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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 4.1888-1889

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Pecht, Friedrich: Weihnachtsgaben deutscher Kunst, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9419#0101

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Naturbeobachtung zeigt wie die früher erschienenen Bünde. Eine
Jllustrationsprobe folgt im nächsten Heft.

Seines Vorbildes Ludwig Richters „Reinecke Fuchs"
(Leipzig, Amelang, 3 Mk.) ist auch in einer neuen Auflage erschienen,
nachdem er Jahrzehntelang vergriffen gewesen, und man hat nun
Gelegenheit sich zu überzeugen, daß das halbe Jahrhundert, welches
zwischen der ersten Auflage und dieser liegt den köstlichen Zeichnungen
auch nicht das geringste von ihrem Werte geraubt. Von wie vielen
unsrer heutigen Produkte wird man das 1938 wohl auch be-
haupten können? Bekanntlich hat Schorers Familienblatt zum
Besten der Ferienkolonien ein Künstler- und Selbstschriften-Album
„In Luft und Sonne" (Preis 8Mk.) herausgegeben, das in Text
und Zeichnungen so viel des Gehaltvollen und Tüchtigen enthält, daß
wir uns nicht enthalten können, im nächsten Hefte eine Probe des

Die Hzushsmmer Linde umrankk von IVnffenkrophäen aus den
Bauernkriegen Obrr-Ostrrreichs. von R. Bernt
Probe-Illustration aus „Die österr.-ungar. Monarchie in Wort
und Bild" (s. 5. 75)

WeihngchtFgilben deutscher Aunst

vom Herausgeber

^lÄ^nn man als Kritiker regelmäßig verzweislungsvoll vor der endlosen Fluth von
Erzeugnissen der Kunst und Dichtung steht, die uns auch Heuer wieder die
Weihnachten verschönern sollen, so wird man letzteren Zweck am sichersten erreichen,
wenn man nach denen der humoristischen Gattung greift, da unsre heutigen Maler
und Dichter offenbar besser darauf eingerichtet und uns zu erheitern als zu erschüttern.
So wüßte ich kaum, wie beide glücklicher zusammenarbeiten könnten als in Edwin
Bormanns „Liederhort" geschah, wo der aus den „Fliegenden" längst bekannte
sächsische Poet uns schon durch die drollige Auswahl seiner Stoffe nicht weniger an-
genehm überrascht als durch ihre köstliche Ausführung. In den seine Verse ein-
rahmenden Zeichnungen von Ille, Karl" Gehrts, I. Kleinmichel, Erdmann Wagner u. a.
lernen wir auch das Talent Fedor Flinzers näher kennen, das in seiner ganzen toll
übermütigen Art prächtig zu Bormanns Schalkheit paßt, so daß man das köstliche
Album allen Lachlustigen beiderlei Geschlechts bestens empfehlen kann. Eine Jllustrations-
probe folgt im nächsten Heft. Noch bunter geht es sreilich bei Meggendorfers
„Schaumichan" und in seinem „Internationalen Circus" (Eßlingen, Schreiber.
Pr. 5 resp. 7.50 Mk.) zu, an deren farbiger Pracht die Kleinsten ihre Helle Freude haben
dürften. — Wie sie selber sich gebaren zeigt uns dann mit allbekannter Anmut ein
neuer Band „Aus A. Hendschels Skizzenbuch" (Frankfurt a. M., M. Hendschel,
Preis 20 Mk ), das in einer Menge lustiger Gruppen überall dieselbe drollig feine
reichen künstlerischen Inhalts zu bringen, der hier, wohl in Anbe-
tracht des guten Zweckes weit bedeutender ausgefallen ist, als es oft
bei solchen Sammlungen der Fall zu sein Pflegt und schon darum
der besten Ausnahme beim deutschen Volke sicher sein kann. —
Weit von ihm weg zu den Antipoden führt uns dann im 1. Bande
seines durchaus gediegenen Werkes über „Kunstund Handwerk
in Jap an" (Berlin, Wagner, Preis 12 Mk) der so tüchtige Direktor
desHamburgischen Kunstgewerbemuseums vr. Brinckmann, der
dasselbe durch seine umsichtige Auswahl nach vielen Seiten hin zu
einer Musteranstalt gemacht hat. Bekanntlich haben die so aus-
gebildete Technik, vor allem aber der sowohl durch die vollkommene
Abschließung des Landes als durch die verhältnismäßige Ein-
fachheit der technischen Mittel so merkwürdig ausgebildete Farben-
sinn dieses hochbegabten Volkes seil ihrem ersten näheren Bekannt-

Die Au,»st für Alle LV

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