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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 4.1888-1889

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Ausstellungen, Sammlungen, etc. - Vermischte Nachrichten - Kunstliteratur und vervielfältigende Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.9419#0048

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Personal- und Atelicrnachrichten — Denkmäler rc.

ZV

Personal- und Kkeliernsrhrichten

— r. Berlin. Prämiierung bei der Akademischen Kunst-
ausstellung. Die Ausstellung ist nach achttägiger Verlängerung am
7. Oktober d. I. geschlossen worden, nachdem wiederum erst in den
letzten Wochen derselben die zur Verleihung gekommenen Aus-
zeichnungen bekannt gegeben worden waren. Es sind verliehen
worden durch Se. Majestät den Kaiser und König, zwei große
goldene und neun kleine goldene Medaillen für Kunst und durch
die Akademie der Künste 19 ehrenvolle Erwähnungen. Die
grosse goldene Medaille für Kunst erhielten der Bildhauer
Professor Karl Kundmann (Wien) für seine „Grillparzerstatue"
und der Maler Karl Saltzmann (Berlin) für sein in den Besitz
des Kaisers übergegangenes Marinestück: „Im stillen Ozean."
Die kleine goldene Medaille für Kunst errangen: t. Der
Bildhauer Emil Hundrieser (Charlottenburg) mit seiner Statue
„Königin Louise"; 2. der Maler Georg Koch (Berlin), welcher
ein Schlachtenbild in riesigen Dimensionen: „Versprengte Kürassiere
bei Sedan" zur Ausstellung brachte; 3. der Maler, Professor
Hermann Krabbes (Karlsruhe) durch einige hochinteressante und
künstlerisch vollendete Aquarelle; 4. der Maler H. Roestler-Frauz
(Nom) mit seinem, im Besitze der Stadt Rom befindlichen Aquarellen-
Chklus: „Erinnerungen an eine nntergchende Epoche", ferner die
beiden Landschaftsmaler 5. Paul Voorgang (Charlottenburg) und
6. Louis Kehrmann (Koblenz) durch einige poetisch aufgefafite
und künstlerisch durchgeführte Landschaftsbilder; 7. der Maler Max
Liebermann (Berlin), der einige fein erfaßte realistische Genre-
bilder ausstellte; 8. der Bildhauer Max llnger (Berlin) mit seinem
Modell zur Statue des Prinzen Friedrich Karl für Frankfurt a. O.
und endlich 9. der Maler, Professor Julius von Klever (St. Peters-
burg), der eine stimmungsvolle Landschaft, „Winterabend aus
der Ilmgegend Petersburgs" zur Ausstellung brachte. Die
ehrenvolle Erwähnung wurde zu teil: Dem Maler Hans
Bachmann (Düsseldorf) für sein Genrebild „Der Arzt"; 2. dem
Maler Willi Doering (Karlsruhe), welcher ein Doppelbildnis
zweier amerikanischer Damen ausstellte; 3. dem Bildhauer, Pro-
fessor Adolf Donndorf (Stuttgart), für seine nach dem Leben
ausgeführte Kolossalbüste des Fürsten Bismarck; 4. dem Maler
Oskar Frenzel (Berlin) in Anerkennung der drei zur Ausstellung
gebrachten Genrebilder; 5. dem Maler Viktor Freudemann
(Berlin) für sein in Herbststimmung vorzüglich dargestelltes Land-
schaftsbild „Wolfshayn in Schlesien"; 6. dem Maler Zsmael
Gentz (Berlin) für eine Reihe Zeichnungen, welche die Porträts
hervorragender Künstler und Schriftsteller überaus charakteristisch
Wiedergaben; 7. dem Bildhauer Johann Götz (Berlin) für seinen
balancierenden Jungen; 8. dem Maler Otto Günther-Naumburg
(Berlin) für ein großes Landschaftsbild „Panorama von Pots-
dam"; 9. dem Maler Franz Hochmann (Karlsruhe) für sein
„Frühlingsbild"; 10. der Architektenfirma Hermann von der Hude
und Julius Hennicke (Berlin) in Würdigung ihres Entwurfes zu
dem jüngst eröffneten Lessingtheater in Berlin; 1l. dem Maler
Max Koner (Berlin) in Anerkennung der drei zur Ausstellung
gebrachten Porträts; 12. dem Maler und Radierer Fritz Kroste-
witz aus Berlin, zur Zeit in Wien, für eine Reihe meisterhaft
ausgeführter Radierungen; 13. dem Maler Walter Leistikow
(Berlin), der drei überaus gelungene Landschaften ausstellte, für
seinen „Strandsee in Pommern"; 14. dem Maler A. Normann
(Berlin) in voller Würdigung seiner znr Ansstellung gebrachten
norwegischen Landschaftsbilder; 15. dem Bildhauer Rudolf Pohle
(Berlin) für ein Grabrelief „Wiedervereinigung zwischen Mutier
und Sohn"; 16. dem Landschaftsmaler und Meisterateliervor-
steher Karl C. Schirm (Breslau) für einen Cyklus Aquarellen
figürlicher und landschaftlicher Studien aus dem gelobten Lande;
17. dem Maler William August Shade (Rom) für sein Ölge-
mälde „Idylle" und endlich 18. dem Maler Christian Speyer
(München) für seine zur Ausstellung gebrachten 22 Bilder aus
dem Werke von Poten „Unser Volk in Waffen." — Wir hören
ferner, daß den mit der Medaille Prämiierten nur die Mitteilung
der Verleihung mit dem Bemerken zugegangen ist, daß die Me-
daillen erst nach Fertigstellung des Gepräges würden übersandt
werden. Die Medaillen werden von der königlichen Münze in
Berlin fertig gestellt und tragen dieselben auf der Vorderseite das
Porträt des regierenden Kaisers Wilhelm II. nach dem Entwürfe
von Heinz Hoffmeister (Berlin), während die Rückseite dieselbe
sein wird, wie die bei den vor der akademischen Jubiläums-
Kunstausstellung im Jahre 1886 verliehenen Medaillen.

