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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 1.1885-1886

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Pecht, Friedrich: Karl von Piloty
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https://doi.org/10.11588/diglit.9416#0415

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I. Iahrgang. tzeft rs

September;ss6


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Buchyandel oder durch die Post lReichsposwerjcichniz 14. Nachtr. 2giSc, baper. Verzeichnis S8Sa1 s M. 6V Pf. für das Vierteljahr lö Hcftcl: das einzc ln c
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Aarl von Riloru.
Nekrolog von Lll. s)echt


Rarl von Piloly. Nach dem Vriginal von Franz von Lenbach

ein Leben erlischt, das nach
irgend einer Richtung hin einst
so großen Einfluß auf die Mitwelt
ausgeübt, wie das des Meisters, über
dem sich eben das Grab geschlossen, so
denkt man unwillkürlich an die Zeit
zurück, wo es zum erstenmale uns
magisch fesselte. So werden auch wenige
der Mitstrebenden Karl v. Pilotys des
Eindruckes vergessen haben, den ihnen
seiuerzeit die „Amme" desselben gemacht,
obwohl sie damals noch nicht ahnen
konnten, daß diese Amme eine neue
Periode der Münchener Kunst auf ihren
Armen trug. Jch habe das Bild auf
einer Ausstellung in Venedig 1853
zuerst gesehen, wo es mir unter den
bunten und herzlosen Werken der da-
maligen italienischen Hetärenmalerei wie
ein frischer Quell erschien, der aus einem
Schutthügel hervorsprudelt. Bald daraus
nach München kommend, lernte ich nun
auch den jungen Meister selber kennen,
glühend vor Eifer und eine neue Welt
im begeisterten Busen tragend. Mit
seinem überlegenen Talent und Können
ward er alsbald der Chorführer aller,
die von der Hohlheit des Cornelianischen
Epigonentums unbesriedigt, eine wahrere
und unmittelbarere, vor allem aber volks-
tümlichere Kunst ersehnten.
Allerdings war Pilotys Auftreten
eine vollständige Kriegserklärung gegen
die herrschende klassizistische Richtung,
und er selber hat es auch nie anders

Die Aunst für Alle
 
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