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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

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Schumann, Paul: Deutsche Kunstausstellung Dresden 1899, [1]
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Pecht, Friedrich: Das neue Gebäude des National-Museums in München von Prof. Gabriel Seidl
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https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0353

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von Paul Schumann.

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hobenen Thüren mit Vorhängen, dann das ungemein vor-
nehm wirkende Lenbach-Zimmer mit roten Wänden, weiter
vier Secessionisten-Säle: Worpswede-Düsseldorf bläulich,
München goldig, Dresden bläulich, Karlsruhe grün, endlich
als Gegenstück zum Klinger-Saal der feine weiße Ober-
lichtraum, in dem Adolf Hildebrands „Luna" (s. Bilderbeil),
allein aufgestellt ist und um den sich die zumeist ungemein
wohnlich eingerichteten elf kunstgewerblichen Zimmer nebst
dem Hildebrand-Zimmer gruppieren.

Diese reiche Mannigfaltigkeit der gewühlten Hinter-
grundtöne trägt in nicht geringem Maße dazu bei, die
künstlerisch vornehme Wirkung der Ausstellung zu steigern,
und in Bezug auf die Anordnung der Gemälde, wie die
geschickte Einfügung einzelner Bildwerke in die Säle, zeigt
sich allenthalben der Feinsinn und die Erfahrung, welche
die mit dem Hängen betrauten Vertreter der verschiedenen
deutschen Künstlervereinigungen besitzen. Kein Zweifel, daß
die mannigfaltige Tönung der Wände gegen die bisherige
Uebung einen Fortschritt bedeutet. Eine weitere Steigerung
ist möglich, indem man die Verteilung der Gemälde nach
örtlichen Vereinigungen gänzlich aufgiebt und sie allein

(Ein zweiter Aussatz

nach dem Hintergründe, der ihre Farben am meisten
zu heben geeignet ist, verteilt. Wir sind begierig, ob
Dresden auch diesen Fortschritt zuerst wird zeigen können
oder ob man ihm darin zuvorkommen wird.

Wir haben der Anordnung der Deutschen Kunst-
ausstellung Dresden 1899 diese ausführlichere Würdigung
gewidmet, weil ihre Veranstalter gerade darauf den Haupt-
nachdruck als auf einen Hauptträger der künstlerischen
Wirkung auf das Publikum gelegt haben. In diesem Punkte
vermag auch Dresden leichter in den Wettbewerb der
deutschen Städte einzutreten als etwa München, wo schon
die Neuheit der zahlreichen erstmals ausgestellten Kunst-
werke eine Hauptanziehung bildet. Wir schließen mit den
Worten, die der Vertreter der Münchner Secession, Pro-
fessor Ludwig Dill, am Schlüsse seines Trinkspruches beim
Festmahl der Eröffnung aussprach, als er für die herz-
liche Aufnahme in Dresden im Namen der auswärtigen
Künstler dankte: Freudig und neidlos sind wir Zeugen
des Aufblühens des Dresdner Kunstlebens, wir erblicken
darin eine willkommene Mehrung der idealen Güter des
gesamten deutschen Vaterlandes,
folgt im nächsten Hefte.)

Das neue Gebäude des Mational-Mnseums in München bon Srof. Gabriel Seidl.

vom Herausgeber. Nachdruck verbaten.

A>ieser hochinteressante Bau ist bei seinem Vorschreiten ungewöhnlicher Feinheit benützend, hat er doch die Auf-
immer mehr der Hauptvertreter einer neuen Rich- gäbe, unser Kunsthandwerk in seiner allmählichen Ent-
tung in unserer Architektur geworden. Ganz auf den Wicklung von den frühesten Zeiten bis heute zu zeigen,
alten stilistischen Traditionen fußend, ja dieselben mit mit ganz überraschendem Geschicke gelöst, ja sie schon in



Nunz Meyer pinx.

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