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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 6.1890-1891

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Schumann, Paul: Die zweite internationale Ausstellung von Aquarellen etc. etc. in Dresden, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10736#0058

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"Die zweite internationale Ausstellung von Aquarellen rc. rc. in Dresden, von Paul Schumann Z7

Wakkrrhorn. Aquarell von Ascan Luttersth

Die zweite internationale Aufstellung bon Aquarellen ze. zc. in Drefden

von Paul Schumann

ii.^)

besondere Zierde der Ausstellung bildet die
französische Abteilung; sie enthält nicht viele
Bilder, darunter aber Meisterwerke von hoher Vollendung.
Da ist vor allem Heilbuths bedeutendes Bild des Vor-
platzes von St. Johann im Lateran zu Rom mit dem
Schläfer im Vordergrund und dem Blick auf die schwer-
mütige Campagna. Von Courtois und Dagnan-
Bouveret sehen wir interessante Zeichnungen (zum
bretonischen Bittgang und Bildnisse), von Besnard das
mit derben Mitteln und wuchtiger Charakteristik gegebene
Bildnis des Radierers Legros, drei Landschaften von M.
I. Jwill (in Pastell), die an Kraft der Farbe, an
Weichheit und Zartheit der Lusttöne hinter keinem Ölbild
znrückstehen, von Eugen Jette! ein paar Idyllen,
Genregestalten von Worms, Grison, Gustave
Jacquet; buntfarbige und fein durchgeführte, zum Teil
orientalische Landschaften von Narcisse Berchsre und
CH. Delort. Auch die duftigen Blumenstücke von
Rivoire und die vollendeten malerischen Zeichnungen von
Leon L'Hermitte dürfen wir nicht vergessen. Ferner
ist Dora Hitz mit drei kräftig gemalten Deckfarben-
bildern vertreten.

*) I. Siehe Heft 1.

Die Niederländer bieten keine Überraschungen:
sie beschränken sich auf das Genrebild und die Land-
schaft; aber was sie geben, trägt den Stempel intimen
poetischen Schaffens voll Stimmung und schlichter em-
pfindungsreicher Auffassung. Sie schildern den heimischen
Boden mit weidendem Vieh oder einfache Vorgänge aus
dem Leben der unteren Stände; ihre Technik ist meist
flott, den Bedingungen der Aquarellmalerei angepaßt,
niemals manieriert oder unfrei. Willem Maris,
Poggenbeck, Stortenbecker, Vrolyck, Johan ten
Kate sind als Schöpfer derartiger Landschaften zu
nennen; unter den Genrebildern ragen hervor: „Mutter
mit Kind" von Christoffel Bisschop, „Großmutters
Liebling" von Adolph Artz, „Liebt er mich" von
Blommers, „Tischgebet" von Albrecht de Vriendt,
„Der Kupferschmied" und „Der Bahnfeger" von Tony
Offermanns. P. I. C. Gabriel ist mit holländischem
Bauernhause vertreten, das in seiner warmen, goldigen
Färbung, von Reben umzogen und vom Abendsonnen-
strahl umweht, sehr Poetisch wirkt. Am weitesten in der
Auflösung der Formen geht in seinen fein empfundenen
Stimmungslandschaften den Duyts; ein Historienbild
voll Charakter und Ernst ist Rochussens „Drusus und
die Zauberin". Unter den Belgiern ist zu nennen
 
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