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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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Pecht, Friedrich: Die Jahresausstellung 1895 der Künstlergenossenschaft zu München, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0034

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vom keraiisgeber.

ly

Larrey bei seiner Tochter, Frau Brisson. von Marcel Laschet.

Iabresausstellung is895 der Aünstlergenofsenschaft inl Agl. Glaspalast zu München.

freulich und hängt offenbar auch mit der gesamten Wendung, die unsere Kunst von der Antike ab und nach der Seite
der Niederländer hin gemacht, zusammen. Aber auch der Holzschnitt hat bedeutende Fortschritte anfznweisen, zumeist
wiederum in München und hauptsächlich auf Veranlassung der „Fliegenden Blätter", die ihren großen Einfluß aufs
verständigste zur Förderung aller Talente ausnützen, wie man am besten aus den prächtigen Holzschnitten sehen
kann, die da nach den freilich entzückenden Zeichnungen Hermann Vogels von Plauen zu Grimms Märchen
gemacht worden. Daß sie den Reiz der ausgestellten Originale so wenig vollkommen erreichen als die, welche nach
Harburgers köstlichen Zeichnungen gefertigt wurden, ist freilich selbstverständlich. Indes haben doch Strobel
und Wittig treffliche Arbeiten dieser Art gebracht. Neben den köstlichen Radierungen des Münchener Radiervereins
fallen dann besonders die des Karlsruher Radiervereins angenehm auf, wo Braun, Esser, Hübner, Schmidt
prächtige Blätter aufzuweisen haben. Auch die landschaftlichen Radierungen der beiden „Worpsweder" am Ende
und Overbeck sind verdienstlich, wie Möckels in München „Winterlandschaft" und „Abend" als Holzschnitte
erstaunlich. Eine ganz bedeutende Radierkraft ist offenbar Krüger in Berlin, der besonders in seinen Blättern
nach Franz Hals und anderen alten Meisten: Vortreffliches geleistet. Auch von Koepping dort ist ein brillantes
Blatt „Sommerblüten" vorhanden. Aus Düsseldorf hat dann Jernberg zwei reizende Landschaftsbilder gebracht, wie
Graadt van Roggen aus Bloemendaal zwei köstliche Bilder von Haarlem oder Guiette in Antwerpen sechs inter-
essante Blätter. Zum besten gehört dann auch Brunet-Debaines „Peterskirche in Caen", und Dakes in Amster-
dam, Blätter nach Israels und Fr. Hals. Seinen Ölbildern weit überlegen erscheint endlich Dasio in München bei
seinen zehn Originalradierungen, wie man denn alsbald mit Vergnügen bemerken wird, daß die Deutschen in dieser
Schwarz- und Weiß-Ausstellung fast allen anderen vorangehen und am meisten Phantasie und Eigenart zeigen.

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