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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen – Vermischtes - Kunstlitteratur
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12046#0519
<^sg5> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN
Eugen Spiro und Hermann Völkerling wollen, = BARMEN. Das Emil Rittershaus, dem hier
nach Abschluss ihrer Studien in München, den geborenen Sänger des Wupperthaies errichtete, von
Versuch machen, auf heimischem Boden Wurzel zu dessen Schwiegersohn, Prof. Fritz Schaper, model-
fassen, wozu man ihnen von Herzen Glück wünschen lierte Denkmal, wurde am 19. Juni enthüllt. Die
darf. Denn wir erhalten in Spiro einen Porträtisten, den Dargestellten in offenem Havelock, in der Linken
der schon heute beginnt, aus Anregungen durch den Schlapphut, in der Rechten den derben Wander-
Stuck, Lenbach und die alten Meister heraus, so Stab, zeigende Statue erhebt sich auf einem gra-
etwas wie individuelle Eigenart zu entwickeln und nitnen Sockel, der vorn die Inschrift >Emil Ritters-
in dem vielbegabten Völkerling dürfen wir er- haus 1834—1897«, auf der Rückseite die Widmung
warten, ein sehr anregendes und thätiges Mitglied »Dem Dichter und Menschenfreund errichtet im
der Breslauer Künstlerschaft zu gewinnen. Eine Jahre 1900 trägt. 1S72I
Ausstellung neuerer Arbeiten, die beide Maler ge- — KIEL. Vor der Garnisonkirche wurde un-
meinsam bei Lichtenberg hatten, bot in einigen längst eine in Bronze ausgeführte Gruppe Gustav
Porträtstudien von Spiro und schlesischen Land- Eberlein's, den gekreuzigten Christus darstellend,
schaftsskizzen von Völkerling viel Interessantes. zu dem ein trauerndes Weib schmerzerfüllt empor-
= HANNOVER. Max Klinger's >Kreuzigung blickt, in Gegenwart des Kaisers, der das Bildwerk
Christi -, die von einer Vereinigung hiesiger Kunst- gestiftet hat, enthüllt.
freunde für 25000 Mark erworben und für die Hälfte tz. DÜSSELDORF. Am 26. Juni ist der Ge-
dieses Betrages dem Kestner-Museum zum Kauf schichtsmaler, Professor Ernst Hartmann, im
angeboten wurde, ist von den städtischen Behörden zweiundachtzigsten Lebensjahre gestorben. 1818 in
im Gegensatz zu der Befürwortung der Erwerbung Magdeburg geboren, machte der Verewigte seine
durch den Stadtdirektor Tramm, aus künstlerisch ersten Studien schon früh in Rom und danach in
nicht mitsprechenden Gründen um der eigenartigen Dresden. Zu seinen ersten bedeutenderen Arbeiten
Auffassung des Künstlers willen abgelehnt worden. gehören die Wandgemälde in der Albrechtburg in
= WIEN. Nikolaus Dumba, der unlängst Meissen, die Hartmann im Staatsauftrage malte,
verstorbene Kunstmäcen, hat dem Pensionsfond der Später war derselbe artistischer Leiter der Zeitschrift
Künstlergenossenschaft 30000 fl. vermacht, deren »Lieber Land und Meer« in Stuttgart. Anfang der
Zinsen für Prämien-Ermässigungen neueintretender siebziger Jahre siedelte er nach Düsseldorf über,
Mitglieder verwendet werden sollen. Ferner hat wo er seinen ständigen Wohnsitz nahm. Hier schuf
der Genannte 20000 fl. für einen auf den Jahres- er u. a. den vielbewunderten Vorhang für das da-
ausstellungen alljährlich zu verleihenden Dumba- mals neuerbaute Stadttheater und die Glasfenster
Preis für Maler oder Bildhauer gestiftet. Der Preis für die evangelische Johanniskirche. Auch der Vor-
kann auch geteilt zuerkannt werden. [532] hang im Hoftheater zu Schwerin stammt von dem
