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Voll, Karl: Die Frühjahr-Ausstellungen der Münchener Secession und der Luitpoldgruppe
DOI Artikel:Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Kunstlitteratur u. vervielf. Kunst
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0259
von Or. Karl voll. — Personal- und Atelier-Nachrichten.
lS9
„Lasset die Kindleia zu mir kommen".
Lntwurs zu einen! wandbilde für eine Airche oder Kapelle.
launischer Weise. Raffael Schuster-Woldans Brust-
bild eines nicht gar schönen Mädchens, bei dem die Be-
kleidung erst am Rahmen des Bildes beginnt, ist gedacht
als Dekorationsbild für einen lichten Rokokosaal. Als
solches mag es seinen Zweck erfüllen. Einige Unverständ-
lichkeit des Motivs will sich als Poesie gebärden und
sonderbar genug ist die scheinbare Zartheit der Em-
pfindung gepaart mit einer unangenehmen aufdringlichen
Reinlichkeit der Zeichnung. Sehr erfreulich sind wie
immer Gräßls Entenbilder, deren Kolorit unlfi Be-
wegung so frisch und sicher sind.
Für beide Ausstellungen ist ein teilweiser Wechsel
der Bilder nach einiger Zeit vorgesehen, auf den wir
erst im nächsten Heft eingehen können.
* Dresden. Der Streit zwischen den hiesigen Künstler-
vereinen ist endlich beigelegt. Es handelte sich darum, in wieweit
die freien Künstler berechtigt sein sollten, bei der Gestaltung der
Dresdner Kunstausstellungen als selbständige Partei mitzuwirken.
Nach langen Verhandlungen ist nun zwischen dem akademischen
Rate, der Dresdner Kunstgenossenschaft und dem Verein bildender
Künstler (Secession) ein förmlicher Vertrag abgeschlossen worden,
der das Ausstellungswesen ein für allemal regelt. Darnach tritt
auf Antrag von einer der drei Seiten vor dem I. Mai jeden
Jahres eine Vorkommission, bestehend aus je zwei Vertretern der
drei Körperschaften, zusammen und berät den Antrag Wird eine
größere Ausstellung beschlossen, so wird ein Ausschuß gebildet,
der aus je sechs Vertretern des akademischen Rates und der
Das Herannaben der Jünger zum Herrn.
(Lo. Job. Rap. I. v. HO—Sl).
Wilhelm Steinhaufen piux.
Tempera-Bild im Rauhen Hause zu Hamburg.
lS9
„Lasset die Kindleia zu mir kommen".
Lntwurs zu einen! wandbilde für eine Airche oder Kapelle.
launischer Weise. Raffael Schuster-Woldans Brust-
bild eines nicht gar schönen Mädchens, bei dem die Be-
kleidung erst am Rahmen des Bildes beginnt, ist gedacht
als Dekorationsbild für einen lichten Rokokosaal. Als
solches mag es seinen Zweck erfüllen. Einige Unverständ-
lichkeit des Motivs will sich als Poesie gebärden und
sonderbar genug ist die scheinbare Zartheit der Em-
pfindung gepaart mit einer unangenehmen aufdringlichen
Reinlichkeit der Zeichnung. Sehr erfreulich sind wie
immer Gräßls Entenbilder, deren Kolorit unlfi Be-
wegung so frisch und sicher sind.
Für beide Ausstellungen ist ein teilweiser Wechsel
der Bilder nach einiger Zeit vorgesehen, auf den wir
erst im nächsten Heft eingehen können.
* Dresden. Der Streit zwischen den hiesigen Künstler-
vereinen ist endlich beigelegt. Es handelte sich darum, in wieweit
die freien Künstler berechtigt sein sollten, bei der Gestaltung der
Dresdner Kunstausstellungen als selbständige Partei mitzuwirken.
Nach langen Verhandlungen ist nun zwischen dem akademischen
Rate, der Dresdner Kunstgenossenschaft und dem Verein bildender
Künstler (Secession) ein förmlicher Vertrag abgeschlossen worden,
der das Ausstellungswesen ein für allemal regelt. Darnach tritt
auf Antrag von einer der drei Seiten vor dem I. Mai jeden
Jahres eine Vorkommission, bestehend aus je zwei Vertretern der
drei Körperschaften, zusammen und berät den Antrag Wird eine
größere Ausstellung beschlossen, so wird ein Ausschuß gebildet,
der aus je sechs Vertretern des akademischen Rates und der
Das Herannaben der Jünger zum Herrn.
(Lo. Job. Rap. I. v. HO—Sl).
Wilhelm Steinhaufen piux.
Tempera-Bild im Rauhen Hause zu Hamburg.