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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler - Von Ausstellungen und Sammlungen - Vermischte Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0583
-9-S£> VON AUSSTELLUNGEN
- VERMISCHTE NACHRICHTEN <ä^-
ganze Reihe junger vielversprechender, noch in der
Heimat wirkender Talente, so z. B. den feinsinnigen
Borchert und den auch im Auslande schon bekannten
Purvit. Der Petersburger Akademiker Prof. J. v.
Klever hat für die Ausstellung einige in der Heimat
gemalte virtuose Landschaftsstudien geliefert, ceg.
JVÄÜNCHEN. Ankäufe des Bayerischen Staates
auf der VIII. Internationalen Kunstausstellung
1901 (Dritte Liste): Walter Gay iDie Webers
Kasimir Stabrorsky »Vor dem Auseinanderfahren^,
Carl Moll Wintersonne«, Friedrich Wahle »Grisaille«,
Georg Wrba >Diana« (Bildwerk).
DERLIN. Der Kunstsalon Keller & Reiner, Pots-
damerstr. 122, erweitert seine Ausstellungsräume
durch Hinzunahme des ersten Stockwerks, das für
Musterräume moderner Innenarchitektur eingerichtet
wird. Auch die für die Gemäldeausstellung vorge-
sehenen Räume des Parterregeschosses werden
durch einen Umbau vergrössert.
\7 ENEDIG. Die Abbildungen a. d. S. 553-560 d. H.
vereinigen in Ergänzung des in H. 18 d. 1. Jahrg.
enthaltenen Berichtes einige Werke teils noch junger
italienischer Künstler aus der diesmaligen hiesigen
Ausstellung mit Einschluss des Diptychons >Die
Lebensbrücke«, mit dem Cesare Laurenti vor
einigen Jahren im Münchener Glaspalast erschienen
ist. Hatte der Künstler in diesem »Gleichnis«, wie
er das Bild auch nannte, die Wandlungen des
Menschenschicksals und speziell das des Weibes
FELICE CASTAGNARO SONNENSTRAHLEN
Kunstausstellung in Venedig
von den Tagen sorglosen Jugendgenusses an bis
zu den oft schmerz- und kummervollen des weiteren
Lebens und des Alters darstellen wollen, so war
es ihm bei seiner jüngsten Schöpfung, der a. S.
554 u. 555 gegebenen »Parallele« gewissermassen
um eine Symbolisierung der heiteren Lebensfreude
des hellenischen Altertums im Gegensatz zu der
selbstquälerischen Müdigkeit des modernen Lebens
zu thun.
DERN. Der Maler Ferdinand Hodler, über
den wir unlängst Ausführliches veröffentlichten,
ist von seiner Heimat — endlich — seinem Werte
und seinem Verdienste nach gewürdigt worden. Es
hat ihm nämlich die Berner Regierung um die
Summe von 30000 Fr. vier seiner Hauptwerke ab-
gekauft: »Die Nacht«, >Der Tag«, »Eurythmie« und
»Die Enttäuschten-. In den Kaufpreis ist ausserdem
die Lieferung eines fünften Bildes mit historischem
Motiv inbegriffen, dessen Wahl aber dem Künstler
überlassen bleibt. Die Bilder sollen dem Berner
Kunstmuseum überwiesen werden. Der Preis von
6000 Fr. für eines dieser gewaltigen Bilder ist aller-
dings ein bescheidener; trotzdem ist der Entschluss
der Berner Herren, den vielgeschmähten und ver-
kannten grossen Künstler zu ehren, ein höchlich
lobenswerter.
VERMISCHTE NACHRICHTEN
DERLIN. Die Verbindung für historische Kunst
" lädt zur Beschickung der im Juni 1902 zu Düssel-
dorf stattfindenden 29. Hauptversammlung ein. Ge-
wünscht werden, den Zwecken der Verbindung ent-
sprechend, Gemälde grossen Stiles oder Skizzen
für solche, auf Grund deren die Ausführung be-
stellt werden könnte. Ausgeschlossen sollen bleiben
nur rein landschaftliche Vorwürfe und Genrebilder
im engeren Sinne. Die vorherige genaue Anmel-
dung der Gemälde und Entwürfe hat bis zum 15. Mai
1902 bei dem Schriftführer der Verbindung, A. Klee,
Sekretär der kgl. National-Galerie zu erfolgen, der
zu näheren Auskünften bereit ist. Des weiteren
werden auch Künstler des graphischen Faches zu
einem Wettbewerb eingeladen, da seitens der Ver-
bindung, die bekanntlich vor einigen Jahren Max
Klingers Radierwerk »Vom Tode« II. Teil für ihre
Mitglieder erworben hat, beabsichtigt wird, wiederum
eine Anzahl graphischer Originalarbeiten anzukaufen.
