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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 4.1888-1889

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Vermischte Nachrichten - Kunstliteratur und vervielfältigende Kunst - Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.9419#0189

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vermischte Nachrichten — Uunstlitteratur und vervielfältigende Runst — vom Runstmarkt

144

— Der elfte Jahrgang, 1889, des„AllgemeinenKunst-
ausstellungskalenders", vom Münchener Kunstspeditionsge-
schäft Gebr. Wetsch bearbeitet und verlegt ist soeben erschienen.
(Preis 59 Pf.) Er ist ein uunmehr seit einem Dezennium allen
deutschen Künstlern, ein zuverlässiger Ratgeber in Ausstellungsange-
legenheiten und der 1889er Jahrgang wird den guten Ruf dieses
Ausstellungsvademecums nur befestigen. Wer die Mühseligkeiten
kennt, welche mit der korrekten Zusammenstellung eines aus allen
Ecken der Welt zusammen zu holenden Materials verbunden sind,
wird den Herren Herausgebern nur Dank für ihre sorgfältige
Arbeit aussprechen können. Aus dem Umschläge dieses Heftes
finden unsre Leser die nach dem Kalender bis jetzt feststehenden
periodischen Ausstellungen pro 1889 verzeichnet, hierunter eine

Übersichtskarte der sämtlichen Ausstellungsorte pro 1889. Wir
verdanken beide Beiträge dem freundlichen Entgegenkommen der
Herren Wetsch, die sich auch pro 1889 bereit erklärt haben, den
auf der zweiten Umschlagseite der „Kunst für Alle" fast regel-
mäßig wiederkehrenden Kunstausstellungskalender zu redigieren
und mit den jeweiligen Ergänzungen zu versehen.

Kunstlilteratur und vervielfältigende Kunst

— Die Gemälde der Schwabestiftung in der Hamburger
Kunsthalle von I. Theodor Schultz. Hamburg, Boysen, 1888.
Unter diesem Titel veröffentlicht der geschätzte Kunstreferent des
„Hamburgischen Korrespondenten" seine eingehende, zuerst im
Feuilleton des bekannten Hamburger Blattes erschienene Be-
sprechung der wertvollen englischen, französischen, belgischen und
deutschen Gemälde, welche der Kunsthalle zu Hamburg durch die
Schwabestiftung zugefallen sind. Das Werk ist naturgemäß

nicht als Katalog angelegt, sondern hält sich in der Besprechung
des einzelnen Bildes an die kritische Form, welche heute im
Feuilleton Geltung gewonnen hat. Daß der Verfasser nicht auf
das in Deutschland gedruckte Material über englische Kunst be-
schränkt war, sondern die in der Kunsthalle zu Hamburg vor-
handenen Quellen benutzen konnte, wie er im Schlußwort be-
merkt, gereicht der Arbeit zur weitern Empfehlung.

k. kt. „Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens."
1. Heft. Jena. Fischer. Das vorliegende, im Auftrag der Thü-
ringischen Staaten verfaßte Werk soll sämtliche Kunstdenkmäler
derselben umfassen und wird also eine erfreuliche Vervollständi-
gung der anderwärts vielfach begonnenen Arbeiten dieser Art
bilden, die bei dem Reichtums Thüringens besonders an alten
Bauwerken um so freudiger zu begrüßen ist. Das vor-
liegende 1. Heft gibt den Amtsbezirk Jena und ist über-
aus reich mit Photographiedrucken nach Altwerken u. dgl.
sowie Zeichnungen von Prospekten rc. ausgestattet, so daß
es durch seinen Reichtum sehr wohlthätig von den früher
hier besprochenen gleichartigen Veröffentlichungen aus der
Pfalz und Schleswig-Holstein absticht. Dagegen sind be-
sonders die figürlichen und ornamentalen Zeichnungen
von Hirsch durchaus ungenügend, müßten viel besser ver-
standen sein. — Der von Or. Lehfeld verfaßte Text ist
erfreulich sachgemäß und der Aufgabe entsprechend, wenn
wir auch z. B. die Meinung, daß das Titelblatt zu den
Epistel Perikopen von 1507 von Dürer herrühre, nicht
teilen können, obwohl es sicher der Nürnberger Schule
gehört und seine Einwirkung unverkennbar ist. Auch in
den Altarwerken lernt man einige sehr interessante Künstler
kennen, so daß man der Fortsetzung des schönen Werkes
mit Vergnügen entgegensetzen mag.

