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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 14.1898-1899

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12049#0448

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Neuer regulierbarer Iris-Verschluß.
"TIie Firma Zeitz in Jena hat ihren Jris-
^ Verschluß jetzt erheblich vervollkomm-
net und damit die Uebelstände beseitigt,
welche dieser wichtigen Neuerung auf dem
Gebiete der Momentverschlüsse immer noch
anhafteten. Vorteile wurden nicht allein
durch den neuen eigenartigen Bewegungs-
mechanismus erzielt, sondern auch durch eine
vollständig neue Verschlutz-Jris. Während
die Verschlutzflügel bei der alten Iris sämt-

ist verwendbar: 1. als Opernglas mit
2V-facher Vergrößerung; 2. als Feldstecher
mit Z^-facher Vergrößerung; 3. als photo-
graphische Kamera für einfache Aufnahme:
4. als photographische Kamera für stereo-
skopische Aufnahme.

Das Ganze hat die Form eines gewöhn-
lichen Opernglases. Die beiden Fernrohr-
tuben dienen gleichzeitig als photographische
Kameras. Auf drehbaren Revolverscheiben
sind die Fernrohrokulare und die photo-


lich übereinander lagern und dadurch einen
verhältnismäßig großen Raum zwischen den
Linsen beanspruchen, sind bei der Neukon-
struktion sämtliche Flügel nur in zwei ver-
schiedenen sich berührenden Ebenen ange-
ordnet, so daß der für die freie Bewegung
derselben nötige Raum nur klein ist. Die
Kanten der Flügel konnten auf diese Art
in eine Ebene gelegt werden, so daß ferner
die Begrenzung der Jrisöffnung durch Linien-
elemente bewirkt wird, welche genau in einer
Ebene liegen, infolgedessen die Oeffnung für
beliebig schief durchgehende Strahlen un-
veränderliche Form besitzt. Die Flügel sind
Stahllamellen. Die Iris des Verschlusses
ist in ihrer Oeffnung verstellbar und als
Objektivblende benutzbar. Die Geschwindig-
keit kann in den Grenzen von Visa Sekunde
bis 2 Sekunden mechanisch abgeändert werden.
Darüber hinaus läßt sich bei Stellung auf
„Zeit" jede beliebig lange Expositionszeit
erzielen. Alle Teile sind gemäß der For-
derung der Zuverlässigkeit des Mechanismus
aus dem festesten Material hergeslellt. Alu-
minium konnte daher nur in beschränktem
Maße Verwendung finden. Der Verschluß
wird am Orte der Blende angebracht. Der
Preis schwankt je nach der Größe zwischen
IVO und 135 M.

Phots-Stcrco-Linoclc von L. p. Gör).
?>as neue Photo-Stereo-Binocle der Firma
^ C. P- Görz in Friedenau bei Berlin

graphischen Objektive angeordnet. Die Fern-
rohrobjektive sind in einem herunterzu-
klappenden Deckel gefaßt, hinter welchen die
Kassette und die Mattscheibe eingebettet
liegen. Der Verschluß wird durch Stifte
gespannt und durch einen Knopf ausgelöst.
Durch eine Schraube läßt er sich auf be-
stimmte Geschwindigkeit regulieren. Die
Kassetten bestehen aus dünnem Stahlblech
und werden in Ledertaschen zu je 24 Stück
mitgesührt. Es ist kein Abschrauben oder
Anseinandernehmen nötig, um das In-
strument aus der Kamera zum Fernglase
zu machen, und umgekehrt. Das Platten-
format beträgt ck'/eXS cm. Für Zeitaus-
nahmen wird das Instrument mit Schrauben-
mutter auf Stativ befestigt. Der Preis
beträgt mit zwei Görz-Doppelanastigmalen
(Ser. III, 75 mm Brw.), einer Kasseteutasche
mit 24 Blechkassetten und feiner Ledertasche
300 M. Zum Vergrößern der hiermit ge-
wonnenen, zwar kleinen, aber sehr scharfen
Aufnahmen baut die Firma C. P. Görz
einen eigenen Hand-Vergrößerungsapparat,
welcher gestattet, die Originalnegative bis
fünffach zu vergrößern, sodaß man Bilder
etwa im Format 18X24 cm damit erzielen
kann.