Künstler, welche sich an diesem Wettbewerb be-
teiligen wollen, werden ersucht, dies bis zum 31. De-
zember 1901 dem Geschäftsführer der Verbindung,
Geh. Oberregierungsrat a. D. Dr. M. Jordan (Adresse:
Berlin C. 2, kgl. National-Galerie, Angelegenheit der
Verb. f. hist. Kunst), anzuzeigen. Der Vorsitzende
der Verbindung Dr. H. H. Meier, Bremen, Contres-
carpe 91, ist auf Anfrage bereit, eventuell weitere
Auskunft über die Bedingungen für diesen Wett-
bewerb zu geben.
MÜNCHEN. Oskar Graf's in diesem Hefte
wiedergegebene Originalradierung wurde, wie
aus der a. S. 553 mitgeteilten Liste der Prämiierten
der heurigen Internationalen« ersichtlich, mit der
zweiten Medaille bedacht, nachdem sie auf der Dres-
dener Ausstellung dieses Jahres bereits auch mit
der kleinen goldenen Plakette ausgezeichnet worden
ist. Meisterhaft komponiert und in wunderbarer
Beherrschung der Aquatinta-Technik ausgeführt,
erregt das in der Gruppe der »Secession« vorge-
führte Blatt auch durch sein Format berechtigtes
Aufsehen. Die Bildgrösse beträgt 80:100 cm.
Kedaktions.schluss: 3. August 1901. Ausgabe: 15. August 1901«
Herausgeber: Friedrich Pf.cht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwahtz.
Verlagsansialt F. Bhuckmann a.-g. in München, Nymphenburg«rstr. 86. — Druck von Ai.phons Bruckmann, München.
- VERMISCHTE NACHRICHTEN <ä^-
ganze Reihe junger vielversprechender, noch in der
Heimat wirkender Talente, so z. B. den feinsinnigen
Borchert und den auch im Auslande schon bekannten
Purvit. Der Petersburger Akademiker Prof. J. v.
Klever hat für die Ausstellung einige in der Heimat
gemalte virtuose Landschaftsstudien geliefert, ceg.
JVÄÜNCHEN. Ankäufe des Bayerischen Staates
auf der VIII. Internationalen Kunstausstellung
1901 (Dritte Liste): Walter Gay iDie Webers
Kasimir Stabrorsky »Vor dem Auseinanderfahren^,
Carl Moll Wintersonne«, Friedrich Wahle »Grisaille«,
Georg Wrba >Diana« (Bildwerk).
DERLIN. Der Kunstsalon Keller & Reiner, Pots-
damerstr. 122, erweitert seine Ausstellungsräume
durch Hinzunahme des ersten Stockwerks, das für
Musterräume moderner Innenarchitektur eingerichtet
wird. Auch die für die Gemäldeausstellung vorge-
sehenen Räume des Parterregeschosses werden
durch einen Umbau vergrössert.
\7 ENEDIG. Die Abbildungen a. d. S. 553-560 d. H.
vereinigen in Ergänzung des in H. 18 d. 1. Jahrg.
enthaltenen Berichtes einige Werke teils noch junger
italienischer Künstler aus der diesmaligen hiesigen
Ausstellung mit Einschluss des Diptychons >Die
Lebensbrücke«, mit dem Cesare Laurenti vor
einigen Jahren im Münchener Glaspalast erschienen
ist. Hatte der Künstler in diesem »Gleichnis«, wie
er das Bild auch nannte, die Wandlungen des
Menschenschicksals und speziell das des Weibes
FELICE CASTAGNARO SONNENSTRAHLEN
Kunstausstellung in Venedig
von den Tagen sorglosen Jugendgenusses an bis
zu den oft schmerz- und kummervollen des weiteren
Lebens und des Alters darstellen wollen, so war
es ihm bei seiner jüngsten Schöpfung, der a. S.
554 u. 555 gegebenen »Parallele« gewissermassen
um eine Symbolisierung der heiteren Lebensfreude
des hellenischen Altertums im Gegensatz zu der
selbstquälerischen Müdigkeit des modernen Lebens
zu thun.
DERN. Der Maler Ferdinand Hodler, über
den wir unlängst Ausführliches veröffentlichten,
ist von seiner Heimat — endlich — seinem Werte
und seinem Verdienste nach gewürdigt worden. Es
hat ihm nämlich die Berner Regierung um die
Summe von 30000 Fr. vier seiner Hauptwerke ab-
gekauft: »Die Nacht«, >Der Tag«, »Eurythmie« und
»Die Enttäuschten-. In den Kaufpreis ist ausserdem
die Lieferung eines fünften Bildes mit historischem
Motiv inbegriffen, dessen Wahl aber dem Künstler
überlassen bleibt. Die Bilder sollen dem Berner
Kunstmuseum überwiesen werden. Der Preis von
6000 Fr. für eines dieser gewaltigen Bilder ist aller-
dings ein bescheidener; trotzdem ist der Entschluss
der Berner Herren, den vielgeschmähten und ver-
kannten grossen Künstler zu ehren, ein höchlich
lobenswerter.
VERMISCHTE NACHRICHTEN
DERLIN. Die Verbindung für historische Kunst
" lädt zur Beschickung der im Juni 1902 zu Düssel-
dorf stattfindenden 29. Hauptversammlung ein. Ge-
wünscht werden, den Zwecken der Verbindung ent-
sprechend, Gemälde grossen Stiles oder Skizzen
für solche, auf Grund deren die Ausführung be-
stellt werden könnte. Ausgeschlossen sollen bleiben
nur rein landschaftliche Vorwürfe und Genrebilder
im engeren Sinne. Die vorherige genaue Anmel-
dung der Gemälde und Entwürfe hat bis zum 15. Mai
1902 bei dem Schriftführer der Verbindung, A. Klee,
Sekretär der kgl. National-Galerie zu erfolgen, der
zu näheren Auskünften bereit ist. Des weiteren
werden auch Künstler des graphischen Faches zu
einem Wettbewerb eingeladen, da seitens der Ver-
bindung, die bekanntlich vor einigen Jahren Max
Klingers Radierwerk »Vom Tode« II. Teil für ihre
Mitglieder erworben hat, beabsichtigt wird, wiederum
eine Anzahl graphischer Originalarbeiten anzukaufen.
Künstler, welche sich an diesem Wettbewerb be-
teiligen wollen, werden ersucht, dies bis zum 31. De-
zember 1901 dem Geschäftsführer der Verbindung,
Geh. Oberregierungsrat a. D. Dr. M. Jordan (Adresse:
Berlin C. 2, kgl. National-Galerie, Angelegenheit der
Verb. f. hist. Kunst), anzuzeigen. Der Vorsitzende
der Verbindung Dr. H. H. Meier, Bremen, Contres-
carpe 91, ist auf Anfrage bereit, eventuell weitere
Auskunft über die Bedingungen für diesen Wett-
bewerb zu geben.
MÜNCHEN. Oskar Graf's in diesem Hefte
wiedergegebene Originalradierung wurde, wie
aus der a. S. 553 mitgeteilten Liste der Prämiierten
der heurigen Internationalen« ersichtlich, mit der
zweiten Medaille bedacht, nachdem sie auf der Dres-
dener Ausstellung dieses Jahres bereits auch mit
der kleinen goldenen Plakette ausgezeichnet worden
ist. Meisterhaft komponiert und in wunderbarer
Beherrschung der Aquatinta-Technik ausgeführt,
erregt das in der Gruppe der »Secession« vorge-
führte Blatt auch durch sein Format berechtigtes
Aufsehen. Die Bildgrösse beträgt 80:100 cm.
Kedaktions.schluss: 3. August 1901. Ausgabe: 15. August 1901«
Herausgeber: Friedrich Pf.cht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwahtz.
Verlagsansialt F. Bhuckmann a.-g. in München, Nymphenburg«rstr. 86. — Druck von Ai.phons Bruckmann, München.