Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 10.1894-1895

DOI Artikel:
Der Amateur-Photograph
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11055#0479

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ldisonst Wnetosstax,

/Ldisons Kinetoskop, welches gegenwärtig
in Deutschland gezeigt wird, hat, ebenso
wie der Anschützsche Schnellseher, die Be-
stimmung, photographische Reihenaufnahmen
derart zu vereinigen, daß wir den aufge-
nommenen bewegten Gegenstand in seinen
natürlichen Bewegungen erblicken. Bekannt-
lich bedient sich Anschütz zur Herstellung
seiner Reihenaufnahmen so vieler gleich-
artiger, unmittelbar neben einander aufge-
stellter Apparate (18 bis 24), als er Test-
bilder haben will. Die Momcntverschlüsse
derselben werden auf elektrischem
Wege innerhalb 1—2 Sekunden
unmittelbar nach einander aus-
gelöst, Edison arbeitet mit
einem einzigen Apparate, dessen
Momentverschlus; sich schnell
hintereinander immer wieder
öffnet und schliesst. Unterdessen
gleitet ein schmaler Filmstreifen
in der Bildebene vorüber. Alle
Testbilder also, deren Zahl nicht
beschränkt ist, befinden sich
neben einander auf dem Film-
streifen. Bei der Edisonschen
Einrichtrmg kann man daher
auch länger andauernde Be-
wegungen im Bilde festhalten.

Die Bewegungen, welche Anschütz
photographiert, dürfen höchstens
zwei Sekunden andauern; denn
nach diesen zwei Sekunden ist
der Photograph mit seinem
Plattenvorrat zu Ende,

Edison fertigt nach seinem
langen Negativ - Filmstreifen
einen ebenso langen Positiv-Filmstreifen
und spannt letzteren in sein Kinetoskop
ein. Die Länge der Streifen schwankt
zwischen 16 und 12 m; auf jedem
Streifen befinden sich 600 bis 700 Auf-
nahmen, Die Anordnung im Kinetoskop
ist folgende: das Auge des Beschauers
blickt durch eine schwach vergrößernde Lupe
auf den über Rollen gleitenden Bildstreifen,
unter dem ein kleines Glühlämpchen ange-
bracht ist. Der Streifen wird durch ein
Uhrwerk derart vorwärts bewegt, daß
sämtliche 700 Bilder innerhalb 25 bis 30
Sekunden vor der Lupe vorüberwanderu.
Zwischen Lupe und Streifen ist eine sich
drehende, schwarze Scheibe angebracht, welche
nahe der Peripherie einen schmalen Aus-
schnitt besitzt. Nur durch diesen Ausschnitt
hindurch erblickt man das unmittelbar da-
runter vorbeigleiteude Bild. Die Drehungs-
geschwindigkeit der Scheibe entspricht genau
der Fortbewegungs - Geschwindigkeit des
Streifens; der schmale Ausschnitt in der
Scheibe befindet sich also immer genau
zwischen Lupe und Glühlampe, wenn das
folgende Bild des Filmstreifens an diese
Stelle gerückt ist. Aus diesem Grunde be-
merkt das Auge des Beobachters nichts
von der fortschreitenden Bewegung des
Streifens, Bei den vorgeführten Dar-

stellungen handelt es sich zumeist um Tänzer,
Turner, Boxer u. s, w. Da mau inner-
halb einer Sekunde 20 bis 30 schnell
auf einander folgende Bilder sieht, so er-
scheinen die Bewegungen als natürlich
und abgerundet. Ein offenbarer Mangel
ist die Kleinheit der Bilder, Edison ver-
mied es, eine starke Lupenvergrößerung
anzuweuden, da bei einer solchen sich die
einzelnen Testbilder in viel unvollkom-
menerer Weise zu einem Gesamtbilde decken
würden.

lieben mit Benzin verdünnt werden und
eignet sich in starker Verdünnung auch zum
Lackieren von Positiven. Die mit dem-
selben zu übergießenden Negative brauchen
nicht angewärmt zu werden.

Wiederherstellung vergilbter Wann-
drucke.

?>er Grund von Platindrucken nimmt mit-
^ unter im Laufe der Zeit eine gelbliche
Färbung an, die sich auf folgende Weise
entfernen läßt - An 27 gr Wasser giebt man
so viel unterchlorigsaure Natronlösung, daß
die Flüssigkeit deutlich nach
Chlor riecht. Darauf werden
25 ccm Salzsäure hinzugcfügt
und der Abzug 4—5 Minuten
in diese Mischung gelegt. Nach
gründlichem Auswaschen trocknet
man wie gewöhnlich.

Vollschiff im Schlrppkan auf der Llbr.

(Aus dem „Album von Hamburg". Verlag von Gkto Meißner in Hamburg.)
Besprechung s. a. B. 92 d. I.

Blitzlicht,

/<Iine ausgezeichnete Methode zur Erzeu-
gung von Magnesiumblitzlicht ohne
besondere Lampe ist folgende: Eine sauber
geputzte und mit Talkum leichteingeriebene
Glasplatte wird mit 4proz. Rohkollodium
übergossen. Auf die noch feuchte Schicht
schüttet man möglichst gleichmäßig Blitz-
pulver und legt darüber einen als Zünd-
schnur dienenden Baumwollensadeu, Nach
dem Trocknen zieht man das Häutchen vor-
sichtig vom Glase ab, falls es sich nicht
schon ohne weiteres Zuthun loslöste. Zum
Gebrauch hängt man das Häutchen an
einem Bindfaden in entsprechender Höhe auf.
Handelt es sich um eine Gruppenaufnahme,
so wählt man die Zündschnur etwas länger.
Dieselbe brennt so langsam ab, daß man
nach Öffnung des Objektives noch voll-
kommen Zeit hat, seinen Platz in der Gruppe
einzunehmen. Der Lichtblitz ist ein außer-
ordentlich kurzer.

Vegativlast-

)1^an löst 10 Teile Kopalharz in 100
t Teilen Benzin und gießt die klare
Flüssigkeit von dem Bodensätze ab. Der
so gewonnene Lack ist sehr hart nnd voll-
kommen durchsichtig. Er kann nach Be-

ckZene Lntviickkung^schalen,
^7>,eneuen Entwicklungsschalen
^ von Edward bestehen aus
einem Gerippe von emailliertem
Eisenblech, in welches man ein
Blatt durchsichtiges, dünnes
Celluloid legt. Da der Boden
des Eiseublechgerippes durch-
brochen ist, so kann man das
Negativ in der Durchsicht be-
trachten, ohne dasselbe aus der
Schale zu nehmen,

Abteilung: vr. R. Neubauß,
Berlin, k^V., Deflauerkraße 16.

77 r>, -eLSL/e

TSV? v /^7-.

(zä/o?-/^7).

«edaktiollEllß 24. AuallS — Ansaat., 7. 5cpi.IX95.

Inhalt des vierundzwanzigüen Dettes:

Tert: Die 189") er Jahresausstellung der

Münchener Secession slll.). — Die I. Ausstellung
der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst zu
München 1895. — W. Rolfs. Kunst und Kmnst-
handmerk. — Personal- u. Ateliernachrichten rc. rc.
— Der Amateur-Photograph. — Aikderkeikaqen :
Heinr. von Angeli. Andreas Achenbach. —
Ludwig Hertcrich. Abendklänge. — Adolf
Schlabitz/ Blinde in der Kirche. — Gabri.''
Thompson. Landschaft in Mittelfrauken.

Verantwortlicher Redakteur: Fritz schwärtz. — Druck der Bruckmann'schen Buchdruckerei in München.
 
Annotationen