Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 4.1888-1889

DOI Artikel:
Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Vermischte Nachrichten - Vom Kunstmarkt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9419#0030

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Personal- und Ateliernachrichten — Denkmäler rc.

lZ

Der Unwiderstehliche, von Titian, er von INargitay

Münchener )ubil.-Ausstellung
Photographieoerlag von Franz Rozmata in Budapest

Personal- und Atrliernachrichten

—Berlin. An Stelle des wegen andauernder Krankheit
uns dem Lehrerkollegium der akademischen Hochschule siir die bil-
denden Künste mit Ende des Sommersemesters ausscheidenden
Malers Karl Gustav Hellquist ist der vor einiger Zeit aus Düssel-
dorf nach Berlin übergesiedelle Historienmaler Hugo Vogel als
Vorsteher der Malklasse vom 1. Oktober d. I. ab definitiv berufen
worden. Vogel, durch seine farbenprächtigen und überaus künst-
lerisch ausgeführten Geschichtsbilder allbekannt, hat dasselbe Lehr-
amt nach dein Ausscheiden von Ernst Hildebrand, dem Vorgänger
Hellquists, bereits vertretungsweise innegehabt.

In der Bewerbung um ein Kanzelrelief für die
Martin Luther-Kirche zu Dresden haben, wie wir berichtigend
Mitteilen, Bildhauer Grüne in Nürnberg den ersten, Bildhauer
Hans Hartmann in Dresden den zweiten und Professor Zur-
Strassen in Leipzig den dritten Preis erhalten. Haus Hart-
mann, der in unsrer Nachricht im 22. Hefte bedauerlicherweise
übergangen ivar, erhielt seinerzeit den römischen Preis der Dres-
dener Akademie. Ein sehr ansprechendes Werk von demselben,
ein Neapolitaner Fruchthändler, der seine Waren ausschreit, ist
augenblicklich im sächsischen Kunstverein ausgestellt. Es giebt den
erfreulichen Beweis, daß der junge Künstler in Italien nicht blos
die 'Antiken bewundert, sondern auch dem srisch pulsierenden Leben
der Gegenwart ein aufmerksames Auge geschenkt hat.

'.V. Königsberg i. Pr. Dem Direktor unsrer Kunstakademie
Professor Stesseck ist das Kommandeurkreuz des herzoglich-
braunschweigischen Haus-Ordens Hemrichs des Löwen und dem
ordentlichen Lehrer an der Kunstakademie Professor Georg
Knorr das Ritterkreuz desselben Ordens seitens des Regenten
von Braunschweig, Prinzen Albrecht von Preußen, verliehen
worden. Bei der 'Anwesenheit des Prinzen Albrecht als Ver-
treter des Kaisers in unsrer Stadt, gelegentlich der im vorjährigen
Herbste in unsrer Provinz abgehaltenen Kaisermanöver, hatten die
genannten beiden Künstler die Arrangements der lebenden Bilder
aus der Geschichte der Stadt und der Provinz bei dem Feste,
welches die Stadt dem Prinzen zu Eyren im Theater gab, geleitet.
Diese Bilder hatten den Beifall des Prinzen in so hohem Maße
errungen, daß er ihre künstlerische Fixierung wünschte, welchem
Wunsche die Künstler sodann in einer Anzahl von Aquarell-
blätlern nachgekommen sind.

Gestorben. Am 28. August zu Moskau Professor Karl
Lasch aus Düsseldorf. — Am 3. September Eugen Accard,
französischer Maler, der besonders in den Jahren 1850—1870
eine reiche Kunstthätigkeit entfaltet hat. — Am 7. September zu
Wien der bekannte Porträtmaler Gustav Gaul. — Am 14. Sep-
tember zu Köln der Dombildhauer Professor Christian Mohr
im Alter von 6b Jahren.

Denkmäler elr.

* Unter dem Schutze Sr. kgl. Hoheit des Prinzen Georg
Herzogs zu Sachsen hat sich, wie schon ermähnt, in Dresden
ein Ausschuß gebildet, welcher die Errichtung eines würdigen
Denkmals für Ludwig Richter anstrebt und im Verein
mit zahlreichen Verehrern des Meisters soeben seinen Aufruf er-
läßt. Unterzeichnet ist derselbe von etwa 200 Herren aus allen
Gauen Deutschlands, die den besten Kreisen angehören. In dem
Aufrufe heißt es u. a.: „Aus dem Herzen, aus einem warmen,
frommen, lauteren Herzen hat Ludwig Richter in jedem Bilde,
jedem Blatte, jeder Zeichnung gesprochen und darum auch alle
Herzen gewonnen. Unter den Männern, welche den volkstüm-
lichen Kunstzweig, den Holzschnitt, glorreich wiederbelebten, steht
Ludwig Richter in erster Reihe. Wie kein andrer hat er es aber
verstanden, mit dem schlichten sinnigen Volkston auch die wahren
guten Volksgedanken zu verknüpfen, die klärende Poesie, den
idealen Zug selbst in die kleinsten Kreise, in die engste Heimat
hineinzutragen. So sind denn seine gemütvollen, liebenswürdigen
Schöpfungen der ächte Hausschatz, ein treuer Freund in Freud
und Leid süc jede deutsche Familie geworden. Die Erinnerung
an diesen so anspruchslos bescheidenen und innerlich doch so reichen
Mann und Künstler wünschen wir bis zu den fernsten Nach-
kommen lebendig zu erhalten und erhoffen für die Erfüllung dieses
Wunsches bei allen Verehrern Ludwig Richters rege Teilnahme." —
Alle Geldsenduugen für das Richterdenkmal sind an das Bank-
haus Günther und Rudolph in Dresden zu richten, briefliche Mit-
teilungen an Bildhauer O. Nassau in Dresden (Schulgutstr. 13).
Der Geschäftsausschuß besteht aus den Herren Bildhauer Prof.
Hultzsch, Regierungsrat Or. von Seidlitz, Bildhauer Nassau,
Architekt Hauschild, Kommerzienrat Günther.

— Krakau. Für den Neubau des Stadttheaters ist eine
internationale Konkurrenz ausgeschrieben worden. Die Ent-
würfe sind bis zum 1. März 1889 au den Stadtpräsidenten von
 
Annotationen