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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 12.1896-1897

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Pauli, Gustav: Neue deutsche Lithographien
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Petersen, Hans: Über die Qualitätsbestimmung des Oelfarbmaterials für Tafelmalerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.12050#0340

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Von Gustav j)auli. — Ueber die ÜZualitätsbestimmiing des Velfarbmaterials für Lafelmalerei. Von Hans jdetersen. 2?^

„sehet, welch rin Mensch!" Nach einer Mriginal-Lithograxhie von Alexander Frenz.

abgesehen — Max Liebermann. Seiner Individualität entspricht die Steinzeichnung weit besser als die
Radierung. Hier kann er mit Stift und Schaber leicht jene weichen Lichtwirkungen erzielen, die er meines
Erachtens in seinen Radierungen nicht recht erfolgreich anstrebt. Als weitere Probe Berliner Schaffens ist
diesem Aufsatz die Nachbildung einer lithographischen Bildnisstudie Hanns Fechners beigefügt.

Ihren Höhepunkt hat die Entwicklung der modernen Lithographie noch lange nicht erreicht. Zwar
sind derer, die auf Stein zeichnen, viel zu viele, wenn man die Masse des mittelmäßigen bedenkt, noch aber
vermissen wir unter den Malerlithographen manchen, dessen Handzeichnungen die Verbreitung durch den Stein
wahrlich wert sind. Eine Befürchtung vermag ich dabei nicht zu unterdrücken. Schon einmal ist die Photo-
graphie verhängnisvoll geworden für die Steinzeichnung. Sollte sie es nicht abermals werden? Anzeichen
dafür sind da. Einige unserer vorzüglichsten Sittenschilderer, Gibson, Phil. May, Caran d'Ache, verschmähen
den Stein und lassen ihre klassischen Federspiele auf photographischem Wege reproduzieren.

Ueber die Gualitütßüestimmunrl deF GelfarbmaterialB für Tafelmalerei.

von Laus Peterfen, München.

ielfach schon haben Erörterungen stattgefunden und
sind Vorschläge gemacht worden, denen das Be-
streben zu Grunde lag, eine fundamentale Erkenntnis zu
schaffen für die Qualitätsbestimmung des Oelfarbmaterials,
welches für die Tafelmalerei Verwendung findet. Es
ist vorgeschlagen, daß ein zeder Künstler seinem Ge-
mälde, das in eine öffentliche Sammlung Aufnahme
findet, eine Beschreibung mitgeben soll, welche klar er-
sehen läßt, wie und mit welchem Material dasselbe ge-
malt ist, um daraufhin später Feststellungen über die
Güte oder Verwerflichkeit des Materials machen zu
können. Das Bestreben nach Besserung, welches in diesem
Vorschläge liegt, ist durchaus anzuerkennen, aber die Aus-
führung desselben wäre ganz ohne Nutzen — einfach
weil fast niemand weiß, womit er malt.

Selbst der gewissenhafteste Künstler, der sorgsam
Material und Technik abwägt, um einen frühen Verfall
seines Gemäldes zu verhinoern, muß sich in vielen
Dingen völliger Unsicherheit überlassen.

Die unabweisbare Notwendigkeit, der Unsicherheit
des heutigen Malverfahrens ein Ende zu machen, kennt
ein jeder Maler aus eigener Erfahrung und es ist nicht
nötig, ihm das zu erklären. Für den Laien führe ich
unter vielen vorhandenen Beispielen nur eins aus der
Neuen Pinakothek an, es ist das Gemälde „Der Krieg".
Das Bild ist, glaube ich, etwa drei Jahre alt, also
man kann sagen durchaus neu und schon in einem Zu-
stand tiefen Verfalls. Namentlich die menschlichen Körper
in der linken Bildecke sind derart mit Rissen durchzogen,
die Ränder dieser großen Sprünge zeigen schon jetzt
 
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