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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 6.1890-1891

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Heilbut, Emil: Eine Kunstkritik in verteilten Rollen
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Pietsch, Ludwig: Die Gründung des Vereins Berliner Künstler (19. Mai 1841): (aus der Festschrift zur Feier seines fünfzigjährigen Bestehens)
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https://doi.org/10.11588/diglit.10736#0380

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Eine Kunstkritik in verteilten Rollen. Don kserman Helserich — Die Gründung des Vereins Berliner Künstler 2y?


Lulher auf drm Reichstage ;u Worms, von Paul Thumann

„schlechten", guten Maler. Dann spricht er — und
dies wird die Deutschen wohl mehr interessieren —
seine Ansicht über den Schotten Guthrie aus: er mache
den Anspruch, Original zu sein, aber er halte nicht
aus, und die Fehler seien nur halb durch die Ex-
zentrizität des Stils verborgen, wie das oft aufträte.
Aber da unterbricht er sich, wirklich wäre im Salon
dieses Jahres ein solches Porträt des Künstlers, ein
Herrenporträt zu Pferde, das bizarr wäre und ihm sehr
wenig znsage, doch ein früheres Bild, von 1885, das
„Porträt eines alten Geistlichen", wäre, wie er ver-
sichern könne, in der Modellierung von Gesicht und
Händen durchaus genügend; und wenn Herr Guthrie
Talent gehabt haben sollte und es verloren hätte, würde

dann sein Fall so vereinzelt stehen? schließt der einst-
mals Maler gewesene weise Kellner die Unterhaltung ab;
und das ist alles, setzt er hinzu; hier ist nur noch Ihre
Rechnung, die die Kassiererin auf dem Pult hinterlassen
hat — Sie sehen übrigens so aus, als hätten Sie es recht
wenig eilig, in den Salon zu kommen. Sie schreiben
wohl nur darüber?

Wyzewa drückte die Hand des alten Mannes; und
als er bemerkte, daß er von der Skulptur gar nicht ge-
sprochen hatte und daß er es selber also auch diesmal
nicht vermöchte, saß Herr von Wyzewa bereits in seinem
Zimmer und war beschäftigt, diesen treuen Bericht über
die Erlebnisse seines ersten Tages „im" Salon einer
Zeitung anzuvertrauen.

Die Gründung deF Vereins Berliner Künstler (19. Mai 1841)

(Aus der Festschrift zur Feier seines fünfzigjährigen Bestehens)

as Geburtsjahr des Vereins, 1841, ist ein hoch-
bedeutsames in der politischen sowie in der Kultur-
geschichte des preußischen Staates. Auf König Friedrich
Wilhelm IV., welchen der Tod des hochbetagten Vaters
am 7. Juni 1840 auf den Thron berufen hatte, waren

die Augen des Preußischen, wie des ganzen deutschen
Volkes erwartungsvoll gerichtet. Als Kronprinz hatte
er sich den Ruf des geistreichsten und begeisterungs-
fähigsten, von leidenschaftlicher Kunstliebe beseelten, allen
idealen Interessen hingegebenen fürstlichen Mannes

Di- Kunst für All- VI.

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