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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 16.1900-1901

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Karl Albert Baur
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https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0125

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-sr-£^> KARL ALBERT BAUR

sich in demselben nicht wohl; er bezog die
Universität, um sich philosophischen und
archäologischen Studien zu widmen. In den
Knabenjahren war er von einem Freunde der
Familie, dem Landschaftsmaler J. N. Ott, im
Zeichnen und Malen unterrichtet worden und
schon damals war in ihm der Wunsch ent-
standen, Maler zu werden. Manches Hindernis
war zu überwinden, ehe dieser Wunsch sich
ihm erfüllen sollte. Endlich im Jahre 1876 trat
er als Schüler in die Münchener Akademie
ein. Nach dem Abgang von derselben arbeitete
er unter der Leitung Ludwig Willroiders, mit
dem ihn enge Freundschaftsbande verknüpfen
und mit dem er seit Jahren gemeinsam auf
Studien zieht. Eine reiche künstlerische Aus-
beute brachten ihm Reisen und längerer Auf-
enthalt in Istrien, Italien, der Schweiz, den
österreichischen und deutschen Alpenländern,
sowie in den letzten Jahren in der Maingegend.

Zehn Jahre seiner besten Kraft (1886—95)
hat er zum grössten Teil den Interessen der
Gesamtheit geopfert, denn die Zeit, die ihm
sein Amt als Schriftführer der Münchener
Künstlergenossenschaft für eigenes Schaffen

übrig Hess, war sehr knapp bemessen. Mit
welcher Hingebung er sich der ihm durch das
Vertrauen der Kollegen übertragenen Aufgabe
widmete, steht frisch im Gedächtnis der Kunst-
genossen. An der Organisation und Leitung
zweier internationaler Ausstellungen (1888 und
1892), an der Gründung der Jahresausstellungen
und deren Durchführung bis zum Jahr 1896
hatte er wesentlichsten Anteil. 1896 und 1897
war er Vorsitzender des Hauptvorstandes der
allgemeinen deutschen Kunstgenossenschaft.

Dass Baur trotz so mannigfacher Abhal-
tungen doch Pinsel und Palette nie hat ver-
stauben lassen, davon legen schon die aus den
verschiedensten Jahren stammenden Bilder,
die wir heute bringen, Zeugnis ab.

APHORISMEN

Was der Kunst am meisten schadet, ist Barbarei,
wenn sie sich mit Pedanterie verbindet.

*

Der oft in verächtlichem Sinne gebrauchte Aus-
druck: „Das ist für das Volk", ist das höchste Lob,
das man einer Sache erteilen kann.

loh. Jacob Mohr
 
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