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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 16.1900-1901

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen - Denkmäler - Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0087

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-^S?5> PERSONAL-NACHRICHTEN — VON AUSSTELLUNGEN <Sö^~

Weinhold berufen worden. — In Gemeinschaft mit neue Idee zu gelten, ein Material so zu verwenden,
Hermann Gröber übernahm dieser Künstler auch dass sein natürlicher Reiz — in diesem Falle
die >Vereinigten Privatkunstschulen Münchens«, die weiche Falten — nicht mehr mitspricht. Der Vor-
in ihren bisherigen Ateliers (Theresienstrasse 71a räum zu dem Oberlichtsaale des Salons ist in immer-
und 132) verbleiben. — Eine weitere Malschule wurde hin sinniger Weise zu einem Zimmer der Nacht
von Otto Stölzl (Victoriastr. 8/4) begründet. umgewandelt worden, in dem Gold und Juwelen

= BERLIN. Als Nachfolger Herman Grimms die Sterne ersetzen sollen. Es ist mit blauschwarzem

wird Professor Dr. Henry Thode, bisher Ordinarius Stoff von oben bis unten ausgeschlagen. Dunkel-

der mittelalterlichen und neueren Kunstgeschichte verglaste Fenster schauen herein, an der gewölbten

in Heidelberg, in den Lehrkörper der hiesigen Uni- Decke leuchtet gedämpft ein sonnenähnliches Ge-

versität eintreten. — Dem ordentlichen Lehrer an der stirn, in den Ecken funkeln im bläulichem Glänze

hiesigen Kunstschule, Robert Siegert, wurde das kleine Lampen. Nun sollte man erwarten, dass aus

Prädikat -Professor« verliehen. — In dem von uns a. den schrankartigen Vitrinen an den Wänden der

S.92d.vor.jahrg.erwähnten, vom preussischen Kultus- gleissende Glanz des Goldes, das Regenbogenfeuer

ministerium veranstalteten Wettbewerb um ein Gegen- der Brillanten, die rote Glut der Rubinen, die eisige

stück zu Albert WolfFs Dionysos und Eros-Gruppe Bläue des Saphirs, die weinfarbene Schönheit der

auf der einen Treppenwange in der National-Galerie, Topase durch das nächtliche Dunkel des Raumes

blieb Louis Tuaillon mit einem Entwurf i Herakles, mächtig und verlockend leuchten würden. Weit gefehlt!

der einen Eber erlegt< Sieger. Jedem der vier sonst Das Auge wird durch Glühlampen geblendet, die

beteiligten Künstler wurde eine Entschädigung von hinter matten Scheiben angebracht sind und alle

1500 M. zugesprochen. lö78l ausgelegten Brochen, Nadeln, Ringe, Gürtel, Kämme

= DÜSSELDORF. Andreas Achenbach be- überstrahlen, oder aber ihr Licht so versenden, dass

ging am 29. September seinen 85. Geburtstag. I676) man nur mit Mühe erkennt, was da auf schwarz-

= GESTORBEN: In St. Petersburg, am 4. August sammetner Unterlage präsentiert wird. Jeder Juwelier

bereits, der Landschaftsmaler Isaak Levitan; in in der Friedrichstrasse macht mehr aus seinem Schau-
Schleissheim am 6. September der Maler
Gustav Majer, genannt Schwabenmajer;
in München am gleichen Tage hochbetagt
der Maler und Kupferstecher Julius
Allgeyer, mehr als in seiner Kunst be-
kannt durch die mit liebevollster Sorgfalt
bearbeitete Biographie Anselm Feuerbachs;
in Graz am 22. September der Architekt
Professor August Ortwein, vierund-
sechzig Jahre alt; in München am 2. Ok-
tober, sechsunddreissig Jahre alt, der Maler
Franz Kozics. I683!

VON AUSSTELLUNGEN

hr. BERLIN. Die Kunstsalons rüsten
sich für die Winter-Campagne. Sowohl
Schulte wie Keller & Reiner haben die
sommerliche Pause zu Verbesserungen
ihrer Räume benützt. Bei Schulte ist der
von den Künstlern als = Totenkammer< ge-
fürchtete, auch bei Tage durch elektrisches
Licht beleuchtete Saal einer gründlichen
Renovierung unterzogen worden. Die
schwarzrote Tapete, das hohe schwarze
Holzpaneel, die dunkle Decke sind ver-
schwunden und haben einer Wandbeklei-
dung mit naturfarbenem Rupfen, niedrigen
Paneelen in rot Mahagoni und einer im
matten Glänze des Aluminiums schimmern-
den Decke Platz gemacht. Keller & Reiner
stimmen ihre Ausstellungsräume mehr und
mehr auf das Magazinmässige. Ihre mit
Möbeln eigener Faktur besetzten Muster-
zimmer sind mit kunstgewerblichen Gegen-
ständen in wahlloser Reichhaltigkeit über-
füllt. Der sogenannte >Secessionsstil= be-
herrscht die Situation in oft recht ge-
schmackloser Weise. Als charakteristisch
für diese Art kann ein Zimmer gelten, wo
ein sehr unschöner, gemalter Fries mit
durcheinanderjagenden Linien unmittelbar
fortgesetzt wird in ein in gleichem Sinne
besticktes straffgespanntes Stück Mull, das
als Lambrequin über einem Fenster
dient. Ein bemaltes Stück Papier ober-
halb des Fensters hätte den Zweck ebenso alexandre falguiere kain und abel
unschön erfüllt; aber es scheint als (Paris, Zehnjahr-Anssteiiung)

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