu Veranlassung gehabt hätte. Aber Sully
und Levinstein behandeln wie Ricci (harte dei bambini, 1887),
Perez (hart et la poesie chez henfant, 1888), Lultens (a study 011
childrens drawing in the early years, 1896) im wesentlichen nur
jene Stufe der kindlichen Ausdrucksfähigkeit, auf welcher sie weit
mehr vom Wissen der Gegenstandsmerkmale als von klaren Form-
vorstellungen beherrscht ist. Auch beschränken sie sich überdies in
der Hauptsache auf die kindlichen Darstellungen von konkreten Einzel-
dingen, also von Menschen, Tieren, Pflanzen, Häusern oder auf die
kindlichen Darstellungen von Erzählungen. Über das Verhältnis des
Kindes zur dekorativen Kunst, insbesondere zum Ornament ist bis
 
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