Ut. München. Emil Adam, der als' Sportmaler all-
mälig einen Weltruf errungen, stellte eben das Porträt Ormonds,

des berühmtesten Renners unsrer Zeit, geritten vom berufensten
Jockei — Archer — im Kunstverein aus, das er im Aufträge des
Londoner Jockei-Klubs gemalt hat. Muß man selber Sportsmann
sein, um an dergleichen viel Interesse zu finden, so ist es doch immer-
hin bemerkenswert, daß es diesem Münchener allmälig gelang,
für diese Darstellungen nach und nach alle Nebenbuhler aus dem
Felde zu schlagen.

— Wien. Wie wir auf Seite 96 des vorigen Jahrgangs
bereits erwähnten, arbeitete Kaspar von Zumbusch an einer
für die neue Universität bestimmten Statue Kaiser Franz Josephs.
Dieselbe ist nunmehr vollendet und wird zum vierzigjährigen
Regierungs-Jubiläum des Kaisers in dem Stiegenhause, welches
zur juristischen Fakultät führt, znr Ausstellung gelangen.

— Berlin. Den Deutschen Kaiser hatte auf seiner See-
fahrt nach St. Petersburg bekanntlich der Marinemaler Saltz-
mann begleitet. Derselbe hat die auf dieser Reise entstandenen
vierzig Skizzen, deren Existenz dem Kaiser teilweise vollständig
unbekannt war, in eine prachtvolle Album-Mappe fassen lassen
und Sr. Majestät überreicht.

* Der akademische Rat zu Dresden hat das akademische
Reisestipendium im Betrage von 2000 Mk. aus zwei Jahre
dem Bildhauer Bruno Fischer, einem Schüler Schillings,
für seine Bewerbungsarbeit „Nach dem Sündensall" verliehen.
Der Künstler erhielt im vorigen Jahre im Verein mit einem
Architekten den Preis in der Bewerbung um einen monumen-
talen Brunnen für die Stadt Chemnitz. Er hat das Wanders-
lebdenkmal im Berggarten zu Gotha geschaffen.

— London. Der Bildhauer Bo ehm arbeitet gegenwärtig
an der Reiterstutue des Prinz Gemahl Albert, welche das Geschenk
der englischen Frauen zum Regierungsjubiläum der Königin bildet
und im Schloßpark von Windsor ausgestellt werden soll. Der
Meister hat außerdem das Thonmodell einer lebensgroßen Statue
des Kaisers Friedrich vollendet.

— München. Frank Kirchbach wird einem Rufe als
Lehrer der Historienmalerei für das Städelsche Institut zu Frank-
furt a. M. Folge leisten.

— Berlin. Professor P. Janssen hat sein Gemälde:
„Schlacht von Torgau" für die Feldherrnhalle des Zeughauses
vollendet. In der westlichen Halle sind nunmehr noch zwei Felder
frei, mit deren Ausfüllung der Künstler ebenfalls beauftragt
worden ist. Auf denselben sollen die Schlachten von Hohenfried-
berg und Leuthen zur Darstellung gelangen.

— Paris. An Stelle des verstorbenen M. Castagnary
ist Gustave Larroumet zum Direktor der schönen Künste er-
nannt worden.

* Der Rat zu Dresden erläßt soeben eine Preisbe-
werbung unter den deutschen Architekten zur Erlangung
geeigneter Entwürfe für den Neubau eines Bürgerhospitals
zu Dresden. Für die drei besten Entwürfe (im Maßstabe von
1 : 200 oder 1 : 100) sind drei Preise von 2000, 1500 und
1000 Mk. ausgesetzt; außerdem behält sich der Rat das Recht
vor, noch zwei Entwürfe zum Preise von je 500 Mk. anzukaufen.
Preisrichter sind: Stadtbaurat Blankenstein in Berlin, Baurat
Böckmann in Berlin, Oberbürgermeister vr. Stübel, Stadtbau-
rat Friedrich, Baurat Prof. Lipsius, Stadtrat Baumeister H. A.
Richter, Stadtrat Rechtsanwalt Christian Schmidt in Dresden.
Die Entwürfe sind spätestens bis 8. Januar 1889, Abends 6 Uhr,
postfrei bei dem Rate zu Dresden (Stadtbauamt) einzureichen,
von welchem auch der Plan der Preisbewerbnngsaufgabe und
die Bestimmungen für die Preisbewerbung bezogen werden können.

Gestorben. Am 8. September zu Siena der Architekt
Cherici. — Am 11. September zu Wien der Maler I. B.
Feßler, 53 Jahre alt. — Am 16. September zu Wien der
Historienmaler Karl Schmeck, 71 Jahre alt. — Am 16. Sep-
tember zu Friedenau der Maler Emil Hall atz, 52 Jahre alt. —
Zu Brüssel am 17. September der belgische Tiermaler Edmond
de Praetere im Alter von 62 Jahren. — Am 22. September
zu Paris der französische Historienmaler G. R. Boulanger
64 Jahre alt. — Am 24. September zu Antwerpen der Maler
Louis Hendricks, 61 Jahre alt. — Zu Prag der Porträt-
maler A. Hölpert 67 Jahre alt. — Zu Tolentino der ita-
lienische Maler Mariano Previttori. — Zu München Tier-
maler Friedrich Jäger.

Denkmäler rkr.

— Bremerhafen. Am >2. September fand die feier-
liche Enthüllung des von Werner Stein in Leipzig ge-
 
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