= MÜNCHEN. An der kgl. Akademie der bil- jetzt Geschiedenen. Vor zwei Jahren wurde der
denden Künste sind im Sommersemester 1900 im achtzigste Geburtstag des allgemein verehrten Mannes
ganzen dreihundertundsiebenzehn Studierende in- im >Malkasten = festlich begangen. (=63)
skribiert, davon sind zweihundertundzehn Angehörige = GESTORBEN: In Stuttgart am 3. Juli, achtund-
des Deutschen Reiches, hundertundsieben Ausländer. sechzig Jahre alt, der Direktor der dortigen Oeffent-
Von den Deutschen entfallen auf Bayern hundert, liehen Bibliothek, August Wintterlin, einer Autori-
Preussen dreiundvierzig, Sachsen neunzehn, Elsass- tat in der württembergischen Kunstgeschichte; am
Lothringen neun, Württemberg acht, Baden sieben; 29. Juni in Schaerbeck bei Brüssel, neunundsechzig
der Rest (vierundzwanzig) verteilt sich auf die Jahre alt, der Bildhauer Jacques de Haen. I5"0]
übrigen Bundesstaaten. Vom
Ausland ist vertreten Oester-
reich-Ungarn mit sechzig, die
Schweiz mit vierzehn, Russ-
land mit zehn, Rumänien mit
sechs, Amerika, Griechenland
und Serbien mit je vier, Eng-
land mit drei, Frankreich und
Italien mit je einem Studie-
renden. Die Zeichen-, Mal- und
Komponierklassen besuchen
zweihundertundsiebenundvier-
zig.die Bildhauerschulen Sechs-
undsechzig und die Radier-
schule vier Studierende. —
Der im Bau begriffenen prote-
stantischen Christuskirche in
der Vorstadt Neuhausen stiftete
der Maler Frank Kirchbach
als Altarbild sein zur Zeit im
Glaspalast ausgestelltes Ge-
mälde Christus am Kreuz im
Augenblick des Verscheidens«.
= BERLIN. Als Nachfolger
des Professors Dr. Eduard
Dobbert wurde Dr. Paul
Schubring an die k. akadem.
Hochschule für die bildenden
Künste zu kommissarischer
Verwaltung des Amtes be-
rufen. I549! ludwig von HOFMANN ABENDSTIMMUNG
50!
Eugen Spiro und Hermann Völkerling wollen, = BARMEN. Das Emil Rittershaus, dem hier
nach Abschluss ihrer Studien in München, den geborenen Sänger des Wupperthaies errichtete, von
Versuch machen, auf heimischem Boden Wurzel zu dessen Schwiegersohn, Prof. Fritz Schaper, model-
fassen, wozu man ihnen von Herzen Glück wünschen lierte Denkmal, wurde am 19. Juni enthüllt. Die
darf. Denn wir erhalten in Spiro einen Porträtisten, den Dargestellten in offenem Havelock, in der Linken
der schon heute beginnt, aus Anregungen durch den Schlapphut, in der Rechten den derben Wander-
Stuck, Lenbach und die alten Meister heraus, so Stab, zeigende Statue erhebt sich auf einem gra-
etwas wie individuelle Eigenart zu entwickeln und nitnen Sockel, der vorn die Inschrift >Emil Ritters-
in dem vielbegabten Völkerling dürfen wir er- haus 1834—1897«, auf der Rückseite die Widmung
warten, ein sehr anregendes und thätiges Mitglied »Dem Dichter und Menschenfreund errichtet im
der Breslauer Künstlerschaft zu gewinnen. Eine Jahre 1900 trägt. 1S72I
Ausstellung neuerer Arbeiten, die beide Maler ge- — KIEL. Vor der Garnisonkirche wurde un-
meinsam bei Lichtenberg hatten, bot in einigen längst eine in Bronze ausgeführte Gruppe Gustav
Porträtstudien von Spiro und schlesischen Land- Eberlein's, den gekreuzigten Christus darstellend,
schaftsskizzen von Völkerling viel Interessantes. zu dem ein trauerndes Weib schmerzerfüllt empor-
= HANNOVER. Max Klinger's >Kreuzigung blickt, in Gegenwart des Kaisers, der das Bildwerk
Christi -, die von einer Vereinigung hiesiger Kunst- gestiftet hat, enthüllt.
