Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

DOI Artikel:
Schubring, Paul: Hans von Marées' Fresken in Neapel
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0183

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

I* Kluis..............-k
H.............! Mllsi-.-il
.11 lli-rli,


HANS V. MAREES SELBSTBILDNIS

HANS VON MAREES'
Cs sind jetzt mehr als zehn Jahre ver-
flössen, seit München jene Sonderaus-
stellung Hans von MAREEs'scher Werke
brachte, die zum erstenmal dem grösseren
Publikum einen Einblick in die geistige
Werkstatt dieses einsamen, 1887 in Rom
frühzeitig verstorbenen und bei Lebzeiten
fast verschollenen Sonderlings gestattete.
Man war damals im besten Fall ratlos,
meist empört; aber man begriff doch, dass
hier etwas Aussergewöhnliches geboten werde,
das keinesfalls unbedeutend war. Wölfflin
trat dann (1892) in der „Zeitschrift für
bildende Kunst" energisch für Marees ein,
Janitschek bekannte sich in der „Nation"
zu ihm. Ein Schüler Marees', von Pidoll,
berichtete (vergl. auch den gerade jetzt in
dieser Zeitschrift veröffentlichten, Pidoll ge-
widmeten Aufsatz H. Weizsäckers) in einem
schlichten Schriftchen von Eindrücken aus
des Lehrers Atelier und von seiner Meister-
schaft, zu lehren und andere zu grösserer
Strenge heranzubilden. Vor allem aber suchte
der langjährige Freund des Künstlers, Konrad
Fiedler, der auch die meisten seiner Arbeiten
nach dem frühen Tod des nur Fünfzigjährigen

FRESKEN IN NEAPEL
(Nachdruck verboten)
übernahm, durch eine fünfzig Lichtdrucke
umfassende (bei Bruckmann, München, her-
gestellte) Publikation Teilnahme für Marees
zu wecken. Aber diese Mappe mit dem un-
beschreiblich ergreifenden Texte erschien
nicht im Buchhandel; Fiedler schenkte sie
den Bibliotheken und Fachschulen. Erst als
seine „Gesammelten Schriften über Kunst"
— ein Vermächtnis des nun auch schon Heim-
gegangenen — an letzter Stelle auch jenes
Geleitwort über Marees brachten, erschloss
sich ein weiterer Kreis mit herzlicher Teil-
nahme den Arbeiten von Hans von Marees.
Die Mehrzahl derselben ist nun aber leider
in Schieissheim zu versteckt aufbewahrt, als
dass viele sie mit eigenen Augen sehen
könnten. Es war daher ein glücklicher Ent-
schluss, der die Berliner Secession im Sommer
1900 dazu führte, sich von der Schleissheimer
Galerie und Privaten acht Marees-Bilder für
die damalige Ausstellung auszubitten.
Darf man sagen, dass nach all diesen und
sonstigen Bemühungen von Marees' Freunden,
eine Würdigung seiner Arbeit anzubahnen,
das Verständnis für sein künstlerisches Wollen
gewachsen wäre? Ich glaube, dass die Frage

Die Kunst für Alle XVII. 8. 15. Januar 1902.

169

22
 
Annotationen