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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 4.1888-1889

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Vincenti, Carl Ferdinand von: Jahresausstellung im Wiener Künstlerhause, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9419#0331

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IV. Jahrgang. Geft 17

i. Juni 1889

tzerau^grgcben von Friedrich ZPechr

^Die Kunst sür Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geh. Abonnementspreis im
Buchhandel oder durch die Post <Reichspostverzeichniz Nr. S2SS, bahr. Verzeichnis 4IS) 3 Mark 60 Ps. für das Vierteljahr (S Hefte); das einzelne Heft 7S Pf. —
Inserate die vicrgcspaltene Nonpareillczeile so Pf. 12.000 Beilagen 72 Marl, bei größerem Format oder Umsang Preisaufschlag.

Amor und Venus, von Alexander Illitsch

wiener Iahresaubstellung 1889
Die Aunsi für Alle IV

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von L. von vincentl

II.--)

"7°>ie Preisgekrönten der Jahresausstellung haben
heute den Vortritt: Andreas Achenbach,
Leopold Müller, Franz Simm und Adolf
Hirschl. Die drei Erstgenannten erhielten die goldene
Karl Ludwigs-Medaille, dem Letztgenannten ward der
Reichelpreis zngesprochen. Verhältnismäßig spät ist
der Düsseldorfer Meister der Landschaft an die Reihe
gekommen; erst vierzehn Jahre nach Stiftung der
goldenen Medaille, die alljährlich einem Ausländer
und zwei Inländern verliehen wird, erhielt er die
Auszeichnung, welche schon vor sechs Jahren seinem
jüngeren Bruder zu teil geworden. Freilich pflegte
er sonst in der Lothringerstraße zu Wien meist nur,
wie man so unter Malern sagt, seine Visitenkarte ab-
zngeben, während er diesmal mit einer großen „Marine"
auflritt, die wahrhaft ein Preisbild ist. Mit über-
wältigender Naturwahrheit in Ton und Stimmung
ist dies Stück nordischen Meeres bei hohem Wogen-
gang dargestellt. Auch unser Leopold Müller, der
Orientmaler, dessen Reichelpreis schon dreißig Jahre
alt ist, hat auf die goldene Medaille lange warten
müssen; war Makart der Erste in der Reihe der
medaillierten Inländer, so ist Müller der Neunund-
zwanzigste. So achtunggebietend wie diesmal war er
freilich noch niemals vertreten. Das große lebensvolle
Bild „Kameelmarkt" ist unter seinen vieren als das
Preisgekrönte bezeichnet, aber jedes der andern, ins-
besondere „Kleinkrämers Mußestunden" hätte die Aus-
zeichnung nicht minder verdient. Franz Simm ist mit
feinen Kleinbildern ein großer Maler geworden. Seine
Bildchen ans unsrer Altväterzeit sind mit einer leichten,
vornehmen Grazie, geistigen Vertiefung und sicheren

') I- s- Heft iS.

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