Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur (11.1895-1896)

Vom Herausgeber.

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Bilder von Peter Heß, A. v. Bayer, Rvttmann und so vielen andern sieht. Wer vollends betrachtete nicht
noch heute mit Vergnügen die zierlichen Arbeiten des alten Meyerheim in Berlin, oder die der Düsseldorfer
Heiligenmaler, wie die um Deger versammelte Künstlergruppe des Andreas und Karl Müller und
Ittenbach? Da ist trotz aller Anlehnung an Rafael ein zartes Naturgefühl zu finden, dem man leider
später nur selten mehr begegnet. Wenigstens nicht mehr bis zu Ed. v. Gebhardts Auftreten. Unsere ideali-
sierende Kunst kann sich leider nur selten solcher Triumphe rühmen und wahrlich, bei uns in München jetzt

Pirks, von Karl Hartman».

Iabres-Ausstellung ^896 der Künstlergenossenschaft zu München.

am allerwenigsten. Man muß im Gegenteil der bei uns eingerissenen Skizzier- oder vielmehr Schmierwut am
allerersten die Zukunft absprechen. Die hatte der Zopfstil auch und hat uns eben deshalb trotz einer unge-
heuren Produktion doch so unglaublich wenig wertvolles hinterlassen. Vor einem ähnlichen Schicksal kann
unsere Kunst offenbar nur die Rückkehr zum liebevollen Naturstudium bewahren, mit ihm allein vermögen wir
wieder Herzgewinnendes zu erzeugen, mit der rohen Sudelei aber — wie sie jetzt nur zu aumaßlich auftritt —
nie! Wir haben in diesem Jahrhundert so viele sogenannte große Künstler, welche die Welt mit ihrem Namen
füllten, noch fast bei ihren Lebzeiten klanglos verschwinden sehen müssen, daß uns das von selbst darauf hin-
weist, es für die nächste Zeit einmal mit den anspruchsloseren Jdyllenmalern zu versuchen.

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