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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 10.1894-1895

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.11055#0245

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Sglzpgxier.

>^icht nur für unpraktische Apparate und
^-^unzuverlässige Trockenplatten wirft der
Amateurphotograph im Beginne und weiteren
Verlaufe seiner Bestrebungen viel Geld weg:
auch die photographischen Papiere bereiten
ihm ungezählte Mißerfolge und nicht wenige
Stunden des Ärgers. Gewiß trägt man
häufig selbst Schuld durch mangelhafte
Kopiermethoden, erschöpfte Tonbäder u. s. w.;
aber selbst der Vorgeschrittene greift nach
wiederholten unbefriedigenden Versuchen
wieder zu dem altbewährten, namentlich für
richtige Wiedergabe starker Gegensätze noch
nnersetzten Albuminpapier. Uns ist es genau
so ergangen, jedoch ließ das Bedürfnis, ein
künstlerisch wirkendes mattes Papier zu
finden, das einfacher zu behandeln wäre,
wie Platinpapier, im Suchen nicht erlahmen.
Zur rechten Zeit kam als Rettung in der
Not das Rezept, welches vr. Mielhe be-
hufs Herstellung eines Salzpapiers in Nr. 6
v. lauf. Jahrg. d- Bl. veröffentlichte. Die
Selbstanfertigung dieses Papieres nach seiner
Vorschrift läßt an Einfachheit und Billig-
keit nichts zu wünschen. Während die
chemisch-technischen Einzelheiten am ange-
gebenen Orte nachgelesen werden mögen, j
wollen wir ergänzend berichten, daß jedes!
chlorsreie, nicht zu dünne Papier geeignet
ist. In Betracht kommen zunächst die ver- j
schiedenen Zeichenpapiere, glatte und rauhe, ^
die englischen und deutschen Whatman- j
Papiere u. a. m. Die vorzüglichsten Er- !
gebnisse erhielten wir jedoch mit dem seit j
zwei Jahren im Handel befindlichen „P y r a- !
miden-KornPapier" (D. R- G. M.
Nr. 2026), das in acht Farben hergestellt
wird und, nach dem erwähnten Verfahren
selbst präpariert, mit Goldfixier- oder Platin- j

Chrysanthemum.

Aufnahme von Z. A. Treuter in Meißen.

tonbad behandelt, wahrhaft prächtige, ganz
matte, Heliogravüren wenig nachstehende
Bilder liefert.

Die Pracht der verschiedenartig in Rötel,
Sepia, Meergrün, Blauschwarz rc. zu er-
zeugenden Töne läßt sich noch erhöhen, wenn
das gesilberte Papier unmittelbar vor
Gebrauch in bekannter Weise zehn
Minuten mit Ammoniak geräuchert
wird. Auch ist es notwendig, die nicht
zu stark kopierten Abzüge vor dem
Tonen in fließendem Wasser auszu-
wässern und etwaige unreine Lichter
durch kurzes Einlegen in eine Lösung
von Lau cke lavelle (1 :10 Wasser) zu
klären. Die Kosten des ganzen Ver-
fahrens sind geringe; mit den für I M.
herzustellenden beiden Lösungen lassen
sich über 100 Bilder im Formate
13 X 18 Herrichten, sodaß selbst bei
Verwendung des Pyramiden-Kornpa-
pieres gegenüber den photographischen
Papieren der Handlungen eine Erspar-
nis von 300 °/o erzielt wird.

in einer Schale mit reinem Wasser gut ab
und legt sie darauf einige Minuten in die
Anthionlösung, hierauf wieder in reines
Wasser und dann noch einmal in Anthion.
Zum Schlüsse wird 5 Minuten in frischem
Wasser gespült. Man achte darauf, daß die

Kiitdrrbildms.

Aufnahme von I. Lichten stein in München.

Lin cinfscljcK Instrument zur genauen
.Messung der Velichcungpzelr.