Wasserstoffsuperoxyd
ist nach den Untersuchungen von Russell die
Ursache, daß zahlreiche Körper selbst bei
völligem Abschlüsse von Licht eine der Licht-

wirkung entsprechende Wirkung auf die photo-
graphische Platte ausüben. Tränkt man ein
Stück Filtrierpapier mit einer äußerst ver-
dünnten Lösung von Wasserstoffsuperoxyd
(1:1000000) und bringt dasselbe für einige
Stunden in die Nähe einer photographischen
Platte, so tritt beim Behandeln mit Ent-
wicklern Schwärzung der letzteren ein. Diese
Wirkung von Wasserstoffsuperoxyd geht auch
durch dünneSchichten von Gelatine,Celluloid,
Guttapercha und Pergament, nicht aber durch
Glimmer und Glas. Nun läßt sich Nach-
weisen, das in allen Fällen, wo bestimmte
Metalle (Zink, Aluminium u. s. w.) „Licht-
wirkung" auf die photographische Platte aus-
üben, Bildung von Wasserstoffsuperoxyd
(durch das Metall erzeugt infolge von Wasser-
zersetzung in Gegenwart von Sauerstoff)
statlsindet. Damit werden die zahlreichen
Sorten „unsichtbarer" Strahlen, welche seit
Entdeckung der Röntgenstrahlen die Dunkel-
kammer des Photographen unsicher machen,
aus der Welt geschasst. Auch viele organische
Körper, von denen angebliche „Lichtwirkung"
auf die photographische Platte nachgewiesen
ist, sind im stände, Wasserstoffsuperoxyd zu
bilden.

Bücherschau.

Prof. I. M. Eder. Jahrbuch für Photo-
araphie und Reproduktionstechnik für das
Jahr 1899. Mit 156 Abbildungen und 39 Kunst-
beilagen. (Halle a. S. 1899. Verlag von W. Knapp.
Preis 8M.) Das inhaltlich und bildnerisch überaus
reich ausgestattete „Edersche Jahrbuch", welches sich
in der periodischen photographischen Litteratur den
ersten Platz eroberte, besitzt auch im vorliegenden
13. Jahrgange die Vielseitigkeit, welche dies Buch
für jeden sich mit Photographie Beschäftigenden zu
einem unentbehrlichen Hilfsmittel macht. Der erste
Teil enthält eine Fülle von Originalbeiträgen aus
der Feder unserer bekanntesten Autoren. Dann folgt
der erschöpfende Jahresbericht über die Fortschritte
der Photographie und Reproduktionstechnik. Ten
Schluß bilden die auf Photographie sich beziehenden
neu erteilten Patente.

Julius Raphaels. Photographie für
Maler. (Düsseldorf 1899. W. Liesegangs Verlag.
Preis 1.50 M.) Der Verfasser will durch vorliegende
Schrift nicht eine neue Anleitung zum Photogra-
phieren den vielen vorhandenen hinzufügen. Aber
es giebt eine Anzahl von Verfahren, die für den
Amateurphotographen wenig Interesse haben, da-
gegen für den photographierenden Maler von erheb-
licher Bedeutung sind. Aus einer Zusammenstellung
solcher Anweisungen besteht diese Schrift, welche sich
jedenfalls viele Freunde erwerben wird.

Briefkasten.

Direkte Korrespondenz grundsätzlich ausgeschlossen. — Ant-
Worten nur hier. Briesmarkenbeifsignug daher zwecklos. —

Herrn L. s). in Rothenburg. Vollständige
Referate über alle Neuerungen und Neuerscheinungen
auf dem Gebiete der Photographie bringt die monat-
lich bei W. Knapp in Halle a. S. erscheinende „Photo-
graphische Rundschau", herausgegeben von vr. R.
Neuhauß.

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
vr. R. Neuhauß, Berlin VV., Landgrafenstr. 11.

Inhalt des zwciundzwanzigstcn Heftes:

Tert: vr. Georg Habich. Alle und neue Aka-
demien. — P. Hann. Jahresausstellung in New
Vor!. — Personal- und Atelier-Rachrichten. —
Ausstellungen und Sammlungen ec. — Der Ama-
teur-Photograph. — Ailverkeikagen: Johannes
Stradanus. EineMalcralademie des sechzehnten
Jahrhunderts. — I. Zofsang. Altsaal der Kgl.
Akademie der Künste zu London. — F. Luadal.
Altsaal der k. I. Akademie der Künste ,n Wien. —
Marie Bashkirtsess. Die AcademieJulian in
Pari-._

Ned-kll-a-lchlich 22. Zoll. — Ausgabe z. Logo« I8SS.

Herausgeber: Friedrich pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz.

Verlagsanstalt L. Bruckmann A.-G. in München, Npmpbenburgerstraße 66. — Bruckmann'sche Buch» und lkunstdruckerei in München.
 
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