Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 4.1888-1889

DOI Artikel:
Pecht, Friedrich: Die erste Münchener Jahres-Ausstellung 1889, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9419#0390

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
IV. Jahrgang, tzeft 20

iA. Juli 1889

»Die Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geh. Abonnementspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 325S, bapr. Verzeichnis 415) 3 Mark 5» Pf. für das Vierteljahr (k Hefte); das einzelne Heft 75 Pf. —
Inserate die viergespaltene Nonpareillezeile 50 Pf. 12,000 Beilagen 72 Mark, bei größerem Format oder Umfang Preisausschlag.

Fröhliche Botschaft. Bon Hermann Vogler

Erste Münchener Iahres-Ausstellung 1689
Photographieoerlag der Photographischen Union in München
Die Kunst für Alle IV

Die erste Münchener AchreF-
Au^stellung 1889

von -Friedrich pecht
II.-)

stellen wir zunächst fest, daß der immerhin
gefährliche Versuch dieser Ausstellung jeden-
falls über alles Erwarten gelungen sei. Man
wird das um so lieber zugeben dürfen, je niäßiger
diese Erwartungen waren. Kein Zweifel, der
erste Eindruck beim Durchwandern der mit
1600 Kunstwerken gefüllten Säle ist ein fast
immer wohlthuender, dank der Geschicklichkeit
der meist sehr richtig unterscheidenden Hänge-
kommission, aber auch der größeren Gewöhnung
der Künstler an die Anforderungen, welche weite
Räume an die Bilder stellen. Allerdings ge-
wahrt man bei näherem Zusehen, daß die Zahl
der wahrhaft talentvollen Arbeiten eine verhält-
nismäßig kleine ist im Vergleich zu der so glän-
zenden vorjährigen Internationalen, doch mangelt
es keineswegs ganz daran, ja man kann sogar
ohne Übertreibung wenigstens von einigen ge-
nialen sprechen. Besonders aber ist das Auf-
treten einer nicht kleinen Anzahl hoffnungsvoller
junger Talente mit Vergnügen zu konstatieren.
Dagegen macht sich eine merkwürdige Veränder-
ung in der Qualität des ja immer den größten
Raum aus den Ausstellungen einnehmenden
Mittelgutes bemerkbar, die um so mehr berück-
sichtigt werden muß, als sie mit der ganzen
geistigen Verfassung unsrer Periode in einem
ebenso auffallenden, als nicht immer erbaulichen
Zusammenhang steht. Denn die Mehrzahl der
betreffenden Künstler malt ja nicht das, was ihr
eigenes Herz bewegt, ihre Gedanken beschäftigt,

* I. S. Heft 19.

39
 
Annotationen