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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0306

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-3ȣ^D- PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN
Hunten das grosse Wandbild: -Die Schlacht bei
PERSONAL- UND Königgrätz«. Im Verlaufe seines fast fünfzigjährigen
Schaffens hat der Verstorbene eine Reihe vorzüglicher
ATELIER - NACHRICHTEN Bilder aus derZeit des siebenjährigen Krieges, aus
den Freiheitskriegen und den Feldzügen im letzten
DÜSSELDORF. Am Drittel des vorigen Jahrhunderts gemalt, grosse und
1. Februar ist der Ge- kleine Schlachtenbilder und auch humoristische
schichts- und Schlachten- Episoden. Alle seine Darstellungen zeichnen sich
maier Prof. Emil Hünten, durch grosse Naturwahrheit, eine sehr gediegene
der erst kürzlich am 19. Ja- Zeichnung, insbesondere auch der Pferde, und eine
nuar in voller Rüstigkeit sorgfältige Durchführung aus. — An Auszeichnungen
und Frische seinen fünf- und Ehrenbezeugungen hat es dem Verewigten nicht
undsiebzigsten Geburtstag gefehlt. Er war seit 1879 Mitglied der Akademie
feierte, nach kurzem der Künste zu Berlin und besass Medaillen ver-
Kranksein gestorben. Der schiedener grosser Ausstellungen. Emil Hünten
Verewigte gehörte fast seit hatte sich nicht nur als Künstler, sondern auch als
einem halben Jahrhundert Mensch wegen seines vornehmen, liebenswürdigen
zur Düsseldorfer Künstler- Charakters und bis ins hohe Alter ihn frisch erhal-
schaft. Geboren war Emil tenden lebhaften, anregenden Temperaments allge-
Hünten am 19.Januar 1827 meiner Wertschätzung zu erfreuen und sein Hin-
zu Paris als der Sohn des scheiden bedeutet für die Künstlerschaft einen grossen
emil hünten' bekannten,in Coblenz 1792 Verlust. — otto Heichert, einer der begabtesten
geborenen und 1878 da- jüngeren hiesigen Figurenmaler, ist in den Lehr-
' ' e ruar selbst gestorbenen Klavier- körper der Königsberger Akademie berufen worden
komponisten Franz Hünten und wird demnächst dorthin übersiedeln. Der
und erhielt seine erste künstlerische Ausbildung in noch jugendliche Meister, er ist 1868 in Kloster
der französischen Hauptstadt auf der Ecole des Groningen bei Halberstadt geboren, kam schon
Beaux Arts unter Flandrin und später auch bei Vernet. im Alter von vierzehn Jahren auf die Düsseldorfer
Dann ging er nach Antwerpen und studierte dort Kunstakademie, wo er seine künstlerische Aus-
unter Wappers und Dykmans weiter. Im Jahre 1854 bildung erhielt. Die Professoren Hugo Crola, Peter
kam Hünten nach Düsseldorf und wurde, da er Janssen und Eduard von Gebhardt waren seine
die Schlachtenmalerei als seinen Beruf erkannte, Lehrer. Für sein treffliches Bild die 'Dorfältesten«
Schüler von Wilhelm Camphausen, mit dem herz- erhielt Heichert 1895 in Berlin die kleine goldene
liehe Freundschaft ihn bis zu dessen Tode verband. Medaille. Sein grosses Gemälde >Eine Veteranen-
Sein erstes grösseres Bild, das er in Düsseldorf Versammlung« hat die 'Verbindung für historische
vollendete, war der Angriff preussischer Kürassiere Kunst« erworben, ein grosses Bild 'Todesstunde«
aus der Zeit des siebenjährigen gelangte, wie erst jüngst i. d. Z.
Krieges, die über eine Brücke -^^^^^^^^^^g^^^^^^^^^a berichtet, in die Antwerpener
sprengen; dieses kam in den Be- Hl I Galerie. EinezeichnerischeVor-
sitz des Kronprinzen Friedrich H 1 Studie zu einem neuen Bilde
Wilhelm. Den Feldzug in Schles- ;^HJ ähnlichen Charakters geben wir
wig, der ihm Gelegenheit gab, ' <09 in der Beilage dieses Heftes, tz.
den Krieg aus eigener Anschauung wm m
kennen zu lernen, machte Hünten Hl ■ <J^^B DRESLAU. Der Direktor des
zuerst bei der österreichischen Ri.1 ui Schlesischen Museums für
Brigade, dann im Stabe des Krön- HA « 1 Kunstgewerbe und Altertümer,
prinzen mit. Den Sturm auf die i.Ssi', | 7m Dr. phil. Carl Masner, ist
Düppeler Schanzen skizzierte er H Ml zum Professor ernannt worden,
während des Kampfes. Die aus- Hk A ■ — Für den auf dem Universi-
geführten Gemälde des Sturmes V ^ tätsplatze geplanten Schmuck-
auf die Schanzen kamen in den V H brunnen ist der in der vor-
Besitz des Kronprinzen. Den H jährigen Konkurrenz mit dem
Krieg von 1866 machte Hünten ^.HJH^^HJ zweiten Preise bedachte, neben-
als Landwehroffizier bei der Main- H.'A iLi-räHHJHlHHfl stehend abgebildete Entwurf
armee mit und illustrierte das bei Hl_ des Bildhauers Hugo Lederer
Velhagen & Klasing erschienene _^gÄ] (Berlin) jetzt definitiv zur Aus-
Buch von G. Hiltl: Der böhmi- H "^sSfiSSr* führung gewählt worden,
sehe Krieg und der Mainfeldzug«. H> j M&
Der Krieg von 1870/71 gab Hünten 1"*" \ M E> ERLIN. Von der „Seces-
reichen Stoff zu seinen späteren jf& sion" ist der Austritt einer
Schlachtenbildern. Er HJ H_ Anzahl von >Un-
schuf eine Reihe be- J _^JHJ zufriedenen« zu
deutender Gemälde melden. Es zählen
aus dieser Kriegszeit. H^^^^^ ^^^^^^9B dazu Willi Döring,
Eines seiner Haupt- J Otto H. Engel, Os-
werke ist der im Be- j^^™ kar Frenzel, Vic-
sitz der Kgl. National- —tor Freudemann,
Galerie in Berlin be- Rieh. Friese, Her-
findliche Reiterangriff ESSSt^-*^^ mann Hendrich,
bei Elsasshausen Paul Hoeniger,
(Wörth). Für die Feld- ngH«iM*MS«BMHHBBBi«MMMÄSii Felix Krause, Karl
herrnhalle des Ber- hugo lederer entwurf für den universi- Langhammer, Hu-
linerZeughauses malte t ät sbrunnen in breslau « go Lederer, Franz

Die Kunst für Alle XVII.

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