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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 15.1899/​1900

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Tahi, Anton: Michael von Munkacsy
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https://doi.org/10.11588/diglit.12046#0437

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Ueber die Wirksamkeit Munkacsy's*) ein
endgültiges Urteil zu fällen, ist es noch zu
früh; seine Kunst steht uns noch zu nahe
und sowohl seine Vorzüge als auch seine
Fehler erscheinen nicht im richtigen Ver-
hältnisse. Späteren Zeiten ist es vorbehalten,
ihm den Platz, welchen er in der Kunst-
geschichte des neunzehnten Jahrhunderts ein-
nehmen soll, dereinst anzuweisen. Unbestreit-
bar ist aber der grosse und nachhaltige Erfolg
seiner Werke und wenige Künstler können
sich rühmen, so allgemein anerkannt worden
zu sein als er. Er schloss sich nie einer
herrschenden Richtung an; seine Individualität
war zu stark, um sich vor welch immer
modernen Richtung zu beugen. Weder in
Auffassung noch in rein malerischer Behand-

*) Eine prächtige Publikation über ihn, mit zahl-
reichen Nachbildungen seiner Werke erschien 1896
bei Singer & Wolfner in Budapest unter dem Titel
.Wunkäcsy Mihäly elete es munkäi«.

lung zeigt sich der Einfluss irgend eines
Künstlers, weder eines modernen noch eines
aus vergangenen Zeiten. — Für sein Vaterland
war sein Wirken von ganz hervorragender
Bedeutung und der Glanz seines Namens
wird hier nie verbleichen, war er doch der
erste Ungar, der auf diese Höhe der Kunst
gelangte.

GEDANKENSPLITTER

LEX HEINZE

Ein jeder Paragraph vernichtet,
Der drohend das Genie beengt!
Nur das Gesetz sei aufgerichtet
Der Schönheit, die sich selbst beschränkt.

EINST UND JETZT

Einst waren sie universelle Geister,
Zur Renaissancezeit die alten Meister, —
Heut wagt man nur ein Gebiet zu betreten,
Und die Zeit krankt an den Specialitäten.

A. Stier.

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