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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 13.1897-1898

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Kunstlitteratur u. vervielf. Kunst - Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.12047#0482

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380

Ausstellungen und Sammlungen. — Kunstlittcratur und vervielfältigende Kunst. — Denkmäler.

— Düsseldorf. Im hiesigen Kunstgewerbemuseum findet
gegen Mitte November für die Dauer von zwei Monaten eine
große deutsche Aquarell-Ausstellung statt, zu der bereits
die hervorragendsten Aquarellisten Deutschlands ihre Teilnahme
zugesagt haben. Es liegt in der Absicht, durch diese Ausstellung
einen Gesamtüberblick des gegenwärtigen Standes der deutschen
Aquarellmalerei zu geben. Die Veranstaltung geht von der
hiesigen Hoskunsthandlung von Bismeyer L Kraus aus; die künst-
lerische Anordnung der Ausstellung liegt in den Händen der
HH. Prof. E. Dücker, H. Hermanns, Prof. A. Kampf, Prof.
Ehr. Kroner, Prof. G. Oeder, Prof. Fritz Roeber und Prof.
A. Schill. Me-q

— Berlin. Vom 15. Oktober an wird Hierselbst für die
Dauer von vier Wochen eine „Deutsche Plakat-Ausstellung"
statifinden. Einsendungen an das Bureau, Berlin ^V., Genthiner-
straße 19, bis zum 20. September.


— Friedrich Theodor Bischer. Das Schone nnd
die Kunst. 2. Auflage. (Stuttgart, I. G. Cotta'sche Buch-
handlung Nachf., 6 M.) Der Professor der neueren Kunst-
geschichte an der Universität in Göttingen, Robert Bischer, giebt
unter obigem Titel die Vorträge seines Vaters heraus, welche
dieser länger als ein Menschenalter am Stuttgarter Polytechnikum
gehalten hat. Sie geben in etwas leichter verständlicher Form
ungefähr den Inhalt der beiden ersten Bände der, 1856—57
erschienenen größeren „Aesthetik" desselben Autors wieder. „Eine
Rede ist ein für allemal keine Schreibe", pflegte Bischer zwar zu
sagen und so war er im Grunde stets dagegen, seine Borträge
drucken zu lassen. Er entwarf stets nur eine kurze Uebersicht
und sprach dann vollkommen frei. Um so schwerer war es für
den Sohn, die Borträge druckfertig zu gestalten, aber die kurzen
Skizzen und Niederschriften seines Vaters eifrig mit den Steno-
grammen ehemaliger Schüler vergleichend, dorther etwas nehmend,
was hier fehlte, konnte der Herausgeber aus zeitlich oft weit ge-
trenntem Material ein organisches 'Ganzes zusammenfügen. Da
die Lehre vom Wesen der einzelnen Künste, welche den dritten
Teil der „Aesthetik" bildet, in den Vorträgen nur wenig Ver-
änderung erfahren hat, so soll dieser Teil demnächst gesondert bei
Cotta im Neudruck erscheinen, so daß dann das grundlegende
Vischersche Werk vollständig in einer zeitgemäßen Neuausgabe
vorhanden ist. 18304)

— Stenglein, Die Reichsgesetze zum Schutze des
geistigen und gewerblichen Eigentums. (Berlin, Otto
Liebmann, kart. M. 5.80.) Unter den vielen Kommentaren, welche
in den letzten Jahren über die Urheberrechtsgesetze erschienen sind,
nimmt der Stengleinsche dadurch eine eigenartige Stellung ein,
daß er den strafrechtlichen Teil des Gesetzes besonders berücksichtigt.
Gerade dadurch aber ist dieser Kommentar besonders wertvoll
geworden, denn gerade der strafrechtliche Teil hat in der Praxis
seine besonderen Schwierigkeiten. Es ist daher nicht zu ver-
wundern, wenn der im Jahre 1893 erschienenen erste» Auslage
bereits eine zweite gefolgt ist, die umsomehr zeitgemäß kommt,
als dem Reichstag im Herbst d. I. ein neues Urheberrechtsgesetz
vorgelegt werden soll. 18218)

— Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz
Ostpreußen. Im Aufträge des ostpreußischen Provinzial-
Landtages bearbeitet von Adolf Boetticher. Heft VIII.
(Königsberg, Kommijsions-Verlag von Bernhard Teichert.)
Dieses Heft VIII der Bau- und Kunstdcnkmäler Ostpreußens,
über deren Fortgang wir schon des öfteren, zuletzt in Heft 15
des laufenden Jahrganges unserer „Kunst für Alle" berichtet
haben, behandelt die vorgeschichtliche Zeit Ostpreußens, die Er-
oberung Preußens durch den deutschen Orden, das Bauernhaus
Ostpreußens, die gotische Kunst Ostpreußens vom XIII. bis
XVI. Jahrhundert, es giebt eine Kulturgeschichte Ostpreußens von
Albrecht I. bis zu den Freiheitskriegen und Nachträge zu den
ersten sieben Heften. Ein Namensregister wird nach dem Neu-
druck der Hefte I, II, III, der notwendig geworden ist, ausgegeben
werden und die Neuauslage berücksichtigen. IMöi)

I?. kr. „Rethel" von Max Schmid. Knackfuß, Künstler-
biographien. Bd. 32. Mit 125 Abbildungen. (Bielefeld, Velhagen
L Klasing. 3 M) Die deutsche Kunst zählt sehr wenige so
scharf national ausgeprägte Künstler als unseren so hochbegabten
nnd so unglücklich endenden Rethel. Wie früh er aber auch ab-
gerusen ward, so genügte die kurze Zeit seines Wirkens doch, aus
ihm den eigenartigsten aller Historienmaler zu machen, die unser
Jahrhundert in Deutschland hervorgebracht. Daß wahrhaft große
Künstler fertig auf die Welt kommen, mindestens sofort ihre
eigene Sprache sprechen, das kann man an Rethel fast noch
besser beobachten als an Hans Makart. Er hat denn auch,
ohne jemals so glänzende Triumphe zu feiern wie dieser, doch
noch weit nachhaltiger gewirkt und tiefere Spuren in unserer
Kunst hinterlassen. Schon weil er mit dem sichern Instinkte des
Genies gleich bei Dürer anknüpft, diesem ausgesprochensten Ver-
treter unserer guten und schlechten nationalen Eigenheiten. So
zeigt eine von Rethels frühesten und ergreifendsten Kompositionen,
das „Gebet der Schweizer vor der Schlacht bei Sempach", schon
überall den Einfluß des Nürnberger Meisters, und sein letztes
und jedenfalls packendstes Werk, dasjenige, durch das er sich am
tiefsten dem Gemüt seines Volkes einprägte, der „Totentanz"
thut dies sogar noch mehr. I8i7ls

— Berlin. Zwei von den auf der Potsdamer-Brücke
zu errichtenden Denkmälern, nämlich die von Helmholtz
(modelliert von Ernst Herter) und W. von Siemens, schmücken
die Ostseite der Brücke seit kurzem. Die zwei noch fehlenden
Gruppen Gauß (von G. Janensch) und Röntgen (von R.
Felderhoff) sollen Ende August zur Aufstellung gelangen.

— Moskau. Am 1. August ist im Kreml das Denkmal
Alexanders II. enthüllt worden. Die fünf Meter hohe, von
Meltzer in St. Petersburg gegossene Statue erhebt sich unter
einem 35 Meter hohen Baldachin aus rosafarbenem sinnländischem
Granit, das von Säulen aus oxydierter Bronze gestützt und von
einem Golddach bekrönt wird. Die innere Wölbung der Kuppel
ist mit venetianischen Mosaiken geziert, in die sich die Porträts
der Zaren und der Großfürsten vom heiligen Wladimir bis auf
Nikolaus I. cinfügen._183711

I!eS<ilni>nisl>lil«tz 10. .lugtch >808. Losgebr I. Veplrmdei >808._

llnhalt des vieriindzwinzigsten Deltes. r»t: Hermann na,ich.

Vom Theatermaler. — ff. Matt h ies-Masuren. Zur Entwicklung der
Kunst-Photographie. — Personal- und Atelier-Nachrichten. — Ausstellungen
und Sammlungen -c. !c — Rilderöeilagen: Eduard von Gebhardt.
Studie. — Leopold Gras Kalckreuth. „Unser Leben währet sicbenzig
Jahre.. . ." — Jacaues Emile Blanche. Der Maler Thaulow im
Kreise seiner Kinder. — Wilhelm Schröter. Winterabend.

Herausgeber: Friedrich pccht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwach.

Verlagsanstalt L. Bruckmann A.-G. in München, Uaulbachstraße 22. — Bruckmann'sche Buch- und Uunstdruckerei in München.
 
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