^ur genauen Messung der Belichtungszeit
<2? schlägt stuck. ii>§. Hans Schmidt in
München folgenden Weg vor: Man befestigt
am Ende eines aufrollbaren Meßbandes einen
schweren Körper, etwa eine Bleikugel. Hier-
durch wird das Meßband ein verstellbares
Pendel, dessen Schwingungszeit abhängig
ist von der Länge desselben. Die Pendel-
länge von ungefähr einem Meter entspricht
der Schwingungsdauer von einer Sekunde.
Ändert man durch Aufrollen des Bandes
die Länge, so wird die Schwingungsdauer
eine andere. Ein Pendel von 11 cw Länge
schwingt V- Sek., ein solches von 25 ein
Länge V, Sek., von 44 cm Vs Sek., von
56 cm V4 Sek., von 80 cm Vg Sek. Diese
Art der Zeitmessung hat gegenüber der-
jenigen mit der Sekundenuhr noch den
Vorteil, daß man seinen Blick nicht auf
das Pendel, sondern nur auf den auf-
zunehmenden Gegenstand zu richten
braucht. Man kann die Schwingungen
des Pendels ohne weiteres mit dem
Gefühl verfolgen. K. bl.

Zknthlon zum Außlvaschcn von
Bildern.

as Zurückbleiben von Fixiernatron-
resten in Negativen und Positiven
ist der Hauptgrund für das Verderben
der Platten und Abzüge. Zur vollstän-
digen Entfernung des schädlichen Salzes
wird ein zweistündiges Waschen in fließen-
dem Wasser erforderlich. Das neuerlich
in den Handel gebrachte Anthion ist nun
ein ausgezeichnetes Hilfsmittel zum Ab-
kürzen des Waschens. Anthion geht näm-
lich mit dem Fixiernatron eine unschäd-
liche Verbindung ein; es löst sich in
100 Teilen Wasser, doch genügt für ge-
wöhnliche Zwecke eine Verdünnung 1:200.
Die fixierten Bilder spült man 5 Minuten

Kopien nicht aneinander kleben, damit die
Lösungen von allen Seiten eindringen
können. Der ganze Waschprozeß dauert
höchstens 20 Minuten. L. dl.

Aeljr sußgiebigc Verstärkung,
an badet das zu verstärkende Negativ
in gesättigter alkoholischer Sublimat-
lösung (1 Teil Sublimat auf 3 Teile Alkohol).
Die mit dieser Lösung erzielte Bleichung der
Platte ist eine hochgradige. Bei Nachbe-
handlung mit Ammoniak crgiebt sich ein
stark deckendes Braunschwarz. R. dl.

vr. R. Neu baust, Berlin, 8^V., Dessauerstraße js6.

WllllellMltS-MMllg

III. Ouarkal des X. Jahrganges

„Ltunst für Alle".

Die Postabonnenten machen wir darauf auf-
merksam , daß die Postanstalten bei Aufgabe des
Abonnements nach Duartalsanfang einen Aufschlag
von 10 Pf. in Anrechnung bringen.

Verlagsanstalt für Lunst und Wissenschaft

Lkdaktioasschluß 23. ?ebrnarI89s. — Ausgabe 9. Märr l89s.

Inhalt des Zwölften Leftes: Tcrt: Paul
Schultze-Naumburg. Deutsche Kunstkritiker
(Schluß). — Thomas vonSzana. Ein ungari-
scher Bildhauer — Otto Schulze. Bilder und
Rahmen (Schluß). — Ein Skandal im Luxembourg-
Museum. — Personal- u. Ateliernachrichten re. re.
Der Amateur-tvhotograph: Or. S tobaus. Salz-
vapier. — vr. R. Neuhauß. Ein einfaches In-
strument zur genauen Messung der Belichtungszeit.
Derselbe. Anthion zum Auswaschen von Bildern.
Derselbe. Sehr ausgiebige Verstärkung. Aikder-
beikagen: Gabriel Max. Mariä Verkündigung
— Angela Dall'Oca Bianca. Fallende
Blätter. — Oreste da Moli». Beim öffentlichen
Schreiber. — Kare! Klinkenbcrg. Amsterdam
im Winter.

Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz. — Druck der Bruckmann'schen Buchdruckerei in München.
 
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