— Das vierte Heft dieses Jahrgangs der „K. f. A."
war Adolf Ob erländer gewidmet und zwar in der Haupt-
sache seiner Thätigkkit für die „Fliegenden Blätter", die aller-
dings sein künstlerisches Schaffen säst gänzlich aussüllt. Nach-
träglich ersehen wir jedoch aus zwei uns von der Basser-
mannschen Verlagsbuchhandlung in München zuge-
sandten Werkchen: „Der PrivatVozent" von Bonaventura
Sauerampfer (2 Mk.) und „Die Katerthesen von dem
Heidelberger Weltweisen" (1.50 Mk.), daß Oberländer
auch diese beiden Werkchen mit einer ganzen Reihe vor-
züglicher Illustrationen geschmückt hat.

VV. Neue Radierungen. Im Verlage von Stief-
bold L Co. in Berlin sind mehrere neue Werke der graphi-
schen Kunst erschienen. Wir nennen Rembrandts Eigen-
bildnis von H. Struck, das er nach dem Bilde im Bel-
vedere radiert hat. Er zeigt sich hier als ein talentvoller
Schüler W. Ungers, der ganz in dessen Fußsiapfen getreten
ist. Der Kopf ist frei behandelt, der Charakter der Er-
scheinung getreu wiedergegeben. Ebenfalls nach Rembrandt
hat M. Hendschel ein Bildnis radiert. Dieses gehört zu
den Perlen der Eremitage und stellt einen vornehmen
Polen mit hoher Pelzmütze dar. Vorzüglich ist das Gesicht
modelliert und auch an das Beiwerk aller Fleiß ver-
wendet. Das Blatt ist eine gediegene Bereicherung der
Sammlung von Kupferstichen nach diesem großen Meister.
Warum man das Blatt in der Unterschrift als eilt Bildnis
von Sobieski angibt, bleibt nach dem Stande der jetzigen
Kunstforschung unerfindlich. Das Gemälde trägt die Jahreszahl
1637 und Sobieski ist 1624 geboren.

Vom Runstmarkl

— Düsseldorf. Max Volkharts Gemälde „Tän-
delei" ist von I. W- Jäger erworben und dem städtischen Mu-
seum zu Düsseldorf als Geschenk überwiesen worden.

— Berlin. Albert Cohn, Antiquariat zu Berlin,
sendet uns den 142. Katalog seines antiquarischen Bücherlagers,
der hauptsächlich Litteratur des 16. Jahrhunderts enthält.

Aedaklionsschluß IS. Januar — Ausgabe 28. Januar
lfnhalt des neunten Nestes: Lei!: Wolfgang Kirchbach. über die

Ähnlichkeit von Bildnissen — Bernhard E-ker. Griechisch.ägyptische Por-
träts — P. Hann. Das neue MascumSgebäude in Ncw-Zork — Friedrich
Pecht. Unsere Bilder — Kunstnotizen re. — Ailderbcitageu: K. Weigand,
Einbringung des Raubritters Hans Schütteniamcn in Nürnberg 1472 —
Karl Röchling, Erstürmung des GaisbergschlößchenS — Wilhelm
Claudius, Vornehme Kundschaft — Stephanie von Strechinc,
FriihlingSlandschaft.

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Für die Redaktion verantwortlich: Fritz Schwartz — Druck der Bruckmann'schen Buchdruckerei in München
 
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