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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

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Zuckerkandl, Bertha: Wiener Ausstellungen: Secession und Hagenbund
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https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0321

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-^ö> WIENER AUSSTELLUNGEN



NICOLAUSGYSIS MÄRCHENERZÄHLERIN
(Photograhieverlag von Franz Hanfstaengl in München)
WIENER AUSSTELLUNGEN:
SECESSION UND HAGENBUND
Wien besitzt jetzt statt eines einzigen drei Kunst-Konzeption ist, so entschädigt dafür
Kunstheime. Im Verlauf von wenigen das in den Räumen gebotene Bildermaterial.
Jahren haben sich aus dem Künstlerhaus Das Gesamtniveau der Vereinigung ist ein
heraus zwei Secessionen gebildet, und der gutes. Sie wandelt auf mässig bewegten,
Kunstfreund, der Kritiker, sie haben vollauf sanft ansteigenden Wegen, wie wir sie am
zu thun, um der Fülle neuer Erscheinungen freundlich heiteren Hügelland lieben, Wege,
und Bestrebungen folgen zu können. welche die Schrecken abgründiger Tiefen
Besonders trifft dies in diesem Moment zu, nicht zeigen, aber auch nicht die Seligkeiten
wo die „Wiener Secession" und der „Hagen- freier Bergeshöhen.
Bund" in ganz kurzem Intervall ihre Aus- Wilhelm Heyda, der Bildhauer und Maler,
Stellungen eröffnet haben, der „Hagen-Bund" dessen Temperament oft blitzartig geniale
sogar die Premiere im neuen Ausstellungs- Konzeptionen zeitigt, welche nur zu ungleich
lokal gab. Wenn die dekorative Ausgestaltung ausgeführt, nicht genug überzeugend gelöst
des Ausstellungsgebäudes, durch eine ober- sind, um dem Eindruck künstlerischer Grösse
flächliche äusserliche Nachahmung des Wiener die letzte Weihe zu geben, er hat leider dies-
Secessionsstils einerseits und durch die Ver- mal nur an der Fassade des Gebäudes ein
wendung Münchener und Darmstädter Dekor- banales Relief, welches schon durch die
Motive anderseits, jener Vornehmheit er- Material - Unechtheit, durch die farbig ange-
mangelt, welche stets der Stempel einer eigenen strichenen Gipsmodelungen nicht als Kunst-

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