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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

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Weizsäcker, Heinrich: Karl von Pidoll
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https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0159

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KARL VON PIDOLL BILDNISGRUPPE

KARL VON PIDOLL
Von Heinrich Weizsäcker-Frankfurt a. M.
(Nachdruck verboten)
Vor nahezu einem Jahre endete in Rom das mittelbarem Schülerverhältnis zu dem älteren
Leben eines deutschen Künstlers, von Meister, zu dem auch Hans von Marees da-
dessen Wirken nur wenig an die Oeffentlich- mals in näherer Beziehung stand. Dann
keit gedrungen ist, dessen Hinscheiden aber wandte er sich nach Rom, nicht lange nach-
von allen denen als ein wahrer Verlust empfun- dem Marees denselben Weg eingeschlagen
den worden ist, welche die Fülle der Bega- hatte, und die Persönlichkeit dieses letzten
bung und den Adel der künstlerischen Denk- wie seine Gabe, imponierend und mitteilend
weise, die ihm eigen waren, gekannt haben, zugleich auf jüngere Künstler einzuwirken,
Karl Freiherr von Pidoll zu Quintenbach war entscheidend für Pidolls ferneren Lebens-
wurde in Wien am 7. Januar 1847 geboren.
Dem Berufe des Vaters folgend, wurde er
zum Soldaten erzogen; als junger Offizier dem
Regiment Crenneville-Infanterie in Verona
zugeteilt, machte er den italienischen Feldzug
des Jahres 1866 mit, und nahm teil an der
Schlacht von Custozza. Allein die militärische
Laufbahn, so aussichtsvoll sie auch in den
dem Kriege folgenden Friedensjahren sich für
ihn zu gestalten schien, vermochte ihn nicht
auf die Dauer an sich zu fesseln. Mit fünf-
undzwanzig Jahren wurde er als Hauptmann
dem Generalstabe zugeteilt, aber schon ein
Jahr später reifte in ihm der Entschluss, sich
zum Künstler auszubilden. 1874 begab sich
von Pidoll nach Florenz, um sich dort ganz
dem neuen Beruf zu widmen. Bestimmend
für die Wahl dieses Ortes war, dass Arnold
Böcklin, mit dem er kurz zuvor in München
zusammengetroffen war, ebenfalls im Begriff
stand, dorthin überzusiedeln. „Trinken Sie
kein Bier, besuchen Sie keine Akademie und
gehen Sie möglichst bald nach Italien", das
waren die Worte, mit denen Böcklin, bezeich-
nend genug, ihm gleich bei jener ersten Be-
gegnung seine Direktiven gegeben hatte. Vier
Jahre blieb unser Künstler in Florenz in un- (Nach einer Naturaufnahme) karl von pidoll


Die Kunst für Alle XVII. 7. U Januar 1902.

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