freunde für 25000 Mark erworben und für die Hälfte tz. DÜSSELDORF. Am 26. Juni ist der Ge-
dieses Betrages dem Kestner-Museum zum Kauf schichtsmaler, Professor Ernst Hartmann, im
angeboten wurde, ist von den städtischen Behörden zweiundachtzigsten Lebensjahre gestorben. 1818 in
im Gegensatz zu der Befürwortung der Erwerbung Magdeburg geboren, machte der Verewigte seine
durch den Stadtdirektor Tramm, aus künstlerisch ersten Studien schon früh in Rom und danach in
nicht mitsprechenden Gründen um der eigenartigen Dresden. Zu seinen ersten bedeutenderen Arbeiten
Auffassung des Künstlers willen abgelehnt worden. gehören die Wandgemälde in der Albrechtburg in
= WIEN. Nikolaus Dumba, der unlängst Meissen, die Hartmann im Staatsauftrage malte,
verstorbene Kunstmäcen, hat dem Pensionsfond der Später war derselbe artistischer Leiter der Zeitschrift
Künstlergenossenschaft 30000 fl. vermacht, deren »Lieber Land und Meer« in Stuttgart. Anfang der
Zinsen für Prämien-Ermässigungen neueintretender siebziger Jahre siedelte er nach Düsseldorf über,
Mitglieder verwendet werden sollen. Ferner hat wo er seinen ständigen Wohnsitz nahm. Hier schuf
der Genannte 20000 fl. für einen auf den Jahres- er u. a. den vielbewunderten Vorhang für das da-
ausstellungen alljährlich zu verleihenden Dumba- mals neuerbaute Stadttheater und die Glasfenster
Preis für Maler oder Bildhauer gestiftet. Der Preis für die evangelische Johanniskirche. Auch der Vor-
kann auch geteilt zuerkannt werden. [532] hang im Hoftheater zu Schwerin stammt von dem
= MÜNCHEN. An der kgl. Akademie der bil- jetzt Geschiedenen. Vor zwei Jahren wurde der
denden Künste sind im Sommersemester 1900 im achtzigste Geburtstag des allgemein verehrten Mannes
ganzen dreihundertundsiebenzehn Studierende in- im >Malkasten = festlich begangen. (=63)
skribiert, davon sind zweihundertundzehn Angehörige = GESTORBEN: In Stuttgart am 3. Juli, achtund-
des Deutschen Reiches, hundertundsieben Ausländer. sechzig Jahre alt, der Direktor der dortigen Oeffent-
Von den Deutschen entfallen auf Bayern hundert, liehen Bibliothek, August Wintterlin, einer Autori-
Preussen dreiundvierzig, Sachsen neunzehn, Elsass- tat in der württembergischen Kunstgeschichte; am
Lothringen neun, Württemberg acht, Baden sieben; 29. Juni in Schaerbeck bei Brüssel, neunundsechzig
der Rest (vierundzwanzig) verteilt sich auf die Jahre alt, der Bildhauer Jacques de Haen. I5"0]
übrigen Bundesstaaten. Vom
Ausland ist vertreten Oester-
reich-Ungarn mit sechzig, die
Schweiz mit vierzehn, Russ-
land mit zehn, Rumänien mit
sechs, Amerika, Griechenland
und Serbien mit je vier, Eng-
land mit drei, Frankreich und
Italien mit je einem Studie-
renden. Die Zeichen-, Mal- und
Komponierklassen besuchen
zweihundertundsiebenundvier-
zig.die Bildhauerschulen Sechs-
undsechzig und die Radier-
schule vier Studierende. —
Der im Bau begriffenen prote-
stantischen Christuskirche in
der Vorstadt Neuhausen stiftete
der Maler Frank Kirchbach
als Altarbild sein zur Zeit im
Glaspalast ausgestelltes Ge-
mälde Christus am Kreuz im
Augenblick des Verscheidens«.
= BERLIN. Als Nachfolger
des Professors Dr. Eduard
Dobbert wurde Dr. Paul
Schubring an die k. akadem.
Hochschule für die bildenden
Künste zu kommissarischer
Verwaltung des Amtes be-
rufen. I549! ludwig von HOFMANN ABENDSTIMMUNG
50!