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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0290

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Diapositive in verschiedenen Farben.
^ITit reiner, eiwa fünfprozentiger Gela-
t tinelösung überzogene Glasplatten
werden in vierprozentiger Kaliumbichromat-
lösung empfindlich gemacht, unter Diaposi-
tiven belichtet, gut ausgewaschen und dann
in einer Lösung gebadet, welche von den
stärker belichteten Stellen weniger ange-
nommen wird. Nach abermaligem Wässern
wird in einer zweiten Lösung gebadet, die
mit der ersten einen farbigen Niederschlag
giebt. Beide Lösungen seien etwa fünf-

Egern arir Tegernsee.

Aufnahme von Friedrich Aeppler in München.

Um so mehr muß es aber unser Er-
staunen erwecken, wenn plötzlich ein Ein-
zelner, dessen Lebensaufgabe ganz und gar
nicht das Photographieren ist, eine umfang-
reiche Ausstellung mit erstklassigen Werken
allein füllt. Neben vortrefflichen Porträt-
köpfen sehen wir in Schüllers Ausstellung
herrliche Küstenbilder von der Riviera und
von Jütland, stimmungsvolle, nordische
Landschaften und vorzüglich wirkende
Figurenbilder. Schärfe und Unschärfe sind
immer so angewendet, wie sie der jeweilige
Vorwurf erfordert, R.

Pigmcntpapicrc
leisten in feiner Wie-
dergabe aller Einzel-
heiten des Negativs
erheblich mehr als
Silberpapiere
(Albumin, Celloidin,
Aristo). Nach H. W.
Vogel hat dies seinen
Grund darin, daß das
Pigmentpapier ver-
möge seines Chrom-
säuregehaltes die
grünen, blauen und
violetten Strahlen
verschluckt, Silber-
papier dagegen nur
die violetten und
ultravioletten. Beim
Durchgänge durch
das Negativ erleiden
aber die weißen Licht-
strahlen eine Schwä-

prozentig. Urannitrat-gelbes Blutlaugen- chung, welche wegen der meist gelblichen
salz giebt rotbraune, Eisenchlorid-gelbes Blut- Färbung der Negative im Violett und
laugensalz blaue, Bleiacetat-Schwefelnatrium Ultraviloett am stärksten ist. Beim Durch-
schwarze Bilder. gange durch das Negativ wird also gerade

dasjenige Licht am meisten geschwächt,
Die Ssndcv-Ausstellung Philipp vsn welches auf Chlorsilber am besten wirkt.
Sch-öllcrs im Camera-Club zu Wien. Daher bleiben auf dem Silberpapier die
I sußerordentlich fördernd für das Vereins- Einzelheiten in den dicken Stellen des
^ben in künstlerischer Beziehung sind Negativs aus. Pigmentpapier ist dagegen
die Sonderausstellungen, welche der Camera- selbst für Grün noch recht empfindlich, also
Club zu Wien veranstaltet. Die am 28. Ja- für diejenigen Strahlen, welche durch das
nuar in den Clubräumen eröffnete Aus- Negativ wenig geschwächt werden. Jnfolge-
stellung dieser Art gehört dem Vorsitzenden dessen kopieren hier auch die dicksten Lichter,
des Clubs: Philipp v. Schüller. Dreißig Bei Silberpapieren könnte man genanntem
in jeder Beziehung mustergültige, eigene llebelstande dadurch abhelfen, daß man die-
Aufnahmen führt Schüller den Beschauern selben, wie dies bei orthochromatischen Platten
vor und es ist schwer zu sagen, ob man geschieht, durch Zusatz von Farbstoffen für
mehr die Vielseitigkeit des Gebotenen, die grüne Strahlen empfindlich macht,
in jeder Beziehung vollendete Technik oder

den künstlerischen Blick des Verfertigers be- Ausstellung in Magdeburg.

wo immer uneder ,m wesentlichen dieselben ^ zum Io. Mai zu richten an He?rn

anders: Das photographische Kunstblatt ist wiro verteilt,

ebenso wenig ein Dutzendware-Werk, wie

ein gutes Gemälde: man kann daher nur Rrugcncrs Dclta-Parrsncn-Flachcamcra
befürworten, daß anerkannt gute Sachen ist neuerdings wesentlich vervollkommnet
an möglichst verschiedenen Orten dem Be- und genügt jetzt den vielseitigsten An-
schauer vorgesührt werden. : sprüchen. Für Tageslicht-Spulen (Bild-

format 10:12,5 cm) eingerichtet, gestattet
sie auch Benutzung von Platten (9X12 cm)
in dünnen Blechkassetten. Die Camera wird
mit einfachem Aplanat, aber auch mit
Doppelanastigmat geliefert. Zum Hervor-
rufen der Aufnahmen ist Krügeners konzen-
trierter Rapid-Entwickler sehr bequem, der
zum Gebrauch mit der zehnfachen Menge
Wasser verdünnt wird.

Sraiideittwickclung mit L>rrsl.
)1Tit der Standentwickelung lassen sich
^ bekanntlich außerordentlich weiche,
harmonische Negative erzielen. Nicht alle
Hervorrufer sind für diese Entwickelungs-
methode geeignet: in der Regel verwendet
man Pyrogallol oder Amidol in starker
Verdünnung. Nach I. Nicol erzielt man
mit Ortol die besten Resultate. Er empfiehlt
folgende Vorschrift:

Ortol.2g

Kaliummetabisulfit ..lg
Schwefligsaures Natron l 3 g
Kohlensaures Natron . 13 g
Bromkalium . . . - 0,3 g

Wasser.1,8 I

Die Entwickelung verläuft in dieser
Lösung außerordentlich langsam.

Briefkasten.

Direkte Korrespondenz grundsätzlich ausgeschlossen. — Nut
warten nur hier. Briesmarkcnbeisügung daher zwecklos. —
Abonnements-Quittung und Angabe der Adresse nötig.

Herrn ND p. in Nürnberg. Die internationale
Ausstellung für künstlerische Photographie in Berlin
(Akademiegebäude, Unter den Linden) bleibt allerdings
nur bis Ende März geöffnet Die nächste Ausstellung
dieser Art in Deutschland wird im Herbst d. Js. in
Hamburg stattsinden, veranstaltet von Herrn E. Juhl,
dem Vorsitzenden der „Gesellschaft zur Förderung
der Amateurvhotographie in Hamburg". Es unter-
liegt keinem Zweifel, daß ein wesentlicher Teil der
Bilder, die jetzt in Berlin sind, auch in Hamburg
ausgestellt werden wird. Sollte es Ihnen nicht
mehr möglich gewesen sein, die Berliner Ausstellung
zu besuchen so raten wir Ihnen dringend zu einer
Fahrt nach Hamburg. Der erziehliche Wert der-
artiger Ausstellungen kann nicht hoch genug ver-
anschlagt werden.

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
vr. R. Neuhauß, Berlin VV., tandgrasenstr. jsl-


Rcdaklionsfchluß 25. Mär). — Ausgabe 6. April 1899.

Inhalt des vicrzchnrcn Hcsrcs: ?eit:

Karl Woermann. Goethe in der Dresdner
Galerie. — Paul Schnitze - Naumburg.
Ludwig von Hosmann. — Richard Mortimer.
Berliner Br-es. — Personal- und Atelier-Nach-
richten. — Ausstellungen u. Sammlungen -c. -c.

— Der Amateur-Photograph. — ZLilderbeitagen:
I. T. Lnndberg. Der h. Georg. — Ludwig
von Hosmann. Idyll. — Derselbe. Badende.

— Albert Welti. Hochzeitsabend.

Herausgeber: Friedrich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz.

Verlagsanstalt L. Bruckmann A -G. in München, Npmphenbnrgerstraste 66. — Bruckmann'sche Buch- nnd Uunstdruckerei in